North American P-51B Mustang"Bonny Bea"von Roland Sachsenhofer (1:48 Tamiya)
„P-51 Mustang“-das klingt zu Recht nach einer Legende, ja einer Ikone der Fliegerei. Teil dieser Legende ist auch, dass sich das Erscheinungsbild der Mustang im Laufe ihrer langen Einsatzgeschichte dreimal grundlegend geändert hat -und dabei stets ein rassiges und gut aussehendes Flugzeug ergab.
Diese drei Entwicklungsschritte verbinden sich zum einen mit dem Einbau eines in den Staaten in Lizenz gefertigten Rolls Royce Merlin Motors, der ab der B-Version an die Stelle des Allison V-1710 Triebwerks der A36/ P-51A getreten war- und die Mustang mit einer noch eleganteren Bugpartie versorgen sollte.
Eine zweite Veränderung ergab sich mit dem Einbau einer „teardrop“ Kanzel und dem Absenken des Rumpfrückens ab Mitte der D Reihe. Dieses Erscheinungsbild prägte von nun an die Vorstellung, die mit dem Klang des Namens „P-51 Mustang“ verbunden ist, nicht zuletzt wohl auch prägend durch die lange Verwendung dieses Musters bis lange in die Zeiten des kalten Kriegs hinein.
Mein Modell zeigt eine P-51B der 504th Fighter Squadron der 339th Fighter Group. Geflogen wurde diese Maschine von Captain Lee D. „Dutch“ Eisenhardt, dessen Einheit ab Februar 1944 in englischen Fowlmere stationiert war. Die P-51 der 405. Squadron wurden vor allem für Begleitschutzmissionen der 8. US Luftflotte eingesetzt; Captain Eisenhardt gelang mit dieser Maschine ein bestätigter Abschuss einer Fw 190.
Zwei P-51B Bausätze von Tamiya begleiteten mich schon eine ganze Weile; als ich mir nach einer Reihe eher aufwendiger Projekte wieder einmal etwas Entspannteres verordnet hatte, war die Wahl schnell getroffen. Da es nicht ganz ohne Herausforderung ablaufen sollte, wollte ich dafür zwei Mustangs parallel ins Rennen schicken.
Die Bausatzformen gehen auf das Jahr 1995 zurück und zeigen solides Handwerk. Die Passgenauigkeit, mit der Tamiya-Bausätze verwöhnen, ist wirklich eindrucksvoll! Einzig die Auspuffrohre sowie die Mündungen der vier MGs habe ich etwas mühsam aufgebohrt und die Fahrwerksbeine mit Bremsleitungen versehen, ansonsten entstand das äußere Erscheinungsbild der Mustang aus der Schachtel. Im Cockpitinneren konnte ich mit einem passenden Ätzteilsatz von Eduard die Detaillierung noch etwas nachbessern, wobei mir hier vor allem das neu gestaltete Instrumentenbrett sowie das Gurtzeug wichtig waren.
Tamiya bietet die schöne Option, die komplexe „birdcage“- Kanzel geöffnet zu zeigen. Von den Bauteilen her gut durchdacht gestaltet sich das Tamiya-typisch als leichtes Unterfangen. Allerdings mussten hier mit ein paar improvisierten Ätzteilen aus der Restekiste Teile der Kanzelverriegelung nachgestaltet werden. Die Klarsichtteile wurden auch von der Innenseite angeklebt und lackiert, um einen realistischeren Eindruck zu erzielen.
Die Bausatz-Decals verarbeiteten sich problemlos und schmiegen sich bei ausreichender Vor- und Nachbereitung mit glänzendem Klarlack ohne jedes „Silbern“ an die Oberflächen.
Für beide Mustangs habe ich Vorbildmaschinen in Naturmetall gewählt. Bei so einem Modell ist das Spiel mit den verschiedenen Metallfarbtönen von Alclad natürlich eine Freude. Eine gut durchgetrocknete Grundierung mit glänzend schwarzer Farbe sorgte dafür, dass das mehrmalige Abkleben der einzelnen mit Alclad lackierten Paneele zu keinen bösen Überraschungen führte.
Am Beginn dieses Doppelprojekts hatte ich auf ein relativ rasches und erholsam problemfreies Modellbauvergnügen gehofft- und ich bin nicht enttäuscht worden! Die zweite Mustang, die diesen nach wie vor uneingeschränkt empfehlenswerten Bausätzen entsprungen ist, möchte ich in einem eigenen Artikel nachfolgen lassen.
Wenn Ihr Euch selbst ein Bild vom Bausatz und dem Bauprozess machen möchtet, kommt Ihr hier zum Baubericht auf Scalemates. Wie immer stehe ich für Anregungen und Fragen offen: ro.sachsenhofer@gmx.at Roland Sachsenhofer Publiziert am 12. September 2019 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |