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EMW A6

"Bemannte Rakete" basierend auf der A4

von Thomas Brückelt (1:72 Bird Models)

EMW A6

Basierend auf der A4 (V2) entstanden einige bemannte, nie umgesetzte Entwürfe. So stammte aus Wernher von Brauns Feder auch die EMW A6. Das Raketenflugzeug hätte stark gepfeilte Tragflächen gehabt, ein Einziehfahrwerk und ein zusätzliches Staustrahltriebwerk am Heck. Die EMW A6 hätte als Forschungsflugzeug oder Fernaufklärer zum Einsatz kommen sollen. Der Start wäre - wie der der A4 - senkrecht, von einem Starttisch aus erfolgt. Mit Hilfe des Staustrahltriebwerks hätte der Pilot die Maschine in die Nähe eines Luftwaffenstützpunktes bringen sollen, um dort damit wie ein gewöhnliches Flugzeug zu landen.

EMW A6

Der Bausatz von Bird Models kommt den auffindbaren Zeichnungen recht nahe. Allerdings habe ich, was die Detaillierung des Innenlebens angeht, Einiges nachgearbeitet.

Der Freiraum im Cockpit ist recht schmal, sodass der beiliegende Sitz gerade so hinein passt. Ich habe das Cockpit deutlich weiter ausgefräst. Das Cockpit mit Seitenkonsolen, Steuerknüppel, Schubhebel, Ruderpedalen und Instrumentenbrett entstand im Eigenbau. Ich baute es auf einer Platte auf und setzte die gesamte Einheit in das aufgefräste Rumpfstück ein. An der Rückwand brachte ich noch eine Kopfstütze an.

Den Haubenrahmen fertigte ich aus einer 1 mm starken ABS-Platte an. Das war nötig, da die Aussparung für das Cockpit rechteckig und auch etwas größer als die Haube ist. Ich zog mir gemäß einer Ansicht aus dem Internet eine neue Haube tief.

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EMW A6

 

Den vorderen Fahrwerkschacht überarbeitete ich mit einem Fräser, um schärfere Kanten hinzubekommen.

Den Bereich des Hauptfahrwerks baute ich komplett neu. Ich sägte den Bereich der Fahrwerkschächte von dem Rumpfsegment ab und baute den Bereich mit Kunststoffplatten neu auf. Mit gezogenen Gießästen stellte ich ein paar Strukturen dar.

Um die Fahrwerkschächte wieder abzudecken fertigte ich ein Tiefziehteil an, in das ich die Öffnungen mit einer kleinen Trennscheibe und Feilen einarbeitete. Die beiliegenden Fahrwerksklappen nutzte ich dabei als Schablonen für die Öffnungen.

Das Fahrwerk stammt ebenfalls von einer „bemannten Rakete": Es ist von einem F-104-Bausatz übrig und wurde angepasst.

Die leicht gerundeten Randbogen trennte ich parallel zur Längsachse scharfkantig ab.

EMW A6

Das Staustrahltriebwerk bohrte ich beidseitig noch etwas tiefer auf. Wie auf einigen Darstellungen im Internet zu sehen, zog ich den Lufteinlass auf der Oberseite zum Rumpf hin nach vorne. Dazu klebte ich ein tiefgezogenes ABS-Teil an und feilte es in Form.

Da mein Modell einen Aufklärer darstellen soll, deutete ich mit Hilfe eines Schleifstifts auf der Unterseite zwei runde Verglasungen an, hinter denen sich Kameras befinden.

EMW A6

Nachdem sämtliche Klebestellen verspachtelt und verschliffen waren, lackierte ich das Modell mit dem Pinsel. Um ein Silbern der Nasschiebebilder zu unterbinden, sprühte ich das Modell komplett mit glänzendem Klarlack ein. Nach dem Anbringen der Decals versiegelte ich die EMW A6 mit mattem Klarlack. Die Decals liegen dem Bausatz nicht bei. Sie stammen von unterschiedlichen Bausätzen, die Wappen sind von Peddinghaus.

Der Mischling aus Rakete und Flugzeug ist eine interessante Ergänzung für meine Luftwaffe '46-Sammlung!

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EMW A6

Thomas Brückelt,
acroairwolf.beepworld.de

Publiziert am 26. Juli 2018

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