Canadair CF-5A Freedom FighterSerial No. 116763, Canadian Air Force, No. 434 „Bluenose“-Squadron, Summerside, Canada, 1988von Alexander Jost (1:48 Kinetic)Das OriginalDer F-5 Freedom Fighter, der seinen Erstflug 1959 absolvierte und in den 1960er Jahren in Dienst gestellt wurde, war als leichter, kostengünstiger Düsenjäger und Erdkampfflugzeug konzipiert worden. Der Jet wurde über das US-Militärhilfeprogramm (MAP) in weite Teile der Welt exportiert, unter anderem an den Iran, Südkorea, die Philippinen, die Türkei, Griechenland und Taiwan. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von Mach 1,4 war er ein schnelles und leistungsfähiges Flugzeug, das sich aufgrund seiner geringen Kosten und einfachen Wartung ideal für kleine Luftwaffen eignete. Die CF-5A wurde in Kanada seit 1968 als lizenzierte Version des Northrop F-5 Freedom Fighter für die kanadische Luftwaffe gebaut (offizielle Bezeichnung: CF-116). Canadair produzierte für die kanadischen Streitkräfte 89 einsitzige und 46 zweisitzige Flugzeuge (nach einem Text bei Hyperscale). Übrigens - für alle an diesem eleganten Flugzeug Interessierten ist klar: die kleinere und leistungsschwächere F-5A (CF-5A) Freedom Fighter ist nicht zu verwechseln mit ihrer größeren und stärkeren Schwester F-5E Tiger II. Beides sind - Überraschung - zwei komplett unterschiedliche Flugzeuge, obwohl sie auf den ersten Blick gleich aussehen mögen! Ich habe einen gut geschriebenen Wikipedia-Artikel dazu unten bei den Quellen verlinkt... Der Bausatz von KineticDie Präsenz der F-5A ist auf dem Modellbaumarkt sehr gering ausgeprägt. Hawk bot in den 1960er Jahren einen sehr grobschlächtigen Kit an, der später von Testors wiederaufgelegt wurde. Von Fujimi gab es eine ebenfalls sehr undetaillierte und wenig formentreue Ausführung einer F-5A in den 1970er Jahren. Im Jahr 2004 kam ein Short Run-Bausatz des Typs von Classic Airframes heraus, der allerdings schon seit längerer Zeit vom Modellbaumarkt so gut wie verschwunden ist. Seit dem Jahr 2012 ist nun Kinetic der Platzhirsch unter den F-5A-Anbietern. Der vorliegende Kinetic-Bausatz 48020 wartet mit ein paar ordentlichen Details auf, lässt sich insgesamt gut bauen und mit Eduard-Ätzteilen im Cockpit und auf den Rumpfunterseiten sinnvoll verfeinern. Vor allem der Decalbogen mit mehr als sechzehn(!) Varianten ist beeindruckend. Der BauAus der bunten Vielfalt des Bausatzes wählte ich diese Variante: Northrop/Canadair CF-116A Freedom Fighter, Serial No. 116763, Canadian Air Force, No. 434 „Bluenose“-Squadron, Summerside, Prince Edward Island, Canada, 1988, in der aktiven "Aggressor" Variante (nicht die Museumsmaschine). Somit waren beim Bau kleinere Abweichungen von der ursprünglichen F-5A zu beachten (Anbringen der Luftbetankungssonde, abweichendes Unterrumpfpanel, Rumpfrückensensor, nach vorne geneigtes Bugfahrwerk). Kinetic weist in der Bauanleitung darauf hin, es kann eigentlich nichts schiefgehen. Dachte ich... Allerdings führen die zahlreichen, segmenthaft einzufügenden Bauteile zu einem "zerstückelten" Aussehen der Modelloberflächen und Blechstöße, was nur durch Spachteln und entsprechende Nacharbeiten zu bewältigen ist. Außerdem sollte man tunlichst darauf achten, das korrekte, nach vorn geneigte Bugfahrwerk (Teile D10, D22) zu verwenden - sonst hat man das rechtwinklig stehende und nicht zur kanadischen Variante passende Bugfahrwerk eingebaut (Teile E16, E17). Außerdem muss die Rumpfunterseitenplatte (Teil E21) für die CF-5A montiert werden, nicht das für die F-5A bestimmte Teil A2, so wie ich es tat, und nun nicht mehr rückgängig machen mag, weil das Modell bereits mit seiner Dioramabasis fest verklebt ist... Im Cockpit kamen die bewährten farbigen Ätzteile von Eduard zum Einsatz. Windshield und Canopy wurden von innen mit weißem Tamiya-Maskierband beklebt, um die bei der F-5 umlaufende Gummidichtung zu imitieren. Ätzteile als Luftbremsen werten den Bereich unter dem Rumpf deutlich auf. Das Pitot-Rohr des Bausatzes wurde mit zwei Metallkanülen unterschiedlicher Stärken ersetzt. Die dünnen Metallstäbchen wurden ineinander geschoben und mit Sekundenkleber verschliffen. Auch die aus der Rumpfspitze lugenden Rohre der beiden 20mm-Bordkanonen sind mit Spritzenkanülen dargestellt. Außerdem ergänzte ich den dem Bausatz fehlenden AOA-Sensor (auf einem kleinen Panel unter dem Windshield auf der linken Cockpitseite) mit einem winzigen Messing-Drehteil aus der Restekiste. Einige der Baustufen im Überblick
Lackierung und DecalsDie Bemalungsanleitung gibt den Tarnverlauf des Fliegers leider nur lückenhaft, und für meine Vorbildmaschine recht unpassend wieder. Zunächst sind die Farbangaben hier wieder mal so eine Sache. Bei der Lackierung sollte man einige der im Internet verfügbaren Fotos des Originals zu Rate ziehen - die vorgegebenen FS-Codes entsprechen so gar nicht den Farbtönen, die man auf den Fotos der realen Maschine sieht, mit Ausnahme des FS 35237, für das ich den Farbton von AK interactive wählte. Ansonsten war wieder einmal Selbermischen angesagt, wofür ich die guten, alten Revellfarben (Emaille) nutzte, um den für die Aggressor-Maschine erforderlichen, recht hellen Oberflächensichtschutz stimmig darzustellen. Außerdem sollten die beiden Außentanks und die Nase der CF-5A 116763 in dem dunklen, aus den 1970er Jahre stammenden Drei-Farbtonschema aus Olivgrün und Dunkelblaugrau für die Oberseiten und Mittelgrau (für die Unterseite der Nase) lackiert werden: die Maschine, so sieht man es auf einigen Bildern des Originals, war wohl im Jahr 1988 mit Austauschteilen in früherer Farbgebung ausgestattet. Die Decals des Kits sind wunderbar dünn, haftstark und super zu verarbeiten. Gut gemacht, Kinetic! Blick auf einige Details des Bausatzes
Hintergründe und Quellenverzeichnis
FazitDer Bausatz ist von Hause aus gut detailliert und die Teile passen gut. Vor allem die Decalauswahl ist die Wucht! Mit ein bisschen Konzentration und handwerklichem Geschick lässt sich ein ansprechendes Modell daraus zaubern. April 2025 Alexander Jost Publiziert am 30. April 2025 © 2001-2025 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |