Saab J 35J DrakenSvenska Flygvapnetvon Renato Beck (1:72 Hasegawa)Die OriginaleEnde der 40er Jahre begann bei SAAB die Entwicklung eines Nachfolgers für die J-29 Tunan. Die J-35 Prototypen hatten am 25.10.1955 ihren Erstflug. Die Serienfertigung begann im August 1956 und wurde als J-35A bezeichnet. Die zweisitzige Schul- und Übungsversion wurde in Schweden als Sk-35C bezeichnet. Ständig weiterentwickelt entstanden die Versionen J-35B, J-35D, S-35E (Aufklärer), J-35F und als letzte die J-35J (modernisierte "F"). Bis zur Einstellung der Serienfertigung 1974 wurden ca. 600 Exemplare für die Flygvapnet produziert. Die J-Version ist äußerlich am Hughes-Infarotsensor unter dem Bug und zwei zusätzlichen Aufhängepunkten unter den Lufteinläufen zu erkennen. Wie bei die F-Version wurde auch bei der J-Version auf die linke Kanone verzichtet und der freie Platz für zusätzliche Elektronik genutzt. Diese modernsten Draken werden bzw. wurden von einem RM 6C-Volvo Flygmotor angetrieben und sind weiterhin mit dem Ericsson PS-011/A Radar und dem Schleudersitz Saab 73 SE-F ausgerüstet. Ingesamt wurden 1985 60 J-35F von SAAB zur J-35J umgerüstet und beim F-10 im süd- schwedischen Ängelholm stationiert. Am 8.12.1998 flog der letzte schwedische Draken. Anfang 1999 wurden sie außer Dienst gestellt und durch die JAS-39 Gripen ersetzt. Das ModellMein Modell stellt die rote 39 der 2. Division des F-10 Verbandes dar. Diese Maschine erhielt als erste den neuen Zweiton-Grauanstrich. Am Bug ist ein deutlich anderer Tarnverlauf als bei den übrigen Maschinen erkennbar. Von der Firma Hasewaga gibt, bzw. gab es verschiedene Draken-Bausätze. Sie geben die Originale sehr gut wieder. Alle Teile passen sehr gut zusammen. Die Montage verlief deshalb problemlos. Auf Spachtel- und Schleifarbeiten kann weitestgehend verzichtet werden. Die Gravuren sind versenkt und sehr fein ausgeführt. Also alles in gewohnter Qualität des Herstellers. Diese Bausätze kann man ohne große Veränderungen aus dem Kasten bauen. Ich habe mich entschieden, noch das eine und andere zu verbessern. Von der Firma EDUARD gibt es ein Ätzteilset für die F- bzw. Ö-Versionen. Da die J-Version aus der modernisierten F entstanden ist, hab ich mich entschieden, dieses Set zu verwenden. Das Cockpit und der Schleudersitz sollten aufgewertet werden. Ich habe es mit Teilen aus dem Ätzteilset komplettiert. Der Ein- bzw. Zusammenbau dieser Teile war kein Problem, da alles wunderbar passte. Für diesen Bereich habe ich H 64, Hellgrau, verwendet. Die Visiereinrichtung und die Projektionsscheibe (HUD) habe ich in Eigenbau ergänzt. Die Fahrwerke inklusive der Schächte sind auch mit den Ätzteilen aufgewertet worden. Die Landescheinwerfer an den Hauptfahrwerksbeinen habe ich aufgebohrt, silber bemalt und mit MICROSCALE Kristal Klear ausgefüllt. Sämtliche Kabel und Bremsleitungen sind aus Draht hergestellt worden. Die Klappen sind einerseits dem EDUARD-Set entnommen und anderseits aus dem Bausatz. Alle aus dem Bausatz verwendeten Teile habe ich dünner geschliffen. Das Fahrwerksbein des Heckspornes ist in seiner Form, wie im Bausatz enthalten, nicht ganz korrekt. Der Vergleich mit Fotos bestätigt dies und eine Korrektur ist leicht realisiert. Am abgestellten bzw. geparkten Original fallen die Landeklappen durch den fehlenden Hydraulikdruck etwas nach unten ab. Das muss auf jeden Fall geändert werden. Die Lufteinlasskanäle sind aus Papier selbst gefertigt, welches vorher dunkelgrau bemalt wurde. Im Inneren des Rumpfes, am Ende der zusammenlaufenden Einlasskanäle, habe ich eine Verdichterstufe eingebaut. Leider ist nach der Montage des Rumpfes davon nicht mehr viel zu sehen. Das wirkt trotzdem realistischer, als wenn man in ein schwarzes Loch schauen würde. Die Kante der Einlässe habe ich dünner geschliffen. Die Baugruppe um die Schubdüse ist von mir ebenfalls vervollständigt bzw. komplettiert worden. Zwischen den Bauteilen A 15 und B 9 habe ich aus den Aluminiumresten eines Teelichtes das Schubrohr gefertigt. Der dazugehörige Nachbrennerring ist ein Ätzteil. Das Staurohr am Bug und das kleine Staurohr am Seitenleitwerk sind aus Kanüle hergestellt. Die Positionslichter in den Tragflächen sind vor dem Einbau von innen mit roter und blauer Klarsichtfarbe von Revell (R 752 und R 731) bemalt worden. Die graue Oberseite habe ich mit H 128 (FS 36320) und die hellgraue Unterseite mit H 147 (FS 36495) gespritzt. Einige Flächen an Ober- und Unterseite habe ich mit abgedunkelter bzw. aufgehellter Farbe nachbehandelt. Die Rumpfunterseite des Draken ist in Naturmetall aluminiumfarbig. Alle Decals sind aus dem Bausatz. Zum Abschluss wurde das Modell, außer der Klarsichteile und den metallischen Bereichen, seidenmatt versiegelt. Renato Beck Publiziert am 11. November 2009 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |