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IAR-81C

von Stefan Zimmermann (1:32 Special Hobby)

IAR-81C

Heute möchte ich euch meine IAR-81C im Maßstab 1:32 aus dem Hause Special Hobby vorstellen. Es ist ein neuerer Short Run-Bausatz aus der tschechischen Modellbauschmiede und jeder Modellbauer weiß, was einen erwartet, wenn man sich mit einem Vertreter dieser Zunft an den Basteltisch setzt. Es wird sicherlich keine "Speedmodelling-Session" werden. So auch bei meiner IAR.

Aber zunächst etwas zum historischen Vorbild: Bei der Entwicklung der IAR-80/81 orientierte sich der rumänische Konstrukteur Ion Grosu an der polnischen PZL.P24, die in Rumänien in Lizenz gebaut wurde. Hier übernahm Grosu u.a. die Triebwerksaufhängung, die Heckpartie und den wohl nicht mehr ganz zeitgemäßen Hecksporn anstatt eines Spornrades.

Als Antrieb diente ein Sternmotor K.14-III. Die Serienproduktion begann im Frühjahr 1940, wobei die Serienmaschinen einige Änderungen gegenüber dem Prototypen erhielten. So kam z.B. das stärkere K.14-1000A-Triebwerk zum Einsatz. Ebenso gab es eine freitragende Höhenflosse und eine nach hinten verschiebbare Cockpithaube.

Es gab verschiedene Ausführungen der IAR-80/81, die sich hauptsächlich in der Bewaffnung unterschieden. So hatte die Sturzkampfbomberversion IAR-81 vier Unterflügelaufhängungen für 50kg-Bomben und eine Aufhängung für eine 250kg-Bombe am Rumpf.

IAR-81C

Zum Einsatz kam die IAR erstmalig 1942 in der Sowjetunion. Hier waren vier Staffeln mit diesem Flugzeugtyp ausgerüstet. Ab 1943 wurden jedoch alle Maschinen aus der UdSSR abgezogen und zum Schutz der Ölfelder von Ploeisti vor alliierten Luftangriffen eingesetzt. Hier kam es am 10.06.1944 zum bekanntesten und erfolgreichsten Einsatz der IAR, als 94 P-38 der USAAF die Ölfelder angriffen und von 56 IAR 80 und 81 abgefangen wurden. Bei fünf eigenen Verlusten schossen die rumänischen Piloten 23 US-Jagdbomber ab.

Nach dem Krieg übernahm die nun sozialistische Regierung alle noch vorhandenen IAR und setzte diese bis Anfang der 1950er-Jahre zur Pilotenschulung ein.

Mein Modell stellt die IAR-81C "Weiße 329", geflogen von Adj.Av. Victor Petric der Esc.61/Vt./Gr.6Vt, Popesti-Leoderni, im Mai 1944 dar.

Am 31. Mai 1944 erhielt Petrics Maschine bei einem Luftkampf mit US-Jägern mehrere schwere Treffer in die Tragflächen und Klappen. Kaum noch manövrierfähig gelang es Petric jedoch, seine angeschlagene IAR auf dem Fliegerhorst in Popesti-Leoderni zu landen.

IAR-81C

Wie bereits schon erwähnt, gehören Short Runs nicht gerade zu den Bausätzen, die tamiyagleich einfach zu bauen sind. Fehlende Passstifte oder andere Bauhilfen können das Zusammenkleben schon etwas erschweren. Trotz der allgemein guten Passform gab es auch hier einige "Problemzonen". So war z.B. der Cockpitboden in seinen Ausmaßen zu breit, so dass die beiden Rumpfhälften nicht zusammenpassten. Hier habe ich etwas Material vom Cockpitboden abgetragen, und schon passte alles wieder. Der Motor ist sehr umfangreich detailliert und besteht aus vielen Einzelbauteilen. Schade, dass man im zusammengebauten Zustand nicht mehr viel davon sieht. Da müsste man halt die Motorabdeckungen weglassen. Diese passten wiederum auch nicht richtig um den Plastikboliden herum, denn auf der Unterseite bildete sich ein etwa 3mm breiter Spalt. Zum Glück deckt der vor dem unteren Lufteinlauf befindliche Sandfilter diesen Spalt ab...Schwein gehabt!

Weiter schließt die Cockpithaube mit dem Windschutz nicht bündig ab. So habe ich mich für ein offenes Cockpit mit "Bewohner" in Form eines Piloten aus der Restekiste entschieden.

Ansonsten verlief der Zusammenbau aber gut und auch die hier genannten "Problemzonen" stellen einen erfahrenen Modellbauer nicht vor unlösbare Aufgaben.

IAR-81C

Die Oberflächendetails sind gelungen und durch die Zugabe von Resin- und Ätzteilen bietet Special Hobby einen Bausatz, der locker aus der Schachtel gebaut werden kann. Klaro, nach oben hin ist alles offen und man kann noch "supern" bis der Stuck von der Decke fliegt.

Ich habe hier "OOB" gebaut, lediglich die zwei äußeren Tragflächen-MGs wurden durch Kanülen ersetzt. Der Antennenmast war mal eine Stecknadel, der Antennendraht besteht aus dehnbarem Garn und die Plastikläufe der 20mm-Kanonen habe ich vorne aufgebohrt. Das Fahrwerk erhielt noch Bremsschläuche aus Basteldraht und Schlauchschellen aus Alufolie.

IAR-81C

Lackiert wurde mit Farben von Revell (Aqua Colors), Vallejo und Gunze.

Die bausatzeigenen Decals sind sauber, versatzfrei gedruckt und ließen sich problemlos verarbeiten.

Gealtert wurde nach altbewährtem Schema: "Ganzkörper-Washing" mit verdünnter Ölfarbe und Einsatz verschiedener Pastellkreiden. Die Abgasfahne habe ich aufgebrusht. Zuerst mit stark verdünntem Braun und später mit Schwarz übernebelt.nDie Endversiegelung erfolgte mit mattem Klarlack von Vallejo.

Mein persönliches Fazit: ein schöner, gelungener Bausatz eines Exoten. Trotz seiner oben genannten Schwachstellen für erfahrene Modellbauer kein Problem. Für Einsteiger jedoch weniger geeignet.

Ich freue mich schon auf mein nächstes Special Hobby-Projekt...die neue Tempest Mk.V!

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IAR-81C

 

Stefan Zimmermann,
www.zimmosflugwelten.de

Publiziert am 15. Dezember 2017

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