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Horten H IX V1

Prototyp V1

von Thomas Brückelt (1:72 A+V Models)

Horten H IX V1

Nachdem Bernd Heller den neuen AMP-Bausatz hier auf Modellversium vorgestellt hat, war das der Startschuss für den Bau meines alten A+V-Kits. Mit dem Buch „Horten Ho 229 – Spirit of Thuringia“ von Andrei Shepelev und Huib Ottens sowie diversen Abbildungen aus dem Internet war vieles an Vorbildmaterial vorhanden.

Was mir fehlte, war vor allem die Beschriftung links neben dem Bremsschirm. Bernd war so nett und scannte mir den Decalbogen ein, so konnte ich die Beschriftung und die Begrenzung der Trittfläche für selbst gedruckte Decals (der Bausatz beinhaltet nur die Balkenkreuze) übernehmen. Nochmals vielen Dank an dieser Stelle, Bernd! Allerdings scheint mir die Trittflächenmarkierung am Original schwarz gewesen zu sein, und nicht rot, wie beim AMP-Kit.

Horten H IX V1

Der Resin-Bausatz beinhaltet Weißmetallteile, eine kleine Fotoätzplatine und eine Tiefziehhaube. Letztere war schon vergilbt. Daher nutzte ich die beiliegende Haube als Form, die ich mit Gießharz füllte, nachdem ich Trennmittel hineingesprüht hatte. So habe ich an meiner eigenen Tiefziehform gleich noch den unteren Bereich der Haube etwas konkav geschliffen, was dem Original näher kommt.

Horten H IX V1

An den Cockpitbereich kommt man kaum heran, wenn man hier etwas tiefer ins Detail gehen will. Daher sägte ich den Rumpf entlang der Cockpitrückwand ab. So konnte ich seitlich noch etwas Material herausfräsen um dem Ganzen mehr Tiefe zu verleihen, und die Gitterrohrkonstruktionen aus gezogenen Gießästen an die Stellen kleben. Auch den hinteren, nicht transparenten Teil der Haube fräste ich aus, davor befinden sich auch Rohre zur Versteifung.

Horten H IX V1

Für den Sitz finden sich auf der Ätzplatine schön detaillierte Gurte. Die Instrumentenbrettabdeckung stellte ich selbst her, hierfür liegt kein Teil bei.

Horten H IX V1

Auf den Bildern im Buch sieht man den Bremsschirm etwas aus seinem Schacht herausragen. Das Modell stellt eine geschlossene Abdeckung dar, die viel zu klein und zu weit hinten angedeutet ist. Diese wurde „weggespachtelt“ und der Schacht in richtiger Größe und Position hineingefräst. Den gepackten Bremssschirm stellte ich dar, indem ich ihn aus einer 4 mm starken Polystyroplatte herausarbeitete. Die Gurte entstanden aus Alufolie.

Horten H IX V1

Die selbst erstellte Haube klebte ich mit Revell Contacta Clear an. Die restlichen Teile des Modells fügte ich hauptsächlich mit Sekundenkleber Gel zusammen, die Tragflächen und das abgesägte Rumpfvorderteil mit Fünfminuten-Epoxydharz, damit mehr Zeit zum Ausrichten bleibt.

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Als ich die Tragflächen anbrachte, stellte ich fest, dass der Rumpf oben, im vorderen Bereich deutlich dünner ist und somit nicht wirklich an die Wurzelrippen passt. Hier musste viel aufgespachtelt und verschliffen werden.

Horten H IX V1

Die Fahrwerksbeine bestehen aus Weißmetall und wollen auch noch etwas mit Feile und Schleifpapier geglättet werden. Dem Bugrad verpasste ich eine Achse aus Draht, dazu bohrte ich die Schwinge und das Rad mit einem 0,8 mm-Bohrer auf.

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Horten H IX V1

 

Das Pitotrohr und die Ruderanlenkungen wurden aus gezogenen Gießästen angefertigt. Weiterhin brachte ich noch die schmalen Trimmklappen an den Elevons (kombiniertes Höhen- und Querruder) an, die irgendwann im Lauf der Erprobung hinzugefügt wurden.

Horten H IX V1

Die obere Farbe verursachte einiges an Kopfzerbrechen, da sie auf vielen Bildern extrem hell wirkt. Auf Bildern, vor allem ohne montierte Tragflächen, zeigt sich doch eher ein heftiger Kontrast zwischen Ober- und Unterseite. Dass die Unterseite in RLM 65 Hellblau angestrichen war, ist sicher. Im Buch geht man von RLM 71 Dunkelgrün auf der Oberseite aus. Hier pinselte ich die Revellfarbe 363 auf, was dieser Annahme entspricht. Die Oberseite erhielt noch ein dezentes Washing und eine sehr leichte Verschmutzung im Bereich der Trittfläche.

Ich versiegelte das Modell zunächst mit mattem Klarlack von Tamiya. Nachdem dieser trocken war, kam noch eine dünne Schicht seidenmatter Klarlack von Mr Hobby darauf.

Horten H IX V1

Die V1 zeigt die Horten IX in ihrer reinsten Form. Einfach ein elegantes und zeitloses Design, was die Gebrüder Horten damals (Erstflug der Horten IX V1 war im März 1944) kreiert haben.

Horten H IX V1

Thomas Brückelt,
acroairwolf.beepworld.de

Publiziert am 01. März 2021

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