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North American F-51D Mustang

"Louisiana Kid"

von Florian Haller (1:72 Airfix)

North American F-51D Mustang

Wenn ein Modellbauer sagen kann "Damit bin ich schon einmal geflogen!", dann handelt es sich meistens um einen Airliner, einen Hubschrauber oder vielleicht eine Transall. Wenn man aber einmal die Möglichkeit hat, mit einem echten Warbird aus dem Zweiten Weltkrieg mitzufliegen, ist das natürlich ein besonderes Erlebnis, das auf jeden Fall auch ein Modell wert ist.

2014 hatte ich die Möglichkeit mit der in Albstadt-Degerfeld stationierten Mustang "Louisiana Kid" mitzufliegen. Allerdings dauerte die Umsetzung ins Modell dann noch eine Weile...

Der eigentliche Anschub für das Modell kam, als ich die neue Mustang von Airfix baute. Der Bau machte viel Spaß und lief so problemlos, dass ich parallel gleich eine zweite baute, um sie dann als "Lousisiana Kid" zu lackieren. Viel Zusatzarbeit war dafür nicht nötig, ich habe lediglich den hinteren Teil des Cockpitbodens durch eine flache Plastikplatte ersetzt und einen zweiten Sitz eingeklebt, die Kopfpanzerplatten habe ich entfernt. Als kleine künstlerische Freiheit habe ich geätzte blaue Sitzgurte von Eduard verbaut, die ich noch übrig hatte und mit denen ich sonst nichts anzufangen wusste. Eigentlich sollten sie oliv sein. Außerdem habe ich die charakteristische Längsfuge auf der Motorhaube und die Schnellverschlüsse nachgraviert, zwar nicht 100% gerade, aber auf dem schwarzen Blendschutz fällt es zum Glück nicht auf.

North American F-51D Mustang

Die Lackierung war der aufwändigste Teil des Baus und hat noch mehr Zeit und Nerven gekostet, als geplant. Zuerst habe ich den vorderen Teil schwarz lackiert und dann mit 1mm schmalem Abklebeband den schwarzen Ring und den Blendschutz abgeklebt. Dann lackierte ich den vorderen Teil zuerst weiß und dann gelb. Dann kam als Grundfarbe Revell 99 Aluminium über alles. Ein Problem war aber, dass bei der "Kid" um die Hoheitszeichen und Staffelcodes am Rumpf ein schmaler Rand ist, der mir etwas Kopfzerbechen bereitete. Ich löste das Problem, indem ich die Decals einscannte, etwas vergrößerte, aus Maskierfolie ausschnitt und abklebte, bevor ich die Invasionsstreifen und die blaue Oberseite lackierte. Nach dem Aufbringen der Decals blieb so ein gleichmäßig breiter Rand sichtbar.

Ich verwendete für die Oberseite Tamiya XF-14 Himmelblau. Eigentlich war die Farbe einmal ein Fehlkauf und stand schon ein paar Jahre herum, aber hier passte sie perfekt. Danach kamen noch die diversen weißen und schwarzen Streifen dran, die viel Abklebeband verbrauchten, um sie sauber um alle Kanten und Rundungen zu lackieren.

North American F-51D Mustang

Die nächste Herausforderung waren die Decals. Meine Versuche, sie selbst herzustellen, scheiterten an der von mir benutzten, dicken und unflexiblen Folie und der Tatsache, dass meine schwarze Druckerfarbe trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zum Verlaufen neigte. Zum Glück gibt es von Draw Decal eine Fülle von Markierungsbogen für Mustangs, darunter auch einen für die "Kid", der auch mehrere Lackierungsvarianten berücksichtigt, auch die Variante mit dem Jubiläums-Kranz von 2014.

Der Trägerfilm ist so dünn, dass er auch ohne Nachbehandlung unsichtbar ist, der Druck ist allerdings etwas dicker als von anderen Herstellern gewöhnt. Mit etwas heißem Wasser und Weichmacher ließen sich schließlich aber auch die Hoheitszeichen sauber aufbringen.

Um ein möglichst hochglänzendes Finish zu bekommen, lackierte ich danach zuerst 5-6 Lagen stark verdünnten Klarlack (Revell 01) und stellte das Modell dann für zwei Wochen beiseite. Danach glättete ich alle Oberflächen noch einmal mit 2000er und 5000er Nassschleifpapier, dann folgten noch zwei Lagen Klarlack.

North American F-51D Mustang

Am Ende war das Ergebnis dann zwar doch nicht so klavierlack-hochglänzend, wie ich es mir gewünscht hatte, aber schließlich ließ ich es so. Zuletzt habe ich noch mit Mattschwarz den Anti-Rutsch-Belag auf der linken Tragfläche lackiert.

Ich verzichtete darauf, die Gravuren zu betonen, weil sie durch die hellen Farben deutlich genug hervortreten. Ebenso habe ich auf Alterungsspuren verzichtet, schließlich ist die "Kid" ein Liebhaberstück und kein abgeflogenes Frontflugzeug.

Am Ende stand dann ein Modell, das für alle Mühen entschädigte und ein besonderes Erinnerungsstück für mich ist.

Florian Haller

Publiziert am 30. Mai 2018

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