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Messerschmitt Bf 109 F-4/Trop

"Gelbe 14" von Hans-Joachim Marseille

von Chris Schmid (1:24 Trumpeter)

Messerschmitt Bf 109 F-4/Trop

Historisches

Zu Beginn seiner fliegerischen Karriere war Hans-Joachim Marseille eher unauffällig in Bezug auf seine Abschüsse - umso auffälliger jedoch in Sachen Ungehorsam und Disziplinlosigkeit. Nach einigen Querelen mit seinen Vorgestzten wurde er nach Afrika versetzt, wo sein kometenhafter Aufstieg unter dem Kommando von Major Eduard "Edu" Neumann begann. Innert kürzester Zeit konnte er 150 Abschüsse auf seinem Leitwerk verbuchen.

Hans-Joachim Marseille war nicht nur ein meisterhafter Flieger, sondern er beherrschte vor allem die Vorhaltetechnik des "aus der Kurve schießens" wie kein zweiter. Quellen besagen, dass er die meisten Abschüsse durch die virtuose Beherrschung dieser besonderen Kurventechnik errang, ganz im Gegensatz zur sonst üblichen, meist geradlinigen Annäherung von hinten an die gegnerische Maschine. Diese Fähigkeit, gepaart mit einem extrem scharfen Sehvermögen und einer gehörigen Portion Draufgängertum ermöglichten ihm seine Siege.

Hans-Joachim Marseille starb 23-jährig am 30. September 1942 im Range eines Hauptmannes als er, gezwungen durch einen Motorendefekt, aus seiner Maschine aussteigen musste und dabei vom Leitwerk seiner abstürzenden Me-109 G getroffen und getötet wurde.

Marseille blieb in insgesamt 158 Luftkämpfen der Sieger. Er war der jüngste Hauptmann der Wehrmacht und der vierte Soldat, der mit den Brillanten zum Ritterkreuz mit Eichenlaub und Schwertern ausgezeichnet wurde.

Messerschmitt Bf 109 F-4/Trop

Decals

Die mit dem Bausatz gelieferten Decals sind von einer guten Qualität, jedoch waren sie nur begrenzt für mein Projekt brauchbar. Ein Problem war, dass es eben keine Aftermarket-Decals für eine 24er Me-109 gibt, welche auch gleich noch das Thema "Marseille" abhandeln. Zwar hatte der Hersteller EagleStrike bis vor kurzem einen solchen Decalbogen im Angebot, dieser ist jedoch spurlos aus dem Händlerlisten verschwunden. Deshalb musste ich zur Selbsthilfe, respektive zum Zeichenprogramm greifen und mir die Decals selbst zurechtlöten. Zum Glück gibt es auf dem Web sehr viele Ressourcen zum Thema JG 27 / Hans-Joachim Marseille und so konnte ich die benötigten Decals in relativ kurzer Zeit selbst anfertigen.

Das Emblem des JG 27 bestand in dieser Form übrigens schon vor dem Einsatz des Geschwaders in Afrika und ist auf die Wurzeln eines Kommodores zurückzuführen.

Messerschmitt Bf 109 F-4/Trop

Alterung / Verschmutzung

Sehr charakteristisch für diese Maschinen war die starke Rußentwicklung des Motors, was auf der hellen Wüstensand-Tarnung sehr gut sichtbar war. Die Abgasspuren brushte ich mit stark verdünntem Braun und dann den Mittelteil der Rußspur nochmals mit sehr stark verdünntem Schwarz nach.

Messerschmitt Bf 109 F-4/Trop

Messerschmitt Bf 109 F-4/Trop

Motorendetaillierung

Der Motor des Bausatzes bietet von Haus aus schon einiges. Mit einigen wenigen Styrenstrippen lässt sich der Motor aber doch noch um einiges aufwerten. Die mit dem Bausatz mitgelieferten Zündkabel aus Gummi sind jedoch sehr fummelig und deshalb ersetzte ich diese kurzerhand durch einen Nachbau aus Styren.

Da der Bausatz auch keine eigentliche Trop-Version anbietet, musste auch der Sandfilter selbst gebaut werden. Eine alte Scherfolie eines Rasierapparates lieferte das Grundmaterial dazu.

Messerschmitt Bf 109 F-4/Trop

Messerschmitt Bf 109 F-4/Trop

Einsicht

Das Cockpit ist gut detailliert wiedergegeben. Hier kann aber auch mittels Styren eine Aufwertung erfolgen. Dazu sind jedoch Originalaufnahmen von Me-109 Cockpits unerlässlich.

Messerschmitt Bf 109 F-4/Trop

Fazit

Der Bausatz ist Trumpeter sehr gut gelungen. Teilweise sind die Gravuren aber ein wenig zu fein geraten, was zu einem erheblichen Nachgravier-, respektive Nachstechaufwand führen kann.

Der Propeller lässt sich zwar drehbar befestigen, es entstehen dann aber eine unschöne Spalte zwischen der Spinnerbasis und dem Rumpf.

Schade ist auch, dass die Reifen nicht als Plastikteile mitgeliefert werden. Die Gummi-Variante lässt sich nur schlecht nachbearbeiten und sieht meiner Meinung nach spielzeughaft aus.

Aber trotzdem: Wer gerne mal eine Me-109 in einer vernünftigen Größe (böse Zungen würden jetzt wieder die Duplo-Metapher bemühen :-) ) bauen will, ist mit diesem Bausatz sicherlich gut beraten, da die Teile gut passen und sich auch die Schleifarbeiten in vertretbaren Grenzen bewegen.

Chris Schmid

Publiziert am 16. April 2005

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