Lockheed F-104G Starfighter23+01 Jagdbombergeschwader 34 Memmingenvon Alexander Jost (1:32 Hasegawa)Zum OriginalSollte es jemals ein Flugzeug gegeben haben, das selbst im Stand schnell und dynamisch aussah, dann wäre es wohl die F-104, besser bekannt als Starfighter. Mit ihrer schlanken, nadelähnlichen Rumpfform schien sie die Spitzengeschwindigkeit von Mach 2+ spielend zu erreichen. Die F-104G war die in Europa gebaute Version des Starfighters als Nachfolge der "C"-Variante, von der sie in einigen Aspekten abwich. Als markantester Unterschied ist das um mehr als ein Drittel vergrößerte Heckleitwerk zu nennen. Andere Änderungen betrafen den strukturell verstärkten Rumpf (markant: die ausgebeulten Hauptfahrwerksklappen und verbreiterte Reifen), das verbesserte F-15A NASARR Feuerkontrollsystem (North American Search and Ranging Radar), eine zusätzliche Aufnahmestation für eine erweiterte Waffenlast (4.000 Pfund) unter den Flügeln, sowie Allwetter-Avionik. Die F-104G war anfangs mit einem "C2"-Schleudersitz ausgestattet, dieser wurde ab 1967 allerdings wegen mehrfachen Ausfällen bei hohen Sinkraten gegen den Martin Baker MK GQ 7 (A) umgerüstet. Außerdem war das Flugzeug an Stelle des frühen J-79-GE-11A-Triebwerkes ab 1969 mit dem weiterentwickelten "1K" Pendant ausgestattet worden (genaue Bezeichnung: Strahltriebwerk J 79 - MTU - J1K), welches äußerlich an den verlängerten Fächern der Schubdüsen erkennbar war (ähnlich dem J-79 GE-17 der Phantom II). Sämtliche deutschen Starfighter wurden bis 1973 auf das "1K" umgerüstet. Eine weitere augenscheinliche Modifikation betraf die ab Ende der 70er Jahre angebauten El-70 und EL-73 Antennen, die als ECM (electronic counter-measures) gegen die feindliche Luftverteidigung eingerüstet wurden. Die F-104G wurde zur ultimativen Starfighter-Version in Bezug auf Produktionszahlen und Einsatzhäufigkeit. Der Starfighter versah seinen Dienst in mehr als fünfzehn Luftstreitkräften, bevor er zuletzt von der italienischen Luftwaffe im Jahr 2004 außer Dienst gestellt wurde. (nach einem Text bei centennialipms.org) Insgesamt wurden 2.578 Starfighter hergestellt; die Bundeswehr kaufte im Zeitraum 1960 bis 1991 insgesamt 916 Maschinen, von denen 292 Stück absturzbedingt zerstört wurden. In der Bundeswehr wurden mehr als 2.000 F-104-Piloten ausgebildet und die F-104Gs der Luftwaffe und Marine hatten mehr als 2 Mio. Flugstunden. Das Modell:Beim Basisbausatz handelt es sich um das betagte Modell von Hasegawa (Bausatz-ID-Nr. ST-11). Dieses wollte ich im "Wraparound Camouflage"/ "Lizard"- 3-Farb-Tarnschema (Norm 83) in den Farben Grün RAL 6003, Anthrazit 7021, Grün FS34079 darstellen. Dazu wurde die Maschine 23+01 des Jagdbombergeschwaders 34 in Memmingen, August 1984, ausgewählt, von der es im AirDoc-Heft (siehe "Quellen") und im Internet gute Farbaufnahmen zu sehen gibt. Als Zurüstteile dienten das True Details Cockpitset, Ätzteile für innen und außen von Eduard, sowie die AirDoc 32001 Resin Wingtanks/ Pylons. Die Abziehbilder stammen von Revell. Lustiger ScratchbauNach einigen Minuten des Wühlens in der Grabbelkiste fand ich eine brauchbare Grundlage für das 1-K-Triebwerk. Es stammt vom Revellbausatz der 1:32er F-4F Phantom. Im Innern der Nozzle stellte ich die Struktur des Schubmechanismus' nach, indem ich kleine, zurechtgeschnittene Stückchen Alublech bearbeitete und einklebte. Auf den Außenseiten der Triebwerke brachte ich noch ein wenig Nietstruktur mit einem feinen Zahnrädchen auf.
Auch der GQ-7 Schleudersitz entstand scratch. Er besteht aus Bauteilen eines 1:32er Phantom-Sitzes, einer von "AMS-Resin" stammenden Kopfstütze, und Schnallen- und Gurtmaterial (Ätzteile und Kartonpapier) für die Sitzgurte, sowie Alublech, Plastikprofilen und Spachtelmasse. Die gelb-schwarzen Notfall-Ziehgriffe fertigte ich aus verzwirbeltem Nähgarn, den ich mit Weißleim fixierte. Ich habe die komplexe Struktur des Sitzes schichtweise aufgebaut: zuerst das Grundgerüst mit Evergreen-Plastikprofilen verkleidet, dann Anbauteile wie den Fallschirmpack, Kopfstütze und die Gurtweste angeklebt und Sitzgurte hinzugefügt (wurden in Weißleim getränkt, damit sie sich anschmiegen). Abschließend wurde noch Verdrahtung und Sauerstoff-/ Funkanbindung dargestellt, und das Ganze mit Acrylfarben (Schmincke, Revell Aqua Color) lackiert. Für die Farbgebung benutzte ich Revell Anthrazit (9), Graugrün (67), aufgehellt mit ca. 10% Weiß (5), und für den hellen Grünton FS 34097 Feldgrün (ModelMaster 1712) mit etwa 10% Gelb.
Quellen:
Juli 2012 Weitere Bilder
Alexander Jost Publiziert am 31. Juli 2012 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |