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Junkers Ju 88 A-4

1940 - Wartung einer Maschine des Adlergeschwaders

von Theo Peter (1:72 Revell)

Eine Junkers Ju 88A-4 des Adlergeschwaders wird für ihren neuen Einsatz flott gemacht.
Eine Junkers Ju 88A-4 des Adlergeschwaders wird für ihren neuen Einsatz flott gemacht.

Zum Original:

Wenn man an einen deutschen Bomber zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs denkt, fällt einem in der Regel die Junkers Ju 88 oder die Junkers Ju 87 ein. Der erst genannte Bomber ist Grundlage dieses Beitrags. Gezeigt wird der deutsche Standardbomber Junkers Ju 88 in der Version A-4. Geplant wurde der zweimotorige Bomber von den Junkers Flugzeug- und Motorenwerken. Konstruiert war die Maschine als Horizontal-, Schnell- und Sturzkampfbomber. Bereits 1938 stellte die Maschine mit 517 km/h den Weltrekord auf der 1000 km Strecke auf. Der Bomber wurde im Laufe des Krieges durch zahlreiche Umbauten auch als Fernbomber, Torpedobomber, Minenleger, Fernaufklärer, Wetterbeobachtungsflugzeug, Mehrzweckkampfflugzeug, Nachtjäger, Panzerzerstörer und U-Boot-Zerstörer eingesetzt. Gegen Ende des Krieges wurde die Junkers Ju 88 sogar als Mistel-Gespann eingesetzt. Mit knapp 14.500 Maschinen, die bis 1945 gefertigt wurden, war die Ju 88 eines der größten Rüstungsprojekte des Dritten Reiches.

Was für ein Durcheinander - zahlreiche Mechaniker tummeln sich auf dem Vorfeld rund um die Ju 88.
Was für ein Durcheinander - zahlreiche Mechaniker tummeln sich auf dem Vorfeld rund um die Ju 88.

Die ersten Maschinen wurden 1939 dem Adlergeschwader (Kampfgeschwader 25) zugeteilt. Bei Kriegsbeginn waren allerdings nur 18 Maschinen im Einsatz, sodass diese im Polenfeldzug keine Rolle spielten. 1940 war das mittlerweile in Kampfgeschwader 30 umbenannte Geschwader komplett mit Ju 88 ausgestattet. Zur gleichen Zeit begannen etliche Umbauarbeiten an der Ursprungsversion Ju 88 A-1. Die erste Bewährungsprobe für die Ju 88 war die Luftschlacht um England, welche am 8. März 1940 mit dem Adlertag begann. Erkenntnisse aus dieser Schlacht waren die zu schwache Abwehrbewaffnung und die zu geringe Panzerung der Junkers! Daher wurde das in der A-1 Version verbaute MG15 durch das modernere und meist als Zwillingslafette eingesetzte MG81 ersetzt. Ebenso wurde die Panzerung des Flugzeugs verstärkt. Gegen Ende des Jahres 1940 konnten alle Geschwader mit Junkers Ju 88 ausgerüstet werden. So kamen die Maschinen an allen Kriegsschauplätzen vom kalten Norwegen bis zum heißen Afrika zum Einsatz.

Die Schiffssymbole auf dem Seitenruder verweisen auf einige erfolgreiche Abschüsse.
Die Schiffssymbole auf dem Seitenruder verweisen auf einige erfolgreiche Abschüsse.

Angetrieben wurden die Bomber von jeweils zwei Junkers Jumbo 211 J Triebwerken mit 1410 PS. Das Flugzeug konnte bis zu 3600 kg Bomben- oder Torpedolast zuladen. Ebenso wurden fünf MG81 im Flugzeug verbaut, um gegnerische Angriffe noch effektiver abzuwehren. Die hier gezeigte A-4 Version hatte eine mit 20,08 Metern vergrößerte Spannweite, eine stärkere Abwehrbewaffnung, mit den Junkers Jumbo 211 F bzw. J Motoren stärkere Triebwerke und mit den VS-11 Propellern verbesserte Luftschrauben als die A-1 Version. Die hier dargestellte Junkers Ju 88 A-4 gehörte zum oben bereits beschriebenen Adlergeschwader (9. Kampfgeschwader KG30), welches im Juni 1940 in Catania im italienischen Sizilien stationiert war.

Blick auf die großflächig verglaste und stark bewaffnete Kanzel der Ju 88A-4.
Blick auf die großflächig verglaste und stark bewaffnete Kanzel der Ju 88A-4.

Zum Bau:

Bereits vor einigen Jahren baute ich eine Junkers Ju 88 aus dem Hause Revell. Damals war ich über die Detaillierung und Passgenauigkeit des Kits allerdings nicht besonders erfreut. Aber als Revell seine neue Junkers Ju 88 (Formenneuheit) in die Regale brachte, konnte ich nicht anders und kaufte den Bausatz. Und siehe da - kein Vergleich zum Vorgängermodell. Detaillierung, Passgenauigkeit und Qualität sind der absolute Hammer. Alleine das neu gestaltete Cockpit hätte einen eigenen Beitrag verdient. Gebaut wurde die Maschine größtenteils aus der Kiste. Das Cockpit wurde durch Gurte aus Klebeband, Decals aus der Restekiste, Luftkarten aus dem Drucker und Feuerlöscher von CMK ergänzt. Auch die Instrumententafel wurde durch rote, schwarze und graue Drähte (gezogene Gussäste) neu verdrahtet. Alleine diese Maßnahme wertet das Cockpit enorm auf.

Das hervorragend gestaltete Cover des neuen Revell 1:72 Bausatzes der Junkers Ju 88.
Das hervorragend gestaltete Cover des neuen Revell 1:72 Bausatzes der Junkers Ju 88.

Der Rest des Flugzeugs wurde aus der Kiste gebaut. Die Räder wurden mit der Raspel ein wenig abgeflacht, um diese im belasteten Zustand darzustellen. Bemalt wurde das Flugzeug mit matten Revellfarben und dem Pinsel. Der Kit gibt einem die Möglichkeiten, zwei verschiedene Flugzeuge darzustellen. Entschieden habe ich mich für die auf dem Bausatzcover gedruckte gelb-grüne Junkers Ju 88. Leider bemalte ich die Maschine mit Farbe aus einer abgelaufenen Farbdose. Die aufgetragene Farbe wollte absolut nicht trocknen, so musste die komplette Farbe mühsam wieder vom Flugzeug entfernt werden. Ebenso mussten alle Gravuren nachgraviert werden, da diese mit der alten und dickflüssigen Farbe verstopft waren. Doch nach ca. zwei Stunden Arbeit hatte ich die Farbe vom Modell gekratzt/geschliffen/geputzt...naja wie auch immer... Es wurden neue Farben gekauft und die Bemalung nochmals durchgeführt! Dieses Mal trocknete die Farbe auch.

Vier Momentaufnahmen dokumentieren die einzelnen Bauphasen.
Vier Momentaufnahmen dokumentieren die einzelnen Bauphasen.

Die Nassschiebebilder sind von hervorragender Qualität und ließen sich ohne Probleme auf dem Bomber anbringen. Die beiden Hauptfahrwerke erhielten rote Bremsschläuche aus dünnem Draht. Sämtliche Gravuren wurden mit einem schwarzen Washing nochmals hervorgehoben. Abschließend folgte eine Alterung mit dem Trockenmalverfahren. Auch Farbabplatzer und Abgasspuren wurden mit dem Pinsel angebracht.

Blick in das extrem filigrane und wirklich gut detaillierte 1:72 Ju 88A-4 Cockpit.
Blick in das extrem filigrane und wirklich gut detaillierte 1:72 Ju 88A-4 Cockpit.

Das Diorama:

Das Diorama zeigt eine deutsche Bodencrew bei der Instandhaltung einer Junkers Ju-88 des Adlergeschwaders im Jahre 1940 auf einem Luftwaffenstützpunkt auf Sizilien. Das Diorama dürfte euch bereits bekannt vorkommen. Der Hangar wurde aber komplett umgebaut, neu bemalt, gealtert und aufgewertet. Als erstes bekam der Hangar eine Dachattrappe aus Klebeband und Furnierholz sowie Fensterattrappen aus dem Drucker. Ebenso wurden die alten Hangartore entfernt und durch neue Tore ersetzt. Die neuen Tore bestehen aus auf Karton geklebtem Papier. Auch die Hangar-Nummerierung musste daran glauben und wurde durch das Wappen des Kampfgeschwaders 30 (Adler auf grauem Grund) ersetzt.

Bevor die Maschine in das Diorama eingebaut wurde folgte ein kleines Solo-Fotoshooting der Ju 88.
Bevor die Maschine in das Diorama eingebaut wurde folgte ein kleines Solo-Fotoshooting der Ju 88.

Um einen Blick in den Hangar zuzulassen wurde ein Foto auf die dünne Hangarholzplatte geklebt. Ebenso erhielt der Hangar zwei Propagandaflaggen der NSDAP. Die kleine Mannschaftsbaracke entstand aus Polystyrol, Zahnstochern, etwas Draht und einem Dach aus dünnem Karton. Die Türe wiederrum spendierte ein alter MiniArt Bausatz. Der Windsack wurde aus Weißleim, Draht und weißem Papier gebastelt. Die Fläche vor dem Hangar wurde mit gleich großen, aber verschieden grauen Kartonplatten beklebt. Die noch "nackten" Flecken des Displays wurden mit langfasrigem Streugras von NOCH beklebt.

Zahlreiche 1:72 Kleinstteile von Brengun, Academy und Zvezda sind überall im Diorama wieder zu finden.
Zahlreiche 1:72 Kleinstteile von Brengun, Academy und Zvezda sind überall im Diorama wieder zu finden.

Die Figuren stammen aus dem Hause Zvezda (1:72 German Air Force Ground Crew) und sind von hervorragender Qualität. Der Major stammt von Revell und der lesende Pilot von CMK. Bemalt wurden die Figuren mit matten Revellfarben und einem mit der Schere bearbeiteten Pinsel. Die Zubehörteile stammen aus der Restekiste. Die Bockleiter aus dem Hause Revell, die Fässer von Zvezda, das Werkzeug aus einem 1:72 Fotoätzteilset von Brengun (das jedem Dioramabauer nur zu empfehlen ist), die beiden Feuerlöscher und die Kanister von Academy, die Bomben von Revell und Italeri und der Bombentransportwagen von Zvezda. Das Motorrad stammt von Preiser, der Kübelwagen von Italeri (umgebaut und aufgewertet durch ein eingepacktes Ersatzrad, scratch aufgewerteten Innenraum und Weißleimverglasung der Windschutzscheibe) und die Bäume von NOCH. Die Bäume wurde zusätzlich mit feinem Tee bestreut und anschließend in verschiedensten Grün-, Braun-, Rot- und Gelbtönen bemalt. Der Stamm wurde mit einer Erde-Weißleim-Mischung bestrichen, um die Rinde zu imitieren. Der Treibstoffanhänger wurde scratch erstellt und erhielt einen Tankschlauch eines durch mit Feuer in die Länge gezogenen Scoubidou-Bandes. Das kleine Kettenkrad stammt aus dem Hause Academy und dient als Zugmaschine des Tankanhängers.

Die neuen Bomben wurden von der Bodencrew bereits am Flugzeug montiert.
Die neuen Bomben wurden von der Bodencrew bereits am Flugzeug montiert.

Durch die Verglasung ist sogar die Verkabelung des Instrumentenbretts mittels gezogenen Gussästen zu erkennen.
Durch die Verglasung ist sogar die Verkabelung des Instrumentenbretts mittels gezogenen Gussästen zu erkennen.

Die 1:72 CMK und Zvezda Figuren sind von hervorragender Qualität und jedem Dioramabauer zu empfehlen.Blick auf das komplett mit Revellfarben und dem Pinsel bemalte Flugzeug.Zwei Mechaniker bringen eine weitere Bombe zur Junkers Ju 88A-4.Erst im Vergleich mit den Figuren wird die Dimension des scratch gebauten Hangars sichtbar.Der Mechaniker führt noch letzte Arbeiten an einer Wartungsklappe der Ju 88 durch.Der Major überprüft die Treibstoff- und Ölbestände.Im Vordergrund ist der aus einem Scoubidou-Band gebastelte Tankschlauch zu erkennen.

Die 1:72 CMK und Zvezda Figuren sind von hervorragender Qualität und jedem Dioramabauer zu empfehlen.

Die 1:72 CMK und Zvezda Figuren sind von hervorragender Qualität und jedem Dioramabauer zu empfehlen. 

Theo Peter

Publiziert am 05. Dezember 2016

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