Messerschmitt Me 509 A-0von Roland Sachsenhofer (1:48 Trumpeter)Kaum hat der Postmann das Paket gebracht, schon lag sein Inhalt auf dem Werkstatttisch: so schnell hatte es noch kaum ein Modell auf die „will´s bauen"-Liste geschafft. Dabei bin ich eigentlich kein großer Freund von hypothetischen Projekten, die eleganten und doch sehr ungewöhnlichen Linien der Me-509 Studie hatten es mir jedoch gleich auf den ersten Blick angetan. Das Me-509 Projekt war eine konsequente Fortentwicklung der tatsächlich geflogenen Me-309. Übernommen wurde hierbei die Auslegung mit einem Bugfahrwerk, um den bei der 509 erstmals nahe am Schwerpunkt gelegenen Antrieb einbauen zu können. Nicht umsonst erinnert dieser Entwurf an die amerikanische P-39, zahlreiche Parallelen gibt es auch zur japanischen Yokosuka R2Y Seiun. Ich habe mir zwei Bausätze geordert, da ich dieses ungewöhnliche Flugzeug in zwei Extremen verwirklichen wollte - einmal als saubere, in naturmetall gehaltene Vorserienmaschine und zum anderen als eine gut abgewitterte Einsatzmaschine in angekratzter Wintertarnung. Das sind auch schon alle Angaben zum Vorbild dieses Modells. Die prinzipielle Aufteilung und die Proportion der Markierungen habe ich mir von einer real existiert habenden Do-335 A abgeschaut. Die Decals selbst stammen von unterschiedlichen Quellen, gesucht und gefunden wurden sie alle in meiner Decal-Restekiste. Bausatz-Decals sind am Modell beinahe nicht zu finden: die Auswahl an Markierungsvarianten und vor allem die Qualität der Decals enttäuschen. Weder sind die vorgeschlagenen Lackierungen angesichts des rein fiktionalen Hintergrunds sonderlich einfallsreich noch, und das wiegt wohl schwerer, kann man die Decals irgendwie sonst gebrauchen. Viel zu dick liegen sie auf dem Trägerfilm und lassen sich weder mit Weichmacher noch mit Decalfixierung überreden, sich anzuschmiegen, haften zu bleiben oder sich sonst wie kooperativ zu verhalten. Schlussendlich habe ich von Trumpeter nur die Walkway- Markierung übernommen. Den Bausatz selbst dagegen kann ich in höchsten Tönen loben. Alles passt und das Meiste macht Sinn, bei der Ausgestaltung von Cockpit und der großen Fahrwerkschächte hat man sich angemessen Mühe gemacht. Das Instrumentenbrett-Decal, falls gut gemacht für mich meist eine Option, sollte man hier eher vergessen. Ansonsten ist die Kabine gut mit allerlei Ätzteilen fein ausgestattet. Ich habe dann noch ein wenig diverse Haltegriffe und Hebelchen hinzu gefügt, da ich bei der ersten Me-509 die Kabinenhaube geöffnet zeigen wollte. Mit Bremsleitungen nachdetailliert wurde auch das Fahrwerk, lohnend wäre hier sicher auch noch der Austausch der Kunststoff-Federbeinschwingen gegen solche aus Metall. Ich habe das leider bei meinen beiden Messerschmitts sein gelassen. Nachdem Trumpeter die Me-509 völlig unverkabelt und ohne Antennen in die Luft schickt, habe ich alle am Modell sichtbaren Funk scratch nachgebaut. Weiters wurden noch die Plastikteile der Bewaffnung gegen Spritzenkanülen unterschiedlichen Durchmessers ausgetauscht. Die Lackierung erfolgte mit drei verschiedenen Alclad Metallfarbtönen auf einer glänzend schwarzen Grundierung. Wer sich die einzelnen Bau- und Bemalungsschritte genauer ansehen will, kann dies gern hier im Werkstattbereich des JAM Forums machen. Wie immer stehe ich für Anregungen und Fragen offen: ro punkt sachsenhofer at gmx punkt at Roland Sachsenhofer Publiziert am 30. Oktober 2012 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |