Dornier Do 335 A-0 PfeilWerkNr. 240102 der US Navy in Patuxent Rivervon Thomas Bischoff (1:48 Tamiya)Nach dem Kriege gelangte die WerkNr. 240102 auf dem britischen Flugzeugträger H.M.S. Reaper in die USA und wurde der US Navy übergeben, welche sie im damals ziemlich neuen Testzentrum Patuxent River testete. Danach war sie jahrzehntelang in der Naval Air Station Norfolk abgestellt. 1961 vom Smithsonian Institute erworben, wurde genau diese Maschine in den 70ern des letzten Jahrtausends von Dornier als letztes Exemplar dieses Typs restauriert.
Ausnahmsweise gibt es von diesem Flugzeug mit der US Markierung ausreichend Bildmaterial aus dem Internet und zusätzlich war ich stolzer Besitzer des Cutting Edge "Do 335 Part 1" Decalbogens mit Markierungen zu genau dieser Maschine. Zusammen mit dem Tamiya Bausatz Nr. 89598, hier liegt auch die Luftwaffenmarkierung VG+PH bei, ein "rundum sorglos" Paket. Der Bau war auch wirklich, wie bereits des Öfteren auf dieser Seite vermerkt, ereignislos. Umso mehr Aufmerksamkeit wollte ich daher der Lackierung schenken. Die Fotos im Internet ließen auf ein verwittertes Aussehen schließen, außerdem schimmerten die ursprünglich übermalten deutschen Markierungen wieder durch. Daher kaufte ich kurzentschlossen den Montex Maskiersatz mit Markierungen zu dieser Maschine. Verwitterte Markierungen sind einfacher zu spritzen als mit Decals darzustellen und zusätzlich liegen auch Masken für die Kanzel (innen und außen) bei - eine große Erleichterung für die Lackierung! Im Official Monogram Painting Guide finden sich auf Seite 37 Farbchips erstellt aus Farbmustern gezogen während der Restaurierung des Originals bei Dornier. Lackiert wurde offenbar in RLM 76/81/82. Auf eine Grundierung mit Vallejo Primer 73.601 folgte für die Unterseite Vallejo 71.046. Für die Oberseite wurde zuerst Vallejo 71.022 über alles gespritzt (was zu dunkel war) und danach eine zweite Schicht gemischt aus je 40% 71.022 und 7.095 und zusätzlich aufgehellt mit der Zugabe von 10% Weiß, was jetzt eine gute Reproduktion von RLM 82 ergab. Danach wurde verdünntes Vallejo 71.011 als RLM 71 aufgetragen. Unterschiedlich deckend gespritzt erspart mir dies das Pre-Shading. Eine Bemerkung zum Tarnschema: der Tamiya Bauanleitung kann man blind vertrauen - die Cutting Edge Angabe ("RLM 83" über alles) ist dagegen schlichtweg falsch.
Mit den Montexmasken wurde jetzt die deutsche Markierung (VG+PH) in "Tire Black" (71.315) und Weiß 71.259 aufgetragen und danach mit stark verdünntem "Neutral Grey" aka 71.050 (Unterseite) und "Olive Drab" aka 71.043 (Oberseite) nicht deckend überspritzt. Jetzt folgten mit Gator's Paint Masks die US Hoheitszeichen (Blau: 71.091, Weiss: 71.279). Ein Glanzüberzug mit Gunze, ein paar wenige Decals aufgetragen, gefolgt von einem Postshading mit extrem verdünntem Schwarz, ein Panelwash mit Ölfarbe und dann die Flügel mit Seidenmatt und den Rumpf mit Mattlack versiegeln und fertig ist das "entnazifizierte" Einzelstück. *Hinweis: Das Originalfoto der 240102 entstammt Wikimedia Commons und darf mit Hinweis auf die Lizenzbedingungen publiziert werden. Thomas Bischoff Publiziert am 20. April 2018 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |