North American F-82G Twin Mustang46-390 "Midnight Sinner" 4th F(AW)S Naha AB Okinawa Sommer 1950von Michael Götz (1:48 Modelcraft)Nach der legendären P-51 Mustang, die sich im 2. Weltkrieg einen Namen gemacht hatte, wurde die nächste Entwicklungsstufe eingeleitet. Heraus kam dabei die F-51H der der Erfolg jedoch verwehrt wurde. Die USAF stellten eine neue Forderung nach einem Langstrecken Abfang- und Begleitjäger, der die B-29 über den Pazifik hin und zurück begleiten konnte. Aufgrund dieser Forderung entstand ein Zwillingsentwurf zuerst auf der Basis der XP-51F wobei viele Teile auch von der F-51H genommen wurden, so entstand langsam die XP-82A. Die ersten P-82 wurden von Packerd Merlin V-1650 Motoren angetrieben und erreichten beachtliche Flugleistungen, so dass die Serienproduktion sehr schnell anlaufen konnte. Die ersten Maschinen dienten in verschiedenen Einheiten da die P-82 auch eine hohe Last an Bomben und HVARS Raketen tragen konnte, eine weitere Forderung der USAF führte dann zu einem Allwetterabfangjäger mit eigenem Radar. Es entstand die F-82G Nightfighter mit dem SCR-720C Radargerät und neuen Motoren. Nun wurden Allison V-1710 eingesetzt, die die Flugleistungen noch einmal erhöhten. Die Bewaffnung bestand aus 6X12,7mm Kanonen und unter der Bewaffnung war das Radargerät angebracht worden. Nun zur F-82G die im Korea Krieg 1950-53 eingesetzt wurden. Nachdem ein Konflikt nicht mehr zu vermeiden war, empfahl die US-Regierung allen US-Bürgern Korea zu verlassen. Dazu standen verschiedenen Maschinen der USAF zur Verfügung. Die Nordkoreaner griffen mehrfach den Flughafen von Seoul an und zerstörten dabei auch eine C-54 der USAF, auf Grund dieses Vorfalls wurden die auf Japan stationierten F-82G beauftragt die Transporter zu beschützen. Am 27 Juni 1950 tauchten fünf Yak-9 über Seoul auf und wurden sofort von den F-82G angegriffen. Den F-82G Piloten gelang es drei von ihnen abzuschießen und die verblieben zwei suchten ganz schnell das weite. Kurze Zeit später versuchten IL-10 der Nordkoreaner erneut den Flugplatz von Seoul anzugreifen. Sie wurden aber diesmal von F-80C Shooting Stars abgefangen. Den F-80 Piloten gelang es vier IL-10 abzuschießen, die anderen Maschinen machten sich auch ganz schnell davon. Der Krieg brach danach in voller Härte aus und die UN unterstütze die der Niederlage nahen Südkoreaner mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln. Die F-82G wurden so gut wie nur nachts eingesetzt um Störflugzeuge oder aber auch um die Bodentruppen zu unterstützen. Ab ca. 1951 wurden die F-82G durch die neue F-94B Starfire ersetzt, ein schlechter Tausch wie sich im Laufe des Krieges noch zeigen sollte. Die "Midnight Sinner" flog bei der 4th F(AW)S Naha AB Okinawa und wurde von Captain H.W. "Rocky" Jones, Jr. (Pilot) und Dewitt "Talmage" Allred (RO) geflogen. Nun aber zum Modell: Die Firma Modelcraft brachte eine Serie von drei verschiedenen F-82 Twin Mustang auf den Markt, erhältlich sind die Versionen B, E und die hier gezeigte G. Es ist das einzige Modell der F-82 im Maßstab 1:48, in 1:72 hat Monogram vor Jahren mal einen Kit auf den Markt gebracht und dabei ist es dann auch geblieben. Der Bausatz von Modelcraft ist in Short-Run hergestellt worden und hat doch sehr viel Grat und Fischhäute an den Teilen. Auch sind eine Menge von Einsinkstellen und sonstiger Unebenheiten sofort auf den Teilen zu erkennen. Wie immer wird mit dem Cockpit begonnen und hier zeigten sich schon die ersten Schwächen. Die Instrumentenbretter waren nicht zu gebrauchen und wurden in Eigenarbeit neu hergestellt. Sonstige Hebel und Schalter wurden noch ergänzt und es konnte an den Einbau in den Rumpf gehen. Hierbei muss die Bodenplatte und das Rückenteil in der Breite schmaler gemacht werden sonst passt es nicht in den Rumpf. Die Rumpfhälften passen nur schlecht zusammen und müssen mit einigen Klammern fixiert werden. Nun können die Motorgondeln angeklebt werden und hier zeigt sich dann, dass sie zu schmal sind und später mit Spachtel bearbeitet werden müssen. Das schlimmste sind die Tragflächen. Sie wollen einfach nicht an den Rumpf passen. Nur mit Einsatz mehrerer Werkzeuge und Sekundenkleber Gel waren sie am Rumpf zu befestigen, das Höhenruder passt nach ein paar Versuchen fast nahtlos zwischen die Rumpfhälften. Das Fahrwerk bzw. Hauptfahrwerk habe ich austauschen müssen da das Bausatzteil nicht zu gebrauchen war, ein Teil aus der Grabbelkiste nahm den Platz dafür ein. Im Großen und Ganzen macht die Verarbeitung der Teile doch sehr viel Arbeit auf Grund der schlechten Passung, dies setzt sich über alle Bauteile weiter fort. Somit war der Rohbau fertig und es ging an die Spachtel und Schleifarbeiten die doch sehr umfangreich ausgefallen waren. Nachdem alles verschliffen war konnte der Flieger grundiert werden um auch noch die letzten Spalten zum Vorschein zu bringen. Nach kleinen Nacharbeiten wurde noch mal grundiert und dann kamen die Gravuren dran. Sie waren nicht so recht zu gebrauchen und es viel mir nicht schwer sie alle neu zu machen. Gleichzeitig setzte ich auch noch eine Menge an Nietenreihen auf das Modell. Nachdem das alles geschafft war konnte es an die Lackierung gehen. Ich nahm dafür Revell Glänzend 7 um mir später den glänzenden Klarlack zu sparen. Nach gut zwei Tagen Trocknungszeit konnte es an die Decals gehen. Sie ließen sich gut verarbeiten und legten sich mit Mr Mark Softer auch schön in die Gravuren, versiegelt wurden die Decals mit Klarlack bevor es weiter ging. Nun wurde die Alterung aufgebracht wobei hier die Abgasfahne sowie die ganzen Abplatzer und der typische rote Staub auf das Modell aufgebraucht wurden. Zur Alterung benutzte ich fast immer nur Pastellkreide. Nachdem das alles geschafft war wurde zuerst Seidenmattklarlack gespritzt und später noch über einige Stellen der Mattklarlack von Humbrol. Die Original Maschinen waren alle glänzend schwarz lackiert und erst durch die Einsätze wurden sie mit der Zeit matt, vor allem da wo die Mechaniker oft über das Flugzeug gelaufen waren. Mein Fazit zu dem Kit ist wie folgt: Nur was für den Bastelwütigen der viel schleifen, spachteln und neu gravieren mag und dabei nicht seine Nerven verliert . Michael Götz Publiziert am 21. Mai 2005 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |