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Mikojan-Gurewitsch MiG-21bis

Luftstreitkräfte der Koreanischen Volksarmee

von Max Hauswald (1:48 Eduard)

Mikojan-Gurewitsch MiG-21bis

Vorwort

Die MiG-21bis sollte die letzte und modernste Version der „21“ werden, als diese Anfang der 1970er Jahre Marktreife erlangte. Heute wissen wir, dass die beinahe unsterbliche „Fishbed“ in den nächsten Jahrzehnten noch weiter aufgewertet und modifiziert wurde.

Von den ca. fünfzehn Haupt- und kaum zählbaren Nebenversionen der MiG-21 wurden von Mitte der 1950er bis Ende der 1980er Jahre mehr als 10.000 Maschinen hergestellt und an unzählige Nutzerstaaten verteilt. Update-Programme liefen noch in diesem Jahrtausend – die letzten europäischen 21er sind im Jahr 2024 in Kroatien in den Ruhestand geschickt worden. Doch in anderen Regionen der Welt bleiben MiG-21 weiterhin im Einsatz!

Mikojan-Gurewitsch MiG-21bis

Mikojan-Gurewitsch MiG-21bis

Das Modell

Mir fiel der Decalbogen von „Model Maker“ aus Polen in die Hände. Eine kurze Recherche zeigte, dass die gezeigten Vorbilder deutlich interessanter waren als zu Beginn erhofft.

Über die Luftwaffe Nordkoreas ist nicht viel bekannt – insbesondere der Bestand der Luftfahrzeuge ist nicht gut dokumentiert. Die auf dem Decalbogen dargestellten „bis“-Versionen verweisen auf das „Wonsan Air Festival 2016“. Es wird vermutet, dass sich derzeit ca. 25 MiG-21bis aktiv im nordkoreanischen Einsatz befinden – es ist nicht bekannt, welchen Weg die Maschinen nach Nordkorea nahmen und welche sonstigen Versionen sich dort befinden. Bilder aus den letzten Jahrzehnten zeigen vor allem silberlackierte, ältere Versionen in dem sehr isolierten Staat. Aktuelle Bilder der Maschinen findet man jedoch nicht – mit Ausnahme der beiden Maschinen vom genannten Event. Eine kurze Recherche zeigt, dass bei dieser einzigartigen Flugschau tatsächlich zwei MiG-21bis von Pilotinnen geflogen wurden - dies vermutlich auch als öffentlichkeitswirksamen Gründen. Bei YouTube gibt es davon Videos – auch wie die hier gezeigte „Rote 42“ von einer der Damen „sehr kräftig“ auf die Landebahn gesetzt wird.

Mikojan-Gurewitsch MiG-21bis

Auf Grund der großen Anzahl an anwesenden Fotografen sind beide Maschinen ziemlich gut dokumentiert – eine kurze Suche im Internet zeigt detaillierte Fotos aus beinahe allen Winkeln.

Es entsteht der Eindruck, dass man die beiden Fluggeräte für die Präsentation extra frisch lackiert hatte – genau wie die anderen Flugzeuge der Luftwaffe bei der Veranstaltung – um einen modernen Eindruck zu erwecken: es gibt jedoch Bereiche, an denen die Farbe schon wieder abblättert (u.a. die Finne unter dem Heck). Des Weiteren sind klassisch unlackierte Stellen einfach überlackiert (beispielsweise die Kanonenmündung).

Als Grundlage wurde der Bausatz der MiG-21 von Eduard aus seiner Schachtel befreit und zusammengeklebt – problemlos, wie man es eben kennt.

Mikojan-Gurewitsch MiG-21bis

Mikojan-Gurewitsch MiG-21bis

Mikojan-Gurewitsch MiG-21bis

Lackierung und Alterung

Auch wenn davon auszugehen ist, dass die gezeigten Maschinen extra für den genannten Termin frisch lackiert wurden, habe ich mich gegen exakt diese Darstellung entschieden: für mich müssen Modelle lebhafter sein und etwas Dreck aufweisen, um „lebendig“ und realistisch wirken zu können.

Meine Idee war, eine Einsatzmaschine darzustellen. Etwas gealterte Lackierung, zwei R-3R Flugkörper installiert und einen Außentank am zentralen Pylon. So ganz ohne Beladung sieht die Maschine einfach zu langweilig aus. Die Konfiguration der Pylonen mit ihren Startschienen sind jedoch vom Vorbild übernommen – einzig die rot lackierten Enden der Startschienen habe ich von einem anderen Bild übernommen, da es mir gefallen hat.

Die Lackierung erfolgte wie immer mit Gunze/Mr. Hobby Farben: das Cockpit im 50:50 Mix H25 und H46, um die Farbe der bedruckten Ätzteile passend zu treffen. Auf den Fotos des Vorbilds fallen auch die orangen Fahrwerksschächte und dazugehörige Klappen auf – schöner Blickfang!

Die Farbangaben des Decal-Herstellers sind aus meiner Sicht nicht wirklich treffend. Für die Unterseite habe ich den sehr auffälligen Farbton selbst angemischt: H338 mit ein paar Tröpfchen H25.

Die Oberseite wurde in H334 und H306 frei Hand lackiert. Angeblich kommen auf die Unterseite Hoheitszeichen, die Oberseite soll keine aufweisen – auf den Fotos ist zu erkennen, dass diese ausschließlich auf der linken und rechten Seite aufgebracht waren!

Die Theorie der frischen Lackierung stützt u.a. auch, dass die Maschine über fast keine Wartungsmarkierungen verfügt.

Mikojan-Gurewitsch MiG-21bis

Schlusswort

Im Internet findet man Aussagen, dass Nordkorea über einige hundert R-3R Flugkörper (auch K-13 genannt) für die auf den Vorbildfotos verbauten APU-13 Startschienen verfügt oder irgendwann verfügte. Daher halte ich die Verwendung für nicht unrealistisch. Ob die Luftwaffe tatsächlich Übungseinsätze oder gar Alarmrotten mit Tank und eben dieser Bewaffnung fliegt? Kann ich leider nicht mit einem Bild beweisen!

Die gezeigte MiG-21bis ist mittlerweile vermutlich ca. 50 Jahre im Dienst – mit der grauen Lackierung wirkt diese jedoch deutlich moderner – die Geschichte um die einzigen Fotos der MiG-21 aus den letzten Jahren in den Diensten der Demokratischen Volksrepublik Koreas machte das Projekt für mich äußerst spannend.

Mikojan-Gurewitsch MiG-21bis

Mikojan-Gurewitsch MiG-21bis

Max Hauswald

Publiziert am 17. Januar 2025

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