Shaanxi Y-8Qvon Marco Coldewey (1:144 HobbyBoss)Infos zum Original
In den 1960ern kauften die Chinesen die Antonov An-12 und fertigten sie in Lizenz. Nach dem Zerwürfnis mit der Sowjetunion wurde dieser Typ weiterentwickelt und als Shaanxi Y-8 vermarktet. Ein neuer Flügel wurde designt, was anfänglich zu Problemen führte, daher kaufte man sich Windkanaltestes bei Lockheed Martin. Diese stimmten nur zu, um zu zeigen, dass der neue Entwurf unbrauchbar ist und es besser wäre, die C-130J zu kaufen. Trotz der Probleme stellte sich die neue Y-8 als viel leistungsfähiger heraus, als ursprünglich angenommen. Es wurden, vor allem für das Militär, unzählige Varianten gebaut. Später folgte dann auch der Nachfolger, die Shaanxi Y-9.
Im Jahr 2011 wurde ein Marineaufklärer gebaut, die GX-6 oder auch Y-8Q basiert hierbei auf der späteren Y-8. Die neuere Version KQ-200 oder Y-9Q auf der Y-9. Beide Flugzeuge sehen sich sehr ähnlich, die neuere Variante ist hierbei zwei Meter länger. Am auffälligsten ist der rund 7,5 m lange MAD Sensor (Magnetischer Anomalie-Detektor) am Heck, sowie das große Sekundärradar am Kinn. Neben einem zweiteiligen Waffenschacht ist die Shaanxi mit einem Sonarbojenwerfer, einer Vielzahl von Sensoren und einem FLIR ausgerüstet. Die chinesische Marine (PLAN) ist mit mehr als 530 Schiffen, über 600 Flugzeugen und ca. 300.000 Soldaten eine der größten ihrer Art. Die Marineflieger (PLANAF) sind mit einer Vielzahl von Flugzeugen ausgerüstet, dazu zählen Kampfflugzeuge, Aufklärer, elektronische Kriegsführung, Tanker, Transporter, Hubschrauber, Trainer und Drohnen. In dieser Teiltruppe dienen mehr als 26.000 Personen. Infos zum Bausatz
Hobby Boss kündigte 2019 eine Reihe von sechs Flugzeugen an, welche auf der Shaanxi Y-8 bzw. Y-9 basieren. Den Anfang machte die KJ-200 mit dem markanten Erieye Radar auf dem Rücken, dann folgte 2020 die Y-8, sowie Ende 2022 die GX-6 (Y-8Q). 2023 dann die KJ-500 mit AWACS Radar, folgen soll noch die An-12 sowie die Y-9. Für die entsprechenden Varianten werden die Teile variiert. Die Propeller sind einzeln separat verpackt, ohne Spritzling dabei. Die Nase ist als einziges Klarteil ausgeführt, die Cockpitfenster sind dabei vertieft dargestellt. Auch für die wenigen Seitenfenster gibt es Klarteile. Zudem liegt ein Ätzteilsatz bei, die Decals enthalten nur das nötigste. Ein paar kleine Punkte sind jedoch als negativ zu bewerten. Die großen Fahrwerksklappen vorne müssten geschlossen sein und das FLIR hat die falsche Form. Etwas mehr Infos zur Lackierung, wie bei den Fahrwerksschächten oder den Propellern wären wünschenswert, es sind jedoch Kleinigkeiten. Qualitativ bewegt sich Hobby Boss hier auf allerhöchstem Niveau. Infos zum Bau
Der Gedanke hinter diesem Bau war, mal eine andere Art Marineaufklärer zu zeigen, neben der allseits bekannten Lockheed P-3 Orion. Soweit lief es ganz einfach ab, das FLIR war einfach umzubauen, der Fehler mit den geschlossenen Bugfahrwerksschächten war auch nur eine Nebensächlichkeit. Die vertieften Fenster wurden verspachtelt und lackiert, die Wasserabweiser über der Tür und den Waffenschächten habe ich erneuert. Etwas aufwändig war dann noch die Lackierung der insgesamt 24 Propellerblätter. Durch das Vorhandensein einiger hochauflösender Bilder konnte ich mich dann noch bei der Detaillierung voll austoben. So habe ich zu den 18 Antennen der Ätzteilplatine (17 verwendet) noch 26 Antennen zusätzlich erstellt. Dazu noch Beacon, Scheibenwischer, Sensoren, Landescheinwerfer, 23 static discharger und Verspannung. Weitere Bilder
Marco Coldewey, Publiziert am 28. August 2023 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |