Kawasaki Ki-61-I Hien (Tony)von Roland Sachsenhofer (1:48 Hasegawa)Das VorbildDie Hien ist ein in mehrfacher Hinsicht interessanter Flugzeugtyp; so war sie als einziger bedeutender japanischer Jäger mit einem Reihenmotor ausgestattet. Die Kawasaki Ha-40 Motorenreihe ging direkt aus den berühmten deutschen Daimler-Benz DB 601 Motoren hervor, deren Lizenz der japanischen Seite seit Beginn des Jahres 1940 zur Verfügung stand. Gemeinsam mit einer gut durchdachten Panzerung, selbstversiegelnden Tanks und einer schlanken aerodynamischen Auslegung, die zu einer für japanische Verhältnisse sehr hohen Tragflächenbelastung von 146kg/ m2 führte, wirkte die Hien so untypisch japanisch, daß von alliierter Seite zuerst ein Lizenzbau der Bf-109 oder eines italienischen Jagdflugzeuges vermutet wurde (Daher auch der alliierte Codename Tony). Der Erstflug der Ki-61 fand im Dezember 1941 statt; die ersten Einsätze wurden im April 1943 mit der 68. und 78. Sentai in Neuguinea geflogen. Insgesamt über 3000 Maschinen dreier Grundversionen wurden gebaut: die Ki-61-I mit dem Kawasaki Ha-40 Reihenmotor (1190 PS), die Ki-61-II mit dem 1520 PS starken Ha-140 sowie die Ki-61 -III mit kürzerem Rumpf und Vollsichthaube. Die bei ihren Piloten sehr beliebte Ki-61 Hien konnte sich gegen ihre alliierten Gegner mehr als nur behaupten, wurde aber von beständigen Motorenproblemen geplagt; ein Umstand der zur Entwicklung der Ki-100 führen sollte. Zum ModellDie Formteile des Bausatzes sind in bewährter Hasegawa Tradition gefertigt. Alle Spritzgußrahmen findet man angenehmerweise in Plastik verschweißt, was ein loses umher Streunen und Zerkratzen der Teile in der Schachtel verhindert- insbesondere bei den Klarsichtteilen wichtig. Der Bau ging in der üblichen Weise und ohne Probleme von der Hand, auch die Passung der Teile erwies sich als so gut, daß eigentlich gar kein Schleifen nötig gewesen wäre. Die Detaillierungen empfand ich als ausreichend, ergänzt wurden nur die Sitzgurte. Bei der Lackierung habe ich mich für eine Maschine der 56. Sentai (Gruppe), stationiert auf Itami AF, entschieden. Der helle Glanz der Metalloberflächen läßt die klaren Linien der Hien schön in Erscheinung treten. Außerdem konnte ich erstmals eine Metalllackierung mit "Mr Metallizer" ausprobieren - und ich muß sagen, die Erfahrungen haben mich überzeugt! Zu beachten gilt dabei sicherlich, daß die Metallteilchen nach dem Auftrag nicht wischfest sind und versiegelt werden müssen - dazu habe ich den glänzenden Klarlack von Gunze verwendet. Dies ist kein Nachteil, denn vor dem Aufbringen der Schiebebilder trage ich diesen Klarlack ohnehin immer auf, um das "Silbern" zu verhindern. Bei Arbeiten mit "Mr Metallizer" -Materialien ist auch Augenmerk auf eine tadellose Oberfläche des Modells zu legen - jeder noch so feine Kratzer bleibt sichtbar oder scheint sogar noch betont zu werden! Auf der so bearbeiteten Oberfläche wurden folgend diverse Verschmutzungsspuren, austretendes Öl, Auspuffrückstände etc. mit Airbrush und Pinsel aufgetragen. Die Stoßkanten der Verkleidungsbleche wurden ebenfalls mit dem Pinsel nachbearbeitet, um einzelne Teile hervorzuheben und der Verkleidung insgesamt eine "benützte" Optik zu geben. Verwendet wurde dazu Künstler-Aquarellfarben: diese haben ein sehr feines Pigment, lassen sich ausgezeichnet verdünnen und laufen - schön dosierbar - wie von selbst in die Vertiefungen, können aber auch auf Flächen vermalt werden. Für die übrigen Farben - und auch den abschließenden Überzug aus glänzendem Klarlack - kamen Farben von Gunze-Sangyo zum Einsatz, die ich wegen ihres feinen Pigments sehr schätze. Weil sich gerade ein passendes Foto eines Flugfelds im pazifischen Raum fand, habe ich mich auf die schnelle im "Retuschieren" versucht und meine Hien mittels Photoshop in ein passendes Ambiente gesetzt. Ich wünsche Euch viel Spaß beim Modellbauen! Für Fragen und Amerkungen: ro.sachsenhofer@asn-linz.ac.at. Roland Sachsenhofer Publiziert am 10. Juni 2005 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |