Dornier Do 217 N-2mit dem Schweizer Kreuzvon Helmut Dominik (1:72 Italeri)
Beim Durchstöbern meiner Baukastensammlung bin ich auf den älteren Bausatz der Do-217 N-1 von Italeri in 1:72 gestoßen. Da ich in meinem privaten Archiv bereits interessante Berichte und Fotos von der Do-217 N-2, die 1944 in Birsfelden notlanden musste, gesammelt hatte, war damit natürlich mein neues Modellbauprojekt gestartet. Die Maschine mit der Bezeichnung 3C+IP hat eine besondere Geschichte, ist sie doch auf schweizer Boden notgelandet und auch später mit dem Schweizerkreuz für Versuchsflüge ausgestattet worden. Sie wurde nachher mit drei anderen deutschen Nachtjägern wie die Messerschmitt Bf 110C und Junkers Ju 88G-6 in Dübendorf bis nach dem Krieg abgestellt. Ende 1947 wurden die drei Flugzeuge von den Alliierten freigegeben und abschließend 1948 in der Schweiz verschrottet.
Referenzen
Siehe Beitrag von der Aviatik Zeitschrift Cockpit vom Oktober 1992 Interner AMP Bericht aus der Sammlung von Rolf Blattner Bausatz Dornier Do-217 N-1 von Italeri
Ich nahm mir vor, die Do-217 N-2 3C+IP von Birsfelden mit dem Schweizer Kreuz zu bauen. Da derzeit kein Bausatz einer Do 217 N-2 auf dem Markt angeboten wird, nahm ich als Grundlage die N-1 Variante von Italeri.
Für den Umbau auf die N-2 besorgte ich mir noch zusätzlich den Umbausatz von AIMS. Bauhinweise
Als Einstieg habe ich zuerst den Bombenschacht an beiden Rumpfteilen ausgeschnitten. Beim AIMS Umbausatz hat man hier die Schnittführung so gewählt, dass man sich einfach an den oberen Gravuren der Rumpfteile orientieren kann. Cockpitbereich
Den Cockpitbereich habe ich mit Scratchteilen ziemlich umfangreich nachgestaltet, da er später sehr gut einsehbar ist. Zusammenbau der Rumpfhälften mit Flügel und MotorensektionenIn diesem Arbeitsgang habe ich auch bereits die Verkleidung (vom AIMS Umbausatz) des ehemaligen B-Stands am Rumpf eingepasst und die rechteckige Öffnung mit einer gezogenen blasenförmigen Haube versehen und am Rumpf mit Sekundenkleber befestigt. Auch die Motorsektionen habe ich ein wenig modifiziert und mit Lufteinlässen und Kühlerklappen ergänzt
Für einen homogenen Übergang der Montagestellen verwendete ich neben dem normalen Spachtel zusätzlich einen flüssigen Spachtel (Mr. Surfacer) als Ergänzung.
Bevor ich das Klarteil montierte noch einige Ansichten vom Cockpitbereich, den ich noch mit dem FUG Geräteblock und einigen zusätzlichen Details, wie dem Trimmrad hinter dem Pilotensitz, ergänzt habe. Bremsfallschirm
Da die Do-217 N-2 am hinteren Rumpfende einen Bremsfallschirm hatte, war hier wieder Scratchbauweise gefragt. Als Grundlage besorgte ich mir dafür einige Evergreen Komponenten. Grundierung
Nach dem Abdecken der Cockpitfenster mit zugeschnittenem Tamiya Tape habe ich mal eine Grundierung aufgetragen, um eventuelle Oberflächenfehler besser sichtbar zu machen und korrigieren zu können.
Tarnbemalung
Bevor ich mit der Tarnbemalung beginnen konnte, habe ich noch alle Bereiche, die später mit dem Schweizerkreuz versehen werden, per Airbrush mit Revell Rot SM 330 gespritzt und mit Tamiya Tape in der richtigen Größe abgedeckt.
Jetzt konnte ich mit dem Auftragen der Tarnbemalung beginnen. Als erstes habe ich auf allen Oberseiten inklusive den vorderen Flügelkanten RLM 75 Grau (Gunze H69) aufgetragen und in einem zweiten Schritt die Unterseiten mit RLM 77 Hellgrau (Gunze H338 mit ein wenig Mattweiß gemischt) eingefärbt. Für die darauf folgende Segmenttarnung auf den Oberseiten verwendete ich RLM 74 Dunkelgrau (Gunze H68). Die dafür nötigen Abdeckarbeiten wurden wiederum mit Tamiya Tape durchgeführt.
Die Farblinie im vorderen Bugbereich wurde nach dem Entfernen aller Abdecktapes abschließend freihändig mit einer feinen Airbrushdüse fließend nachgezogen. Decalmontage
Die weißen Schweizerkreuze konnte ich in den diversen Größen aus meiner Decalsammlung entnehmen. Bordwaffen
Neben den 4x 20-mm-Bugkanonen (konisch gezogene Gussäste, die ich noch zusätzlich aufgebort hatte) montierte ich auch noch mit 0.4mm Kanülen die vier MG 151/20 im Bug und mit 0.7mm Kanülen die vier Kanonen „Schräge Musik“ am Rumpfrücken. Fahrwerksmontage
Jetzt konnte ich alle vorbereiteten und fertig bemalten Fahrwerksteile sowie weitere Komponenten am Modell montieren.
Antennenmontage
Der schwierigste und filigranste Bauabschnitt war die Herstellung und Montage der Radarausrüstung für die Frontpartie. Für das Grundgerüst der Antennen am Bug nahm ich die beiliegenden Teile vom Bausatz, die ich aber alle etwas schlanker gefeilt hatte. Für die feinen Dipolantennen verwendete ich einen in der Länge zugeschnitten feinen Messingdraht. Für die genaue Positionierung mit Sekundenleim war hier aber eine ruhige Hand und viel Geduld gefragt.
Mit der Endmontage aller Antennenanlagen konnte ich dann auch mein Bauprojekt erfolgreich abschließen.
Erste Modellfotos
Modellfotos mit Landschaft
Nachtjäger Dornier Do-217 N-2 vor dem Hangar in Birsfelden 1944
Modellfotos im Großbildformat 1280x1024
Nachtjäger Dornier Do-217 N-2 mit dem Schweizer Kreuz-01 Nachtjäger Dornier Do-217 N-2 mit dem Schweizer Kreuz-02 Nachtjäger Dornier Do-217 N-2 mit dem Schweizer Kreuz-03 Nachtjäger Dornier Do-217 N-2 mit dem Schweizer Kreuz-04 Nachtjäger Dornier Do-217 N-2 mit dem Schweizer Kreuz-05 Nachtjäger Dornier Do-217 N-2 mit dem Schweizer Kreuz-06 Nachtjäger Dornier Do-217 N-2 mit dem Schweizer Kreuz-07 Nachtjäger Dornier Do-217 N-2 mit dem Schweizer Kreuz-08 Nachtjäger Dornier Do-217 N-2 mit dem Schweizer Kreuz-09 Nachtjäger Dornier Do-217 N-2 mit dem Schweizer Kreuz-10 Nachtjäger Dornier Do-217 N-2 mit dem Schweizer Kreuz-11 Nachtjäger Dornier Do-217 N-2 mit dem Schweizer Kreuz-12 Nachtjäger Dornier Do-217 N-2 mit dem Schweizer Kreuz-13
Nachtjäger Dornier Do-217 N-2 vor dem Hangar in Birsfelden 1944 Nachtjäger Dornier Do-217 N-2 mit dem Schweizer Kreuz-20 Nachtjäger Dornier Do-217 N-2 mit dem Schweizer Kreuz-21 Nachtjäger Dornier Do-217 N-2 mit dem Schweizer Kreuz-22 Nachtjäger Dornier Do-217 N-2 mit dem Schweizer Kreuz-23 Nachtjäger Dornier Do-217 N-2 mit dem Schweizer Kreuz-24 Nachtjäger Dornier Do-217 N-2 mit dem Schweizer Kreuz-25
Schade dass damals alle Flugzeuge verschrottet wurden. Wäre heute ein gesuchtes Ausstellungsstück. Natürlich hatte damals keiner mehr Interesse an vorigen Kriegsmaterial. Verständlich. So baue ich sie für die Nachwelt dann eben als Modell.
Helmut Dominik Publiziert am 26. Mai 2016 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |