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Republic F-105G Thunderchief

Wild Weasel

von Ralf Helgert (1:72 Trumpeter)

Republic F-105G Thunderchief

Das Original:

Die F-105 Thunderchief war ein Flugzeug mit sehr gegensätzlichen Eigenschaften. Einerseits war es sehr leistungsfähig und erzielte mehrere Rekorde, andererseits war sie ein logistischer Albtraum und erlitt in Vietnam so hohe Verluste, dass sie vorzeitig abgezogen werden musste. 1950 suchte die US Air Force einen Jagdbomber, der mit Kernwaffen beladen werden konnte. Im Oktober 1953 konnte der Prototyp der F-105 durch Vertreter des Pentagons besichtigt werden. Zu diesem Zeitpunkt lag man wegen einer Vielzahl an Problemen schon hoffnungslos im Zeitplan zurück. Die Thunderchief war zu schwer, und die zu erwartenden Flugleistungen konnten mit dem gewählten Triebwerk nie erreicht werden. Im Dezember 1953 hatte die USAF genug von den vielen Verzögerungen und strich die Beschaffung der F-105.

Republic F-105G Thunderchief

Doch auf politischen Druck wurde das Programm im Februar 1954 wieder aufgenommen. Der erste Prototyp der F-105A startete am 22.Oktober 1955 zu seinem Jungfernflug. Als erste Einsatzmaschine kam aber erst die F-105B zu Luftwaffe. Die elektronischen Komponenten der F-105B waren ein ständiges Ärgernis. Am 27. Mai 1958 wurde die erste F-105B von der USAF akzeptiert und Mitte des Jahres erhielt das erste Einsatzgeschwader die Thunderchief. Die Einsatzzeit der F-105B war bei der USAF recht kurz, die F-105C war eine zweisitzige Trainerversion der B, sie kam aber über das Entwicklungsstadium nicht hinaus. Die D war eine verbesserte allwettertaugliche Weiterentwicklung der B-Version. Sie besaß auch erstmals einen Fanghaken.

Republic F-105G Thunderchief

Im beginnenden Vietnamkrieg spielte die "Thud" eine große Rolle. Die Beschussempfindlichkeit der F-105D war zu Beginn der Kampfhandlungen recht hoch. Nach einer Reihe von Modifikationen konnte das Waffensystem jedoch einiges an Schäden verkraften. Trotzdem blieb die Verlustrate der D sehr hoch. Die F-105 war ein hochkomplexes Flugzeug, welches dem Piloten einiges an Können abverlangte. Für die Pilotenschulung wurde dringend ein zweisitziger Kampftrainer gesucht. Die F-105F startete am 11. Juni 1963 zum Jungfernflug. Aus aerodynamischen Gründen mussten Seitenleitwerk und Ruder vergrößert werden. Die hohen Verluste an Flugzeugen durch die ständig wachsende Zahl an Flak-Raketen-Batterien (SAM) durch den Vietcong, führte mit speziell ausgesuchten Piloten zur Gründung des "Wild Weasel" Programms. Die F-105F bot sich für diese Rolle an. Sie war für den Einsatz in Bodennähe ideal. 86 Maschinen wurden für die neue Aufgabe umgerüstet. Sie erhielten Radarwarngeräte, Störsender und die Fähigkeit, die Anti-Radar-Rakete AGM-45 Shrike einzusetzen. Die F-105G war "geboren".

Republic F-105G Thunderchief

Durch ihre Begleitflüge für Angriffsverbände nahmen die Verluste merklich ab, doch zahlten die SAM-Jäger einen hohen Blutzoll. Im Verlauf ihrer Einsätze wurden die "Thuds" ständig modifiziert, äußerlich unterschied sich die F-105G von der F durch eine Vielzahl neuer Antennen. Auch konnte nun die größere Anti-Radar-Rakete AGM-78 Standard zum Einsatz kommen. Im Gegensatz zu den F-105 Bombern blieben die Wild Weasel den ganzen Vietnamkrieg im Einsatz. Das Ende der Kampfhandlungen erlebten jedoch nur 17 Maschinen der F-Versionen, die bis 1981 weiter betrieben wurden. Die letzten G wurden 1983 außer Dienst gestellt.

Republic F-105G Thunderchief

Das Modell:

Der Bausatz stammt von der Firma Trumpeter und ist im Maßstab 1:72 gebaut. Die einzelnen Teile sind in einem sehr guten Zustand. Die Auswurfmarken sind gering und meistens an Stellen, die man später ohnehin nicht mehr sieht. Über die Nietendarstellung kann man sich streiten, ich finde sie nicht übertrieben. Sämtliche Gravuren waren sauber ausgearbeitet und nicht zu tief. Für das Cockpit habe ich mir einen Color-Ätzsatz der Firma Eduard besorgt.

Republic F-105G Thunderchief

Die Ätzteile für das Cockpit ließen sich leicht mit den Original-Teilen aus dem Bausatz kombinieren, es passte alles sehr gut zusammen. Dadurch sieht das gesamte Cockpit sehr viel realistischer aus, zumal im Bausatz die Instrumente nur als Decals beiliegen. Als Farben wurden nur Revell Aqua Color verwendet, die Farben haben eine hohe Deckkraft, trocknen relativ schnell, und lassen sich wirklich gut spritzen, einfach mit Wasser etwas verdünnen.

Republic F-105G Thunderchief

Die beiden Antiradarraketen AGM-78 aus dem Bausatz wurden durch zwei andere aus der Ersatzteilkiste ersetzt, diese stammen ursprünglich von der Firma Italeri und sehen dem Original schon wesentlich ähnlicher, auch was die richtige Größe betrifft stimmen die beiden besser. Vor dem Aufbringen der Decals habe ich alle Teile mit einem glänzenden Klarlack aus der Spraydose gespritzt. Nun folgte erst mal eine zwei Tage dauernde Zwangspause, um den Klarlack richtig trocknen zu lassen. Die Decals von Trumpeter waren sauber gedruckt, nur der Trägerfilm war etwas zu dick. Ein Weichmacher ist auf jeden Fall von Vorteil. Anschließend wurde alles noch mit einem seidenmatten Klarlack versiegelt.

Die letzten Teile waren schnell am Modell angebracht und endlich war die "Thud" fertig. Da ich selber nicht die Möglichkeit habe, die Farbe mittels Airbrush aufzutragen, möchte ich mich an dieser Stelle bei Anja Sengewald bedanken. Sie hat das Lackieren mit ihrer Airbrush-Pistole übernommen.

Weitere Bilder

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Republic F-105G Thunderchief

 

Ralf Helgert

Publiziert am 02. April 2010

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