Fairchild-Republic A-10 Thunderbolt II163rd FS, 122nd FW - 100 Jahre Air National Guardvon Marco Coldewey (1:144 Platz)Infos zum Original
Während die Luftnahunterstützung im Vietnamkrieg aus der propellergetriebenen Douglas A-1 bestand, strebte die US Army einen Nachfolger an. Mit dem Lockheed AH-56 Cheyenne sollte diese Aufgabe ein Kampfhubschrauber mit Druckpropeller übernehmen. Aus Angst, den Auftrag und auch Budget für diese Missionen zu verlieren, schrieb die Luftwaffe ein eigens Programm aus.
Zur Wahl standen die Northrop YA-9 und die Fairchild-Republic A-10. Erste war ein konventionelles ausgelegtes Flugzeug mit einen für diese Zeit typischen Design. Die A-10 dagegen war radikaler ausgelegt, die Triebwerke liegen auf dem hinteren Rumpfteil, die Steuerflächen sind als Doppelleitwerk ausgelegt. Durch den Einsatz der General Electric GAU-8/A Avenger musste das Bugfahrwerk seitlich versetzt werden. Bei den anschließenden Tests war die A-10 der YA-9 jedoch in allen Belangen überlegen. Das Erdkampfflugzeug war Dank seiner Konstruktion in der Lage, viel einzustecken, dies wurde mit einer Titanwanne zum Pilotenschutz, selbstabdichtenen Tanks sowie redundante Steuer- und Strukturelemente ermöglicht.
Im Gegensatz dazu steht eine umfassende Bewaffnung zur Verfügung. Die bereits angesprochene GAU-8/A Avenger ist die größte, schwerste und feuerstärkste, strikt zweckgebunden gebaute Bordkanone aller Flugzeuge weltweit. Das fast zwei Tonnen schwere Geschütz hat eine Kadenz von 4.200 Schuss pro Minute, also 70 Schuss pro Sekunde. Es werden jedoch nur max. 1.350 Patronen mitgeführt, weswegen nur kurze Feuerstöße abgegeben werden. Bei Dauerfeuer ist der Rückstoß halb so groß wie die Triebwerksleistung der A-10. Diese Waffe wird auch gegen schwer gepanzerte Fahrzeuge eingesetzt.
Neben dieser beeindruckenden Waffe kann die A-10 bis zu 7,2 Tonnen Waffen an elf Außenstationen mitführen, welche fast das komplette Arsenal der Luftwaffe umfasst. Eine Vielzahl von Sensoren, Störsendern, leise Triebwerke und eine hohe Wendigkeit sorgen dafür, dass die A-10 für den Bereich der Luftnahunterstützung bestens gerüstet ist. Infos zum Betreiber
Die 163rd Fighter Squadron ist ein Teil des 122nd Fighter Wing, welches der Indiana Air National Guard unterstellt ist. Stationiert ist diese Staffel auf dem militärischen Teil des Fort Wayne International Airport. Gegründet wurde die Staffel 1942 und nahm am Zweiten Weltkrieg in Europa teil, zeitweise war die Staffel am Mannheimer Fliegerhorst Standhofen (heute Coleman Barracks) stationiert. Neben einer Vielzahl von Flugzeugen übernahm die Staffel mit dem Spitznamen „Blacksnakes“ im Jahr 2010 die Fairchild-Republic A-10 und ersetzte damit die General Dynamics F-16, welche seit 1991 dort eingesetzt wurde.
Zum hundertjährigen Jubiläum der Air National Guard im Jahr 2021 wurde eine A-10 in Sonderfarben lackiert. Zwei Jahre später folgte jedoch das Aus für diesen Typ, mit der Rückkehr zu neueren F-16 werden ältere A-10 ausgemustert bzw. zu anderen Staffeln verlegt. Infos zum Bausatz
Der Bausatz dieser A-10 stammt aus dem Hause Platz in Kooperation mit F-Toys, welcher im Jahr 2020 erschien, er ist damit der jüngste dieses Typs. Die Aufteilung ist sehr einfach, von den Teilen her ist es eher als Easy Kit anzusehen. Auch bei der Bewaffnung wird gespart, lediglich 2x AGM-65 Maverick liegen bei, es wird auf die beiden hauseigenen Waffensets verwiesen. Die Schachtel beinhaltet zwei Kits, die Sonderbemalung des 122nd Fighter Wing sowie eine Version int Standard-Grau, welche aber ebenfalls den Schlangenkopf an der Nase hat. Ein Highlight ist der Decalbogen aus dem Hause Cartograf, welcher für diesen Maßstab ungewöhnlich umfangreich ist. Infos zum Bau
Die A-10 ist schon sehr lange in meiner Planung, bisher reichte es nie, um damit anzufangen. Nachdem ich 2023 beim Air Defender einige dieser Maschinen aufnehmen konnte, hatte ich die Motivation, endlich mal ein Modell zu bauen. Diese Sonderbemalung war dann im Endeffekt ausschlagend für diesen Bau. Ja, vorhandene Bausätze sind evtl. besser detailliert, dennoch ist die Darstellung der GAU-8 meiner Meinung nach am besten. Für das optimale Ergebnis wäre ein Kitbashing notwendig gewesen, da hatte ich jedoch keine Lust zu.
Gebaut habe ich dieses Modell recht „clean“ ohne Bewaffnung, da die Maschine hauptsächlich zu Airshows eingesetzt wurde. Die Pitotsonde wurde durch eine Nadel ersetzt und ein bisschen Detaillierung fand statt. Marco Coldewey, Publiziert am 13. Juni 2024 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |