North American P-51D Mustang"Missouri Armada", Capt. John B. Englandvon Alexander Jost (1:48 HobbyBoss)Das Original:Die P-51D Mustang 44-14789 "Missouri Armada" wurde von Capt. John "Johnny" B. England geflogen. Der 1923 in Caruthersville, Missouri geborene John Brooke England kam im April 1943 zur 362. Staffel (Fighter Squadron/FS) der 357. Jagdgruppe (Fighter Group/FG) "The Yoxford Boys" in das Vereinte Königreich. Er war mit 108 Flugeinsätzen und 17,5 Luftsiegen der Jagdpilot mit der zweithöchsten Abschussquote in der 357. Jagdgruppe, deren farbenfrohe gelb-rote Flugzeugnasen und Karomuster auch heute noch ein markantes Erkennungszeichen darstellen. England blieb auch nach dem Krieg in der Air Force. Er starb im November 1954 bei einem F-86 Unfall in Frankreich. Zu seinen Ehren wurde eine Flugbasis in Louisiana in "England Air Force Base" umbenannt. Die "Missouri Armada" wurde nach der Versetzung von England an Lt Oscar Ridley weitergegeben und flog fortan als "Sad Sack", bevor sie am 18. April 1945 bei einem Angriff auf ein Me 262-Flugfeld bei Prag verloren ging, was zugleich den letzten Verlust der 357. Jagdgruppe darstellte. (nach den unten angegebenen Quellen) Das Modell:Die Konstruktion des Hobby Boss-Bausatzes ist gut durchdacht. Da passt alles bestens zusammen, Schleiferei hält sich in Grenzen, die Abziehbilder sind brauchbar, bis auf zu klein dimensionierte Hoheitsabzeichen und das farblich und formenmäßig unpassende Karomuster. Das fertige Ergebnis "aus der Schachtel" sieht in jedem Falle aus wie ein Mustang, soweit also ein preiswerter Bausatz. Auf der Negativseite haben sich allerdings auch ein paar Punkte eingeschlichen, von denen sich als größtes Manko die vollkommen falsch geformte Lufteinlauföffnung des Unterrumpfkühlers darstellt- der Kühler ist schlichtweg an der Öffnung zu breit, wirkt daher zu groß und muss entsprechend ovaler zugeschnitten und an den seitlichen Kanten abgerundet werden. Außerdem muss die untere Lufteinlaufkante etwas nach hinten gekürzt und leicht eingekurvt werden. Zudem steht er etwa 2mm zu weit vom Unterrumpf ab (habe ich so belassen). Am besten einen Hasegawa- oder Tamiya-Bausatz als Referenz herbeiholen. Als weiteres Manko sind die vollkommen falsch geformten Auspuffrohre zu nennen, die aussehen wie verbogene Ofenrohre. Ich habe sie mit denen von Tamiya ausgetauscht. Das Canopy ist an sich korrekt in seiner Formgebung, aber leider etwas überdimensioniert, was insbesondere im direkten Vergleich mit anderen Mustangs auffällt. Außerdem ist der Kanzelrahmen zu schmal, er muss in seiner Breite etwa verdoppelt werden, vergleiche den rot markierten Bereich auf dem Bildchen am Ende des Beitrages (Grafik). Das lässt sich mit Spachtelmasse leicht angleichen. Außerdem wären da noch ein paar andere Aspekte zu nennen:
Fazit:Im Endeffekt ist der Bausatz meiner Meinung nach sehr gut für Bastelanfänger geeignet: wenige Teile, gute Passform, gute Konstruktionslösungen (Canopy-Montage als großes Klarsichtteil), so dass man schnell und ohne großen Aufwand ein ansprechendes Ergebnis herbeizaubern kann. Für den Mustang-Enthusiasten bietet der Bausatz m.E. jedoch zu wenig, um zu begeistern. Ich würde künftig auf Tamiya oder Hasegawa ausweichen. Quellenverzeichnis:
Juli 2013 Weitere BilderDie Unterseiten wurden vorbildgerecht verschmutzt. Mustangs waren untenrum durch austretende Schmier- und Betriebsstoffe regelrechte Schweinchen! Dazu gesellt sich der hochgeschleuderte, matschige Boden des Feldflugplatzes... Alexander Jost Publiziert am 02. September 2013 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |