Beechcraft E50 Twin BonanzaSchweizer Luftwaffe, A-712von Hans Peter Tschanz (1:72 Croco Models)
Mit der stufenweisen Außerbetriebsetzung der Messerschmitt Bf 108 B Taifun-Flugzeuge musste sich die Schweizer Flugwaffe rechtzeitig für einen neuen Flugzeugtyp als Transport- und Reiseflugzeug umsehen. Die Wahl ist dabei auf die E50 Twin Bonanza gefallen.
Die Twin Bonanzas bewährten sich in allen Belangen sehr gut, die A-712 war vom 26.Oktober 1957 bis 22.April 1989 im Einsatz. Die beiden anderen: E50 Twin Bonanza A-711 17.Oktober 1957 bis 22. April 1989 E50 Twin Bonanza A-713 29.November 1957 bis 22. April 1989 Die zivile Immatrikulationen der Maschinen: HB-HOU, HB-HOV und HB-HOW Da total nur drei Einheiten zur Verfügung standen, mussten speziell für die Pilotentransporte bei der Stilllegung aller Taifun-Flugzeuge zu dieser Zeit nach weiteren Transportkapazitäten Umschau gehalten werden. Technische Daten:
Der Bausatz...
...ist eine Beech RU-8D Seminole, die Militärversion der Twin Bonanza im Maßstab 1:72 von Croco. Da ich eigentlich nicht so der Resin-Freund bin, war dieser Bausatz eine Herausforderung. Zuerst hatte ich die Teile angeschaut, sie sind in der Verarbeitung ziemlich spröde und hatten Luftblasen in Rumpf- und Tragflächenteilen. Die mussten zum Teil aufgefüllt werden, da sie sichtbar waren.
Dies war ein Auftrag, aber der Reihe nach. Die Rumpfhälften wurden abgetrennt und sorgfältig verschliffen und mit Sekundenkleber verklebt, der Cockpitraum wurde grundiert und bemalt, desgleichen auch das Panel, Ruderhörner, Sitze und Funkanlage. Nachdem musste ich am Ende des Cockpitraumes mit Plastiksheet einen Rahmen zurechtschneiden und mit Sekundenkleber anbringen, damit nachher das Canopy angepasst werden konnte. Danach habe ich sämtliche Flügelhälften und Teile angebracht und ausgerichtet.
Das Canopy ist ein Tiefziehteil und es musste ausgeschnitten und verschliffen werden, damit es an den Rumpf passt. Die Motoren und Motorraum wurden grundiert, bemalt und zusammengeklebt. Doch - oh Schreck - die linke Motorgondel passte überhaupt nicht: sie war nicht gut gegossen. Somit nochmals absägen und mit Füllmaterial 3 mm auffüllen, damit die Motorgondel im rechten Lot war. Nachdem die hauptsächlichen Komponenten zusammengeklebt waren, mussten noch klare Landescheinwerfer aus durchsichtigen Spritzlingen ausgearbeitet und an die entsprechende Stelle eingeklebt werden.
Das Modell wurde auf Wunsch des Kunden in einer Schweizer Version bemalt, als A-712. Grundiert und bemalt habe ich mit Revell-, Humbrol- und Modell Master-Farben. Bei Fahrwerk und Rädern bin ich genauso vorgegangen, die nachher mit Sekundenkleber eingeklebt wurden. Zum Schluss habe ich die Decals sowie Staurohr angebracht und die Antenne entstand aus Uschis elastischem Faden. Weil das Modell hecklastig war, habe ich am Ende des Rumpfes einen Stahlstift zur Unterstützung eingeklebt. Das beigelegte Resinteil war zu schwach, um das Gewicht des Modells zu tragen. Somit hat es sich gelohnt, das Modell ist aber eher für erfahrene Modellbauer, denn es muss auch mit Sekundenkleber gearbeitet werden und beim Ausschneiden oder Sägen der Resinteile ist Vorsicht geboten wegen des feinen Staubes. Sicher am neuen Ziel angekommen:
Hans Peter Tschanz, Publiziert am 18. Juli 2024 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |