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Nimrod MR.1 und MR.2P

Zwei auf einen Streich

von Ingo Degenhardt (1:72 Airfix)

Nimrod MR.1 und MR.2P

Die Royal Air Force hat die Nimrod als typisch englische Einzel-Eigenentwicklung seit Ende der 60er Jahre im Einsatz. Entstanden ist sie wie so mancher Seefernaufklärer/U-Jäger aus einer bereits existierenden Flugzeugzelle – in diesem Fall die DeHavilland Comet 4.

Die ursprüngliche MR.1 erhielt ab Ende der Siebziger Jahre eine deutliche Kampfwertsteigerung und wurde so zur MR.2. Maschinen, die dazu noch eine fest eingebaute Tanksonde bekamen, erhielten den Zusatz ‚P’ (probe = Tankstutzen). Außer den MR-Versionen (Maritime Reconnaissance) existieren noch drei elektronische Aufklärer R.1.

Einige MR.1 wurden auch im Zuge eines missglückten Projekts für ein luftgestütztes Frühwarnsystem zu Nimrod AEWs (Airborne Early Warning) umgebaut. Dies erwies sich aber als nicht praktikabel, und so verrotteten (oder tun es immer noch) die Versuchsträger auf diversen Flugplätzen vor sich hin. Rein optisch gehört die Nimrod AEW zum hässlichsten, was man jemals hat fliegen sehen.

Nimrod MR.1 und MR.2P

Im Laufe ihrer Dienstzeit änderten die Nimrods mehrmals ihr Tarnschema – vom frühen high visibility Weiß/Grau über Camouflage Beige (Hemp) bis hin zum heutigen – wie sollte es anders sein – Grau über alles.

Wenn alles klappt wie vorgesehen, stellt die Nimrod sogar ihren eigenen Nachfolger – die MRA.4. Es ist geplant, etwa ein Dutzend davon in Dienst zu stellen, wobei zwar neue Triebwerke, neue Tragflächen und natürlich jede Menge neue Ausrüstung zum Einsatz kommt, jedoch die alten Rümpfe weiterverwendet werden sollen. Auch wieder typisch englisch.

Nimrod MR.1 und MR.2P

MR.1

Die MR.1 habe ich praktisch aus dem Kasten gebaut – bis auf die Decals, die sind von Model Alliance. Leider ist den im Grunde gut recherchierten Airfixdecals qualitätsmäßig nicht zu trauen.

Einige Ergänzungen gab es noch, wie z.B. FOD-Cover für die Triebwerke, Positionslichter im Eigenbau, diverse Antennen und Sensoren rund ums Cockpit, ein paar Kabel/Leitungen für das Fahrwerk, Scheibenwischer- und Suchscheinwerferdetails, verbesserte Lufteinlässe für die Klimaanlage (zwischen den Triebwerkseinlässen) sowie ein paar kleine Detaillierungsarbeiten im Cockpit, die ich mir aber hätte sparen können – man sieht nichts mehr davon.

Nimrod MR.1 und MR.2P

Lackiert ist die MR.1 in Light Aircraft Grey von Xtra-Color und das Weiß ist von Tamiya.

Für das seitliche Roundel empfiehlt es sich bei der Lackierung die Rundfläche für das Roundel komplett in Weiß zu lackieren, damit es nachher beim Abziehbild keine Farbunterschiede gibt.

Nimrod MR.1 und MR.2P

Die Passgenauigkeit des Bausatzen reicht von sehr gut bis befriedigend; alles in allem keine größeren Probleme. Sogar die Teile für den geschlossenen Waffenschacht passen ziemlich gut.

Nimrod MR.1 und MR.2P

Etwas Probleme bereitet beim Modell das Cockpitfenster – es passt nicht besonders gut, hat aber zum Glück relativ dicke Rahmen, so dass man es doch noch ganz gut mit dem umgebenden Rumpf planschleifen kann – inkl. ein wenig Spachteleinsatz.

Nimrod MR.1 und MR.2P

MR.2P

Für die MR.2P gilt im Grunde natürlich genau dasselbe wie für die MR.1, was den Zusammenbau betrifft. Sie hat allerdings die sog. „Yellowgate“-pods an den Tragflächenenden, und an diesen müssen noch die Positionsleuchten ergänzt werden, die Airfix vergessen hat.

Nimrod MR.1 und MR.2P

Der Hauptunterschied ist jedoch der eingebaute Waffenschacht von Alley Cat (A2Zee models). Ein großes Resinteil, welches den Airfixschacht locker in den Schatten stellt, jedoch einiger Arbeit beim Einbau bedarf. Die enthaltenen Abwurflasten sind wieder von Airfix.

Auch die Innenseiten der Schachtklappen habe ich mit Plastic sheet, Draht, etc. etwas verfeinert. Eingebaut sind sie in der Beladestellung, sprich komplett geöffnet. So weit gehen sie für den Abwurf von Torpedo & Co. nicht auf.

Nimrod MR.1 und MR.2P

Lackiert habe ich die MR.2P komplett mit Farben von XtraColor – Hemp (Camouflage Beige) über Light Aircraft Grey und das Seitenleitwerk in Roundel Blue. Auch hier die Decals wieder von Model Alliance. Ach ja, bei beiden Modellen habe ich übrigens auch Wartungsmarkierungen von MA benutzt. Es gibt für die Nimrod eine Menge Decals zur Auswahl. Wie gesagt, die von Airfix sind leider nicht so gut.

Nimrod MR.1 und MR.2P

Das deutlich sichtbare Flickenmuster in der Lackierung ist typisch für Camouflage Beige – es verändert sich recht schnell und deutlich und scheint auch öfter nachlackiert zu werden. Viele Nimrods, die diesen Anstrich trugen oder noch tragen, zeigen diesen Effekt.

Nimrod MR.1 und MR.2P

Die FOD-cover mit dem Union Jack habe ich mal an einer Nimrod in Holland gesehen – sie gehören jetzt nicht spezifisch zur XV233, ich fand sie aber recht ansprechend und habe sie daher einfach hergestellt und eingebaut.

Nimrod MR.1 und MR.2P

Mit den ganzen kleinen Ergänzungen, Verbesserungen und sonstigen Änderungen ist man mit der Nimrod doch eine ganze Weile beschäftigt; und noch länger, wenn man simultan noch eine zweite baut. Aber am Ende hat man doch ein imposantes Modell, über dessen Unterbringung man sich allerdings am besten im Vorfeld Gedanken macht.

Nimrod MR.1 und MR.2P

Ingo Degenhardt

Publiziert am 07. Juli 2009

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