Douglas D-558-1 SkystreakBu.Nr. 37970, NACA/US Navyvon Johannes Wipauer (1:72 Special Hobby)Zum Vorbild
Dieses Experimentalflugzeug für die Erforschung des Fluges im transsonischen Bereich, also Mach 0,8-1,2, hatte seinen Erstflug am 14.4.1947, der aber wegen Problemen in der Treibstoffversorgung nach weniger als einer Minute abgebrochen werden mußte. Nach der Fehlerbehebung folgten zahlreiche Testflüge, bei denen die Piloten Erfahrungen mit diesem neuen Fluggerät gewinnen konnten, aber auch alle Komponenten erprobt wurden. Diese Testflüge dauerten meist zwischen 20 und 40 Minuten. Am 20.8.1947 gelang es, einen neuen Geschwindigkeitsweltrekord aufzustellen: 640,7 mph, also ca. 1.032 km/h bzw. Mach 0,825. Dieser Flug von Commander T. Caldwell (US Navy) dauerte 16 Minuten. Nur fünf Tage später wurde dieser Rekord vom selben Gerät, jedoch mit Pilot Lt.Col. M. Carl überboten: 650,6 mph. Bei diesen Flügen dürfte die Maschine ungefähr so ausgesehen haben wie von mir im Modell dargestellt: robusteres Canopy mit kleineren Fensterflächen, scharlachrote Lackierung (incl. Innenseiten Fahrwerkschachtklappen), keine Tiptanks (die kamen erst später) und einer rohrförmigen Verlängerung am Rumpfende, die nicht im Kit enthalten ist. Die 37970 war die erste Skystreak und jene mit den meisten dokumentierten Flügen dieses Typs: Der letzte Flug (Nr.101) erfolgte am 10.6.1953. Quellen: Wikipedia, NASA, sowie dieses Buch: "Skystreak, Skyrocket, & Stiletto: Douglas High Speed X-Planes", von Scott LIBIS, erschienen 2005 bei Specialty Press, ISBN-13: 9781580070843 (Link zu Amazon)
Mein Modell
Ich hatte diesen Bausatz (hier vorgestellt) von einem Freund zu einem echten Freundschaftspreis gebraucht erhalten und aus Neugier gebaut: Neugier auf den Kit-Hersteller, Neugier auf das Flugzeug an sich. Es sollte unbedingt eine Weltrekordmaschine sein, daher schied die sehr gut einsichtige Kabinenhaube des Erstflugs prinzipiell aus. Und ich wollte auch nicht unbedingt die verunfallte Maschine haben - damit war alles klar: Bureau Number 37970 mit dem späteren Canopy. Den großen (Werbe-) Schriftzug links und rechts am Vorderrumpf wollte ich auch haben, obwohl dieser vermutlich nur für die Presse aufgemalt wurde... Mein ehrliches Urteil: Wenn man einen eher mäßigen Bausatz mit Resin- und PE-Teilen ergänzt, erzeugt man nur höhere Herstellkosten, keine höhere Qualität. Speziell die Resinteile hätte man mit intelligenter Aufteilung in Plastik mindestens genauso gut hingekriegt. Und die PE-Teile für das Cockpit kann man nur bei der (anderen) "low Speed"-Kabinenhaube sehen. Ein weiteres "Thema" war die Farbe: Fast auf jedem historischen Farbfoto hat sie ein anderes Rot, und das Scharlachrot, das für den Spitznamen "Crimson test tube" gesorgt haben soll, hat laut RAL-Tafel wieder eine andere Tönung. Die Farben der Museumsmaschinen sind leider nicht authentisch. Also habe ich Humbrol 19 (Enamel/Email) mit Spuren anderer Rot- und Gelbtöne so verfälscht, dass es in meinen Augen passend wirkt. Johannes Wipauer Publiziert am 18. Juli 2025 © 2001-2025 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |