North American B-25G Mitchellvon Roland Sachsenhofer (1:48 Italeri)
Die G Variante der B-25 ist als ein echtes „Kanonenboot“ mit einer gewaltigen Bug-Bewaffnung in Gestalt einer 75mm M4 Kanone ausgestattet. Die Feuerkraft, aber auch der Rückstoß waren gewaltig, nachgeladen wurde per Hand, gezielt mit dem ganzen Flugzeug über die Längsachse.
Insgesamt 420 Maschinen dieser Reihe sind gefertigt worden, bevor mit der B-25H eine verbesserte Version für diesen Aufgabenbereich in Produktion genommen wurde. Die Verbesserungen bestanden übrigens in einer weiteren Vermehrung der Offensivbewaffnung um sechs Maschinengewehre am Bug, sowie in der Verwendung eines T13E1 Geschützes, das zwar ebenfalls das Kaliber 75mm aufwies, aber für die Verwendung in Flugzeugen wesentlich besser geeignet war.
Die dargestellte B-25 wurde 1944 in den heftigen Kämpfen, die auf und um Biak, einer Insel im Nordwesten Neuguineas, tobten, eingesetzt. Sie gehörte der 345th BG an, die für ihre spektakulär gestalteten Bugnasen bekannt war.
Mit Bausätzen aus dem Hause Italeri kann man ja recht unterschiedliche Erfahrungen machen, wie ich selbst unlängst beim Bau einer Hurricane erleben konnte. Dieses Angebot scheint mir allerdings über jeden Zweifel erhaben. Die Plastikteile entstammen den recht bekannten Accurate Miniatures Formen, die ja, so darf man sagen, zu Recht Legende sind.
Beeindruckend fein und in hohem Maß detailliert zeigt sich der gesamte Innenraum, vom Cockpit bis zum Heck, selbst die Lafette der M4 Kanone und diese selbst sind mit Freude am Detail nachgebildet. Beides, so viel sei verraten, wie der allergrößte Teil des Innenraums versinkt nach dem Zusammenbau des Rumpfes allerdings vollständig in gnädiger Dunkelheit.
Der Abguss der doch schon bejahrten Formen erfolgte in höchster Qualität; keine Fischhaut und keine Sinkstellen, die man versorgen hätte müssen, halten den Modellbauer von einem zügigen und frustfreien Aufbau des Modells ab. Ich habe für den Cockpitbereich noch ein paar Ätzteile verbaut. Bis auf das Gurtzeug ist von alledem allerdings nichts wirklich notwendig, denn, wie schon angesprochen, beindrucken die Bauteile mit Detailreichtum.
Gespannt war ich vom ersten Moment an auf die Qualität der Decals. Speziell jene für den Bug müssen ja einiges „aushalten“: Rundungen und Einbuchtungen müssen von den Schiebebildern möglichst so bedeckt werden, dass eine nahtlose Lackierung simuliert werden kann!
Hier kann ich nach meinen Erfahrungen mit zweien dieser bunten Vögel Entwarnung geben: es funktioniert wirklich! Man muss nur mit etwas Fingerspitzengefühl, einigem an Decal-Weichmacher und genug Zeit an die Sache herangehen, dann ist der Erfolg wahrscheinlich.
Der durchdachte Zuschnitt der Schiebebilder und deren hervorragende Qualität punkto Reißfestigkeit bei gleichzeitiger Geschmeidigkeit des Trägermaterials bereiten hier eine gute Ausgangslage für diese ja nicht unheikle Arbeit.
Zusammenfassend darf ich sagen, dass mir dieses Doppelprojekt unglaublichen Spaß bereitet hat. …und mit Italeri bin ich wieder versöhnt J Hier liegt ein wirklich attraktiver Bausatz mit spektakulären Decalversionen vor! Wer weiß, vielleicht baue ich die beiden noch offenen Versionen auch noch irgendwann!
Wenn Ihr Euch selbst ein Bild vom Bausatz und dem Bauprozess machen möchtet, kommt Ihr hier zum Baubericht auf Scalemates. Wie immer stehe ich für Anregungen und Fragen offen: ro.sachsenhofer@gmx.at Roland Sachsenhofer Publiziert am 23. August 2019 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |