Supermarine Seafire FR Mk 47von Michael Götz (1:48 Airfix)Hier möchte ich euch nun meine Seafire FR.47 von Airfix vorstellen, zuerst aber wie immer etwas zur Geschichte der Maschine. Die Supermarine Spitfire erkämpfte sich einen legendären Ruf bei der Luftschlacht um England und war das beste Jagdflugzeug, das die RAF zur der Zeit zu bieten hatte. Leider hatte die Royal Navy nicht so viel Glück und mußte sich mit veralteten Maschinen zur Wehr setzten. Churchill versprach zwar eine Spitfire mit Klappflügen, aber die Version wurde 1942 wieder wegen dringenderem Nachschub an Spitfire Maschinen für die RAF gestrichen. Erst im Oktober 1942 konnten die ersten Seafire der Navy übergeben werden und nur langsam wurde die Entwicklung an die Maschinen der RAF angepasst. In den letzten Kriegsjahren zogen die Maschinen der RAF und Navy in der Entwicklung gleich und es entstanden immer leistungsstärkere Maschinen. Die Krönung war dann die Seafire FR.47 mit dem 12 Zylinder V-Motor Rolls Royce Griffon 85 mit 2375 PS, das Drehmoment war so gewaltig, dass man der Maschine einen gegenläufigen Propeller montieren musste. Die Leistungen waren schon beeindruckend und mit 723km/h war ihre Höchstgeschwindigkeit nahe an den ersten Jets. Die Bewaffnung bestand aus 4x20mm Hispano Kanonen wobei die FR.47 bereits kürzere Läufe erhielt als noch die FR.46. Als sonstige Bewaffnung konnten Bomben oder ungelenkte Raketen mitgeführt werden. Die Seafire hatte gleichzeitig noch die Fähigkeit Luftaufklärung zu fliegen, da man ihr im hinteren Rumpf 3 Kameras eingebaut hatte. So konnte man sofort nach dem Einsatz Bilder von den zerstörten Zielen machen. Als der Korea Krieg ausbrach, beteiligten sich die Engländer nur mit trägergestützten Kampfflugzeugen, wobei die HMS Triumpf das Seafire Geschwader Nr 800 an Bord hatte, die die letzten Kampfeinsätze dieses Musters fliegen sollten. Die HMS Triumpf verband sich mit dem Träger USS Vallery Forge und die Seafire flogen bis September 1950 245 Luftpatrouillen und 115 Kampfeinsätze, ohne dass auch nur eine Seafire durch gegnerisches Feuer verloren ging. Die weiteren Einsätze der Royal Navy übernahmen dann die Sea Fury und Firefly Maschinen bis zum Ende des Krieges am 27. Juli 1953. Die hier gezeigte Maschine wurde im August 1950 eingesetzt und hatte bereits wieder ihre Rondelle unter den Tragflächen erhalten. Am Anfang waren dort nur die schwarz-weißen Streifen zu sehen, die einfach über die Rondelle und Schriftzüge überlackiert wurden, da die anderen beteiligten Staaten nicht mit den Maschinen der Royal Navy vertraut waren. Dies wurde gemacht um nicht aus Versehen Maschinen der Royal Navy abzuschießen, was aber hier und da schon mal vorkam. Das Modell stellt die Maschine der Supermarine Seafire FR.47 No.800 Naval Air Squadron,Fleet Air Arm, HMS Triumpf Korean War Theatre, wie sie im August 1950 eingesetzt worden war, dar. Nun aber zum Modell… Der Bausatz ist von Airfix und in verschiedenen Versionen auf den Markt gekommen. Es handelt sich hier um einen Kit der doch sehr gut gelungen ist, etwa vergleichbar mit dem Lightning Kit im gleichen Maßstab. Die Passgenauigkeit ist ok und nur hier und da brauchte man etwas Spachtel, der Rest konnte verschliffen werden. Der Bausatz bietet eine schöne Option die Tragflächen angeklappt darzustellen, wobei hier separate Flügel dem Kit beiliegen. Ich verwendete ein Detailset von der Firma High-Tech, das hauptsächlich im Cockpit Verwendung fand. Die Reifen sind auch aus dem Set und machen einen viel besseren Eindruck als die aus dem Kit, leider waren die separaten Ruder zu klein und man konnte sie nicht verwenden. Sonstiges Zubehör beschränkte sich nur noch auf Eduard Gurte, da das High-Tech Set keine dabei hatte. Lackiert wurde das Sky mit X-tra Color Farben und das Extra Dark Sea Gray mit Gunze, wobei das X-tra Zeug mal wieder fast 3 Tage brauchte bis es trocken war… Die Kabinenhaube ist zu schmal und muss mit ein klein wenig Gewalt auf den Rumpf geklebt werden, alle sonstigen Klarsichteile sind gut. Nach der Lackierung wurde Humbrol Gloss Cote gespritzt und nach dem Trocknen mit Softer und Setter die Decals angebracht. Die Decals ließen sich sehr gut verarbeiten und legten sich ohne Probleme in die Gravuren. Selbst die schwarz-weißen Streifen sind Decals, was man ihnen aber bei einer guten Verarbeitung nicht ansieht. Die Auspuffanlage ist auch aus dem High-Tech Set und hatte einfach die bessere Form und ist zugleich auch schon aufgebohrt, was natürlich Arbeit erspart. Die Alterung wurde in mehreren Schritten durchgeführt. Zuerst wurden die ganzen Kratzer auf das Modell aufgebracht. Danach wurde mit einer Brühe aus gebrannter Erde das Modell eingepinselt und was zuviel war wurde einfach wieder abgewaschen. Zum Einsatz kam wie immer Pastellkreide mit Wasser und Spüli vermischt. Dann wurde noch schwarze Pastellkreide im gleichen Verfahren auf das Modell gebracht, jedoch in einem nicht so großen Umfang. Die Abgasfahnen sowie Schmauchspuren wurden mit Tamiya Smoke per Airbrush gespritzt. Zum Schluss wurde hier und da noch ein wenig mit Pastellkreide rumgepinselt und alles mit Humbrol Matt Cote versiegelt, wobei ich hier ein paar Tropfen Gloss beimischte. Die Peitschenantenne ist eine Pinselborste und wurde einfach mit Sekundenkleber angebracht. Es hat Spaß gemacht das Modell zu bauen und diesen Airfix Kit kann man mit ruhigem Gewissen weiter empfehlen. Wer möchte kann mir bei Fragen oder Meinungen eine E-Mail unter infoWW78@web.de schicken. Michael Götz Publiziert am 17. Februar 2006 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |