Gates Learjet 35ASchweizerische Fliegertruppevon Axel Schulz (1:48 Hasegawa)Zum Vorbild:Der Learjet ist ein von dem amerikanischen Geschäftsmann William P. Lear entwickeltes Geschäftsreiseflugzeug mit zwei Strahltriebwerken. Der Entwurf stammt aus den 50er Jahren, als Lear noch in der Schweiz lebte. Interessanterweise basiert der Entwurf auf einem Militärflugzeug, nämlich der gelungenen, aber politisch nicht gewollten P-16, dessen Tragflächen fast unverändert übernommen wurden. Um sein Flugzeug besser vermarkten zu können, ging Lear in den 60ern wieder in die USA, wo der Siegeszug seiner Idee begann. Seit damals gilt der Name als Synonym für das luxuriöse und schnelle Geschäftsreise-Flugzeug schlechthin. Ständige Verbesserungen und Weiterentwicklungen führten dazu, dass die Learjets immer etwas Leistungsfähiger waren als die Konkurrenz. So erhielten Learjets als erste Flugzeuge ihrer Klasse die Zulassung als Verkehrsflugzeug und sogar die Freigabe für Starts und Landungen von unbefestigten Pisten. Die Version 35 ist eine Weiterentwicklung des Typs 25 mit besonders leisen und sparsamen Garret-Turbofans und bis zu 10 Sitzplätzen. Der Erstflug dieses Typs fand 1973 statt. Learjets werden auch militärisch eingesetzt, zumindest zur Pilotenschulung und zum Personentransport. So hat auch die Schweizerische Flugwaffe einen Learjet 35A. Zum Modell:Wenn ich unterwegs und auf Reisen bin, versuche ich immer, kulturelle Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Dazu gehört für mich immer auch der Besuch eines lokalen Modellbaushops. Bei einem Aufenthalt in Basel hielt ich mich längere Zeit in einem solchen auf und fand neben anderen höchst erstaunlichen Dingen eine Sonderauflage des 48er Kits von Hasegawa mit Abziehbildern für die Schweiz. Die Schachtel wechselte ihren Aufenthaltsort in das Regal meines Bastelkellers. Nach längerer Lagerzeit habe ich mich dann doch irgendwann daran gemacht, den Kit zusammenzubauen. Der Bausatz gehört zu den älteren Erzeugnissen von Hasegawa, sauber gespritzt mit einem Mix aus erhabenen und versenkten Gravuren. Die Anzahl der Teile ist ziemlich überschaubar, die Detailfülle hält sich in Grenzen, aber bei einem glatten, ursprünglich zivilen Flugzeug geht das absolut in Ordnung. Die Kabine ist komplett eingerichtet, wenn auch später nur noch wenig davon zu sehen ist. Eben deshalb habe ich auf ausufernde Detaillierungsorgien verzichtet und nur Sitzgurte hinzugefügt. Der „Uhrenladen" im Cockpit sieht auch als Abziehbild ganz ansprechend aus, und wie gesagt, das alles ist am Ende sowieso kaum zu sehen. Über die korrekte Farbgebung des Innenlebens zumindest der schweizerischen Version schweigt sich die Bauanleitung aus, also kann man entweder den eigenen Geschmack oder das Internet befragen, oder selbst in die Schweiz fahren und nachsehen! Der Zusammenbau geht flott von der Hand, denn die Passgenauigkeit ist sehr gut, und war in knapp einem Wochenende erledigt. Der recht übersichtliche Decalbogen bietet die Möglichkeit, den Learjet in der alten und der neuen, aktuellen Lackierung zu bauen, wobei es sich um ein und dieselbe Maschine handelt. Beide Versionen unterscheiden sich nur durch das Leitwerk. Bei der älteren Version ist es komplett rot mit großem weißen Kreuz, bei der neuen weiß wie der Rest der Maschine mit kleinem schweizerischen Hoheitszeichen. Ich habe mich für die neuere Ausführung entschieden, um mir das Lackieren des Leitwerks zu sparen. Überhaupt kommt man hierbei mit wenigen Arbeitsschritten aus. Grundfarbe, Decals drauf, versiegeln und fertig. Altern kann man sich sparen, weil die Schweizer ihre Flugzeuge schön sauber halten. Fahrwerk dran, und das war's. Hat Spaß gemacht und hat auch nicht jeder! Fragen, Anregungen und Kommentare an: axelschulzprivat at aol.com Axel Schulz Publiziert am 11. November 2009 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |