Chance Vought F4U-5 Corsairvon Stefan Zimmermann (1:72 Revell)Hier möchte ich euch nun meine F4U-5 Corsair im Maßstab 1:72 aus dem Hause Revell vorstellen. Die Corsair beruht auf einer Anforderung der US Navy aus dem Jahre 1938, in der ein einsitziger Jäger gefordert wurde, welcher von Flugzeugträgern aus operieren kann. 1942 kamen dann die ersten Flugzeuge zur Truppe, jedoch stellte sich heraus, dass die frühen Corsairs für den Einsatz auf Trägern ungeeignet waren. Die US Navy und Marines setzten deshalb ihre Maschinen von landgestützten Basen aus gegen die Japaner ein. Die Corsair erwies sich als robustes und schlagfertiges Flugzeug und wurde wegen seiner markanten Kompressorgeräusche vom japanischen Gegner auch "pfeifender Tod" genannt. Ab 1944 war auch der Einsatz von Flugzeugträgern möglich. Die F4U-4 war das am weitesten verbreitete Muster und wurde bis 1947 produziert. Allerdings wurde diese Version ab 1946 langsam durch die F4U-5 verdrängt. Leicht zu erkennen an ihren großen Lufteinlässen in den Tragflächenwurzeln und den vier 20mm Kanonen, kam die F4U-5 im Koreakrieg als Jagdbomber zum Einsatz. Die Luftkämpfe allerdings wurden von den modernen Jets der Navy und Marines ausgefochten. Bis Ende der 50er Jahre taten Corsairs ihren Dienst. Die letzte Ausführung (F4U-7) ausschließlich bei der französischen Marine. Nun zu meinem Modell. Unsere Freunde aus Bünde haben hier einen ganz ordentlichen Bausatz auf den Markt gebracht. Gute Passform, schöne Oberflächendetails (versenkte Gravuren) und eine gute, zweiteilige Kanzel, die den Bau eines geöffneten Cockpits ermöglicht. Allerdings hat man hier die Anzeigen auf dem Frontpaneel lediglich durch kleine, unstrukturierte Erhebungen angedeutet. Das hätte man sicherlich geschickter lösen können. Ich denke da an Revells P-47 in 1:72. Ansonsten ist die Cockpitdetaillierung recht gut. Wie üblich habe ich auch hier wieder "oob" gebaut. Nur die Läufe der Kanonen in den Tragflächen habe ich durch Kanülen ersetzt. Ebenso das Pitotrohr. Das Display für mein Modell ist ein einfacher Bilderrahmen, in welchen ich ein auf Fotopapier gedrucktes Flugdeck geklebt habe. Der Zusammenbau verlief unproblematisch, lediglich etwas Flüssigspachtel an den Klebenähten wurde benötigt. Nach einer Vorbereitung mit Humbrol-Grundierung ging es nun ans Lackieren. Das dunkle Blau stammt aus dem US Navy-Set von Gunze. Ansonsten kamen noch Farben von Vallejo, Revell und Modelmaster zum Einsatz. Nach der Lackierung erhielt meine Corsair eine Schicht Emsal Glänzer zur Vorbereitung für die Decals, welche qualitativ gut waren. Wegen des präsenten Trägerfilms musste ich allerdings beim Anbringen der Nassschiebebildchen auf eine ordentliche Portion "Decal Soft" und reichlich "Massage" zurückgreifen, um ein Silbern zu vermeiden. Für die Lackabplatzer benutzte ich Silberfarbe, die per Trockenmalen von mir aufgebracht wurde. Für Verschmutzungen (Abgasfahne etc.) kam Pastellkreide zur Anwendung. Der Antennendraht besteht aus gezogenem Gussast. Leider ist in der Bauanleitung die Farbangabe für die Fahrwerkschächte nicht korrekt. Eigentlich hätten diese in "Interior Green" lackiert werden müssen. Zukünftig werde ich mich nicht mehr alleine auf die Angaben des Herstellers verlassen. Stefan Zimmermann, Publiziert am 14. November 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |