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Lockheed F-117A Nighthawk

von Alexander Jost (1:48 Revell)

Lockheed F-117A Nighthawk

Auf dem Markt gibt es zahlreiche Bausätze dieses legendären schwarzen Vogels im Maßstab 1:48, doch alle haben ihre Mankos: entweder sie sind viel zu überteuert (siehe Tamiya, hier sogar noch mit falsch dargestellten Strukturoberflächen am Rumpf), oder sie haben zwar prima Decals, sind ansonsten aber recht grobschlachtig (Hobbycraft, Italeri etc.) Einen guten Kompromiss stellt daher allemal der Revell-/ Monogram-Bausatz dar, verfügt er doch über eine ausgeglichene Wiedergabe der F-117 und sogar über einen Ätzteilbogen, von dem der findige Bastler allerdings die Gurtverschlüsse für 1:32er-Modelle aufbewahren sollte: die sind für unser Modell einfach zu groß und unbrauchbar. Die Gitter für verschieden Abdeckungen des Rumpfes jedoch sind echt super, auch das HUD kann sich sehen lassen.

Lockheed F-117A Nighthawk

Diesen Stealth zu bauen bedeutet weitgehend Kompromisse einzugehen- nicht alle Details der Fahrwerk- und Bombenschächte sind durch Selbstbau darstellbar, und auch im Cockpit stößt man auf die Grenzen der Verhältnismäßigkeit von Zeitaufwand und Nutzen. Trotzdem habe ich beim Revell-Modell folgende Änderungen vorgenommen (siehe Abbildungen):

Lockheed F-117A Nighthawk

1. Detaillierung des Fahrwerkes durch Anbringen von Hydraulik-Leitungen: 0,4mm Draht für vorne und hinten bzw. 0,25mm Draht für die am Bugfahrwerk angebrachten Kompressionsleitungen (siehe Abbildungen) werten das Modell erheblich auf, außerdem habe ich noch 0,3mm dünne Verstärkungsstreben an der hinteren Heckfahrwerksklappe angebracht.

Lockheed F-117A Nighthawk

2. Auskleiden des Bombenschachtes, dabei Erstellen der bei geöffneten Schachtklappen am vorderen unteren Rumpf erkennbaren Lufthutzen sowie Ersetzen der baukastenmäßig angedeuteten Öffnungshydraulik. Hierbei erstellte ich vier baugleiche Hydraulikkolben aus Rundprofil sowie Messingstangen (siehe Abbildungen).

Lockheed F-117A Nighthawk

3. Ergänzen von Kabelbäumen und Hydraulikleitungen im Bombenschacht: ausgefaserte Litzen eines 2mm Elektrokabels, die zu einer Leitung verzwirbelt werden, eignen sich besonders gut, um Kabelstränge darzustellen. Der Draht stellt die Hydraulikleitungen dar.

Lockheed F-117A Nighthawk

4. Cockpit: Hier hat „Revellogram“ es sich sehr einfach gemacht, insgesamt ist das Cockpit recht dürftig ausgefallen, es müsste komplett ersetzt werden... aber zurück zur Realität: aus der Not eine Tugend machen, heißt es im Modellbau, oder nicht? Maßnahmen: Abtrennen und Neuaufbau des hinteren Cockpitbereichs, um die Verankerung des Schleudersitzes im Kopfbereich des Piloten darzustellen.. Ich habe zusätzlich diesen Bereich mit Leitungen und Halterungen versehen, links und rechts vom Piloten gelegene Luftschläuche ergänzt. Den beiliegenden Schleudersitz habe ich nur mit den zwei kleinsten der vorhandenen Ätzteil-Schnallen versehen, und brav die aufgeprägten Gurte und Schnallen lackiert. Bei der Kanzel habe ich sowohl die Hubvorrichtung umgebaut als auch am unteren Kanzelrand eine Verbreiterung durch 1mm Plasticsheet vorgenommen, um je Seite 3 aluminiumfarbenen Verankerungsbolzen von unten aufzusetzen.

Lockheed F-117A Nighthawk

5. Aussägen der Belüftungsklappen oberhalb des Lufteinlasses. Diese Klappen sind beim Startvorgang stets geöffnet, um das warmlaufende Triebwerk mit zusätzlicher Luft zu versorgen. Sieht, wenn’s mal fertig ist, echt sehr lebendig aus!

Lockheed F-117A Nighthawk

6. Revell hat dankenswerter Weise die Möglichkeit zum „Abklappen“ der Quer- und Seitenruder gegeben, die Querruder sind im „geparkten“ Zustand meist unterschiedlich zueinander abgewinkelt, daher ist Trennen der Querruder entlang der vorgeprägten Rille in jeweils zwei Teile je Seite angesagt.

Lockheed F-117A Nighthawk

7. Die beiden Positionslichter für Rumpfober- und Unterseite liegen als gelbe Klarsichtteile bei. Da sie am Original eigeschaltet rot leuchten, habe ich die Unterseite mit einem dünnen Bohrer ausgefräst und die entstandene Aushöhlung von innen mit hellrot bemalt Bei der Lackierung wurde besonderes Augenmerk auf die Verschmutzungen beim Triebwerksauslass gelegt, bei dem die Düsen in rostrot, die hintere Kante des Triebwerks jedoch aluminiumfarben zu erfolgen hat. Mit dem Airbrush sollte man mit eingeschwärzter Eisenfarbe diese beiden Farbkontraste durch Schlieren in Flugrichtung auflockern, das sieht sehr realistisch aus.

Um Langeweile zu vermeiden, sollte das schlicht-weiße Fahrwerk und der gesamte Bombenschacht ordentlich mit verdünnter schwarzer Farbe gewaschen werden, damit Rillen und Vertiefungen konturiert werden.

Die Decals können nur ohne Lufteinschluss angebracht werden, wenn sie absolut plan auf der Lackoberfläche aufliegen. Umso schwieriger, da der vorliegende Bausatz über eine (sehr realistische!) raue Oberfläche verfügt, die durch das Airbrushen erhalten bleibt. Daher sind mehrere Schichten Glanzlack unbedingt notwendig, um eine glatte Oberfläche zu schaffen.

Wie auf den Bildern erkennbar, zieht die schwarze Oberfläche den Staub förmlich an, also schnell ab mit dem guten Stück in die Vitrine!

Aber vorsichtig: STEALTH-Fighter verschwinden genauso schnell, wie sie gekommen sind...

Literaturhinweise:

Das aussagekräftigste Werk, was man gerade für die Darstellung des Cockpits und aller möglichen Klappen, Fahrwerksdetails etc. zu Rate ziehen sollte, ist James Goodall’s „Walk Around“ Nr. 26 von squadron/ signal publications. Außerdem kann ich wie immer das World Air Power Journal Special empfehlen, Autor: Robert F. Dorr (Aerospace Publishing Ltds./AIRtime Publishing inc., 1995), ISBN 1 874023 55 7.

Februar 2004

Weitere Bilder

Bild aus 2006 (update am 29.10.2010)Bild aus 2006 (update am 29.10.2010)Bild aus 2006 (update am 29.10.2010)Bild aus 2006 (update am 29.10.2010)Bild aus 2006 (update am 29.10.2010)Bild vom Januar 2004 (update am 29.10.2010)

Bild aus 2006 (update am 29.10.2010)

Bild aus 2006 (update am 29.10.2010) 

Alexander Jost

Publiziert am 01. Juli 2004

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