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Junkers Ju 388 L

von Torsten Ludwig (1:72 Special Hobby)

Junkers Ju 388 L

Angaben zum Modell:

Junkers Ju 388 L (geplante Version eines Höhenaufklärers)

Hersteller: Special Hobby, Maßstab: 1:72, Preis ca. 50 €

Inhalt: Kunststoffspritzguss für Rumpf, Leitwerk und Tragflächen, Resinteile für Propeller, Fahrwerksschächte und Räder sowie komplettes Resincockpit mit Photoätzteilen, Cockpithaube zweiteilig aus tief gezogenem glasklaren Kunststoff, des Weiteren wurden Fahrwerksbeine aus Metall verwendet.

 Farben: Gunze, Model Master, Zur Anwendung kamen hierbei: RLM 66 für den Cockpitbereich, RLM 02 für die Fahrwerke, RLM 76 für die Unterseite und RLM82 für Tarnflecken und Oberseitentarnung. Gealtert wurde mit mehreren Ölfarben Washings.

Junkers Ju 388 L

Zur Geschichte:

Die Junkers Ju 388 stellt den Höhepunkt der langen Entwicklungsreihe der Ju 88 Familie dar. Sie war die direkte Weiterentwicklung der Ju 188. Dabei lag die entscheidende Neuerung der Ju 388 gegenüber ihren Vorgängern in der Konzeption als schnelles Höhenflugzeug mit Druckkabine und Höhenmotoren. Als Höhenbomber Ju 388 K und Höhenaufklärer Ju 388 L sollte sie sich der gegnerischen Luftverteidigung durch überlegene Flughöhe entziehen. Die Nachtjagd- und Zerstörervariante Ju 388 J war zur Bekämpfung gegnerischer Höhenflugzeuge gedacht. Man versprach sich einen großen Vorteil bei der Fertigung durch Verwendung bereits in Serie gebauter Komponenten der Ju 188 wie z.B. Tragflächen und Leitwerk, die bis auf wenige Details 1:1 von der Ju 188 übernommen wurden. Die Druckkabine der Ju 388 bot Platz für drei Besatzungsmitglieder, die über eine Klimaanlage aus der Ladeluft der Motoren versorgt wurden. Zur Abwehr feindlicher Höhenjäger befand sich im Rumpfheck der L- Version ein fernbedientes Zwillings MG 131 in einem drehbaren Turm. Dieser wurde über zwei Periskope vom Funkersitz aus bedient.

Junkers Ju 388 L

Äußerlich war die Aufklärervariante nicht von der Bombervariante Ju 388 K zu unterscheiden, da sie ebenfalls die von der Ju 88 A-15 stammende hölzerne Bombenwanne besaß. Diese bot Platz für zwei Bildgeräte, die entweder senkrecht nach unten oder in einem seitlichen Winkel von 10°- 30° eingebaut werden konnten. Die Nachtaufklärerversion führte zusätzlich noch bis zu acht Leuchtbomben mit sich. Insgesamt wurden von der Ju 388 während des Krieges nicht mehr als 69 Exemplare in drei Versionen mit verschiedenen Motorvarianten fertiggestellt. Erhalten geblieben ist bis heute nur ein einziges Exemplar, welches sich derzeit in Dayton, Ohio befindet und restauriert wird.

Junkers Ju 388 L

Zum Modell:

Der Bau meines Modells liegt nun schon ein paar Jahre zurück, weshalb keine Bilder vom Cockpit existieren. Es war mein erster "Multimedia-Bausatz" in dieser Größenordnung.

Die Passgenauigkeit der Teile ließ an manchen Stellen sehr zu wünschen übrig. Die Tragflächenhälften waren zum Teil so verzogen, dass ich mich dazu durchringen musste, ihnen ein gelötetes Innengerippe aus Draht zu verpassen. Geht man nach der Bauanleitung, sitzen später die Fahrwerke zu tief in den Tragflächen, hier muss gewaltig mit Plastiksheet oder gar Gussaststücken unterfüttert werden! Der Anbau der Motorgondeln erforderte auch einiges an Nacharbeit. Dafür wird man aber durch ein nahezu perfektes Resincockpit entlohnt, das dank der großen Glaskanzel später noch sichtbar bleibt.

Junkers Ju 388 L

Der weitere Zusammenbau gestaltete sich fast ohne Probleme. Lediglich beim Anpassen der Tragflächen an den Rumpf ist wieder ein wenig Fingerspitzengefühl gefragt. Hier empfiehlt es sich, die Tragflächen mit Metallpassstiften und den Rumpf mit entsprechenden Bohrungen zu versehen.

Junkers Ju 388 L

Fazit:

Der erfahrene Modellbauer bekommt hier für einen etwas tieferen Griff in den Geldbeutel ein sehr interessantes und nicht alltägliches Modell, das ein echter Eye-Catcher zwischen all den Me 109 und Stuka Varianten in der heimischen Vitrine ist.

Torsten Ludwig

Publiziert am 11. Dezember 2012

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