Suchoi Su-25 Frogfoot299th Tactical Aviation Brigade, Ukraine Airforcevon Michael Wittmann (1:48 Zvezda)Modellversium ist eine unpolitische Website, die keine Wertung über zeitgeschichtliche Vorgänge unternimmt, die sich hinter den Vorbildern der dargestellten Modelle oder Dioramen verbergen. Neutralität ist uns wichtig. Modellbau von Originalen militärischer Nutzung werden ohne favorisierte Gruppierungen oder Ausschlüsse hier auf MV dargestellt. Somit werden sämtliche Beiträge uneingeschränkt (und natürlich gesetzeskonform) freigeschaltet. Dies gilt auch hinsichtlich des Konflikts in der Ukraine, dessen Ende leider noch lange nicht in Sicht gekommen ist, und auch im Falle des Kriegsendes der Konflikt nicht plötzlich vergessen sein wird. Zum VorbildDie Entwicklung der Su-25 begann im Jahr 1968. In dieser Zeit schuf bei Suchoi eine Gruppe unter der Leitung von Schuri W. Iwaschetschkin erste Entwürfe einer intern T-8 genannten Maschine. Zunächst war das Interesse staatlicher Stellen zurückhaltend; dies änderte sich erst in den Jahren 1972/1973. Der erste Prototyp wurde im Jahr 1974 fertiggestellt. Am 22. Februar 1975 startete Wladimir Sergejewitsch Iljuschin mit dem ersten noch mit zwei 25,5?kN Schub liefernden Triebwerken des Typs RD-9 und nach unten schwenkbarer 23-mm-Kanone ausgerüsteten Prototyp T-8-1 in Schukowski zum Erstflug. Die weiter modifizierte T-8-2 (längere Tragflächen und modifizierte Klappen) wurde erstmals am 26. Dezember 1975 von W. P. Walsiljew geflogen. Beide Prototypen wurden später auf R-13-300 umgerüstet. Bei den ersten Serienmaschinen kamen jedoch die neuentwickelten Triebwerke des Typs R-95Sch mit 40,17?kN Schub zum Einsatz. Diese wurden in Tiflis (Georgien) bei Tbilawijastroi gebaut, wo die erste Mustermaschine für die Serie (T-8-3) am 18. Juni 1979 zum Erstflug startete. Diese Maschine und der umgerüstete und nun als T-8-1D bezeichnete erste Prototyp wurden im Rahmen einer Truppenerprobung von April bis Juni 1980 bei insgesamt 44 Einsätzen in Afghanistan verwendet. Am 19. September 1979 flog das als T-8-4 bezeichnete erste Exemplar der Vorserie erstmals. Die Su-25 stand in Konkurrenz zur Iljuschin Il-102. Suchoi setzte sich durch und erhielt Serienaufträge der sowjetischen Luftstreitkräfte. Nach ihrer Identifizierung durch die NATO im Jahr 1977 erhielt die Su-25 zunächst die provisorische Bezeichnung Ramenskoje Ram-J. Den NATO-Codenamen Frogfoot erhielt sie im Jahr 1981. Ihr russischer Spitzname ist „Gratsch“ (Saatkrähe). Ende 2019 befanden sich noch etwa 490 Exemplare im Einsatz. Im Vergleich zur US-amerikanischen Fairchild Republic A-10 ist die Su-25 kleiner dimensioniert, die Triebwerke sind in seitlichen Gondeln am Rumpf in schützenden Gehäusen aus rostfreiem Stahl angebracht. Wie bei der A-10 sind auch bei der Su-25 die Pilotenkabine und die wichtigsten Teile der Offensivelektronik durch eine geschweißte, 12 bis 24 Millimeter starke Titanwanne geschützt. Die Pilotenkanzel hat eine Frontscheibe aus Panzerglas. Das Flugzeug ist mit einem robusten Fahrwerk für Operationen von Feldflugplätzen ausgestattet und benötigt eine Startbahn von rund 1.200 Metern Länge. Unter den Tragflächen können acht Behälter mitgeführt werden, welche die gesamte Ausrüstung für autonome Einsätze auf Feldflugplätzen enthalten, auf denen lediglich Treibstoff und Munition verfügbar sind. Die Su-25 verfügt über selbstabdichtende Tanks in Rumpf und Tragflächen mit einer maximalen Kapazität von 3.660 Litern Kraftstoff. Viele Systeme der Steuerung und Regelung sind zur Erhöhung der Überlebenswahrscheinlichkeit mehrfach ausgeführt oder durch spezielle Vorrichtungen aus Stahl zusätzlich geschützt. Die Suchoi Su-25T ist eine aus der Suchoi Su-25 kampfwertgesteigerte und auch für die Panzerbekämpfung entwickelte einsitzige Allwetterversion, im hinteren Cockpit sind Avionik sowie ein Treibstofftank eingebaut. Der Erstflug des Prototyps T-8M fand am 17. August 1984 statt. Im Jahr 1981 wurde das Flugzeug in den Dienst der sowjetischen Streitkräfte gestellt, die offizielle Übernahme in die Bewaffnung wurde jedoch erst 1987 bekanntgegeben. Bereits von April bis Juni 1980 waren die beiden Prototypen T-8-1D und T-8-3 in Afghanistan in einer Erprobungseinheit vom in der Provinz Herat gelegenen Flugplatz Shindand aus unter Einsatzbedingungen getestet worden. Bis zum 16. Mai 1980 absolvierten beide Su-25 mit den Piloten Wladimir Solowjow und Waleri Muzika des Forschungsinstituts der Luftstreitkräfte (NII WWS) 100 Flüge, davon waren 44 Gefechtseinsätze. Sie erhielten nach dem offiziellen Ende des als Operation „Rhombus 1“ bezeichneten Testeinsatzes am 30. Dezember 1980 durchweg gute Kritiken, so dass ein schnellstmöglicher Einsatz im Kriegsgebiet angestrebt wurde, denn die Su-25 erwies sich für die Bedingungen des afghanischen Hochlandes besser geeignet als beispielsweise die für Bodenangriffe in den engen Bergtälern zu schnelle Su-17. Die ersten Vorserienflugzeuge T-8-4 erhielt das in Aserbaidschan stationierte 80. Schlachtfliegerregiment im April 1981 und nach Ausbildung der Besatzungen wurde dessen 200. Staffel am 19. Juni 1981 mit zwölf Flugzeugen nach Shindand verlegt und einige Tage später erstmals eingesetzt. Während des Krieges wurden die Flugzeuge mit einem minimalen Wartungsaufwand und zum Teil von Feldflugplätzen aus eingesetzt. Die Su-25 hat sich bei der Bekämpfung der afghanischen Widerstandstruppen als äußerst effektiv erwiesen. Nach sowjetischen Angaben waren während des neunjährigen Einsatzes in Afghanistan (annähernd 60.000 Einsätze wurden ausgeführt) lediglich 22 Totalverluste zu verzeichnen. Weitere Einsätze der Maschinen in den 1980er Jahren fanden im Krieg des Irak gegen den Iran und im Bürgerkrieg in Angola und im Krieg zwischen Äthiopien und Eritrea statt. In den 1990er Jahren wurden Maschinen dieses Typs in Tschetschenien und in Mazedonien sowie in Peru gegen Drogenschmuggler eingesetzt. Im ab 1999 geführten Zweiten Tschetschenienkrieg trug die Su-25 mangels anderer geeigneter Erdkampfflugzeuge die Hauptlast beim Angriff auf Bodenziele, denn andere geeignete Typen wie die MiG-23, MiG-27 oder Su-17 waren nach Auflösung der Sowjetunion und der sich anschließend rapide verschlechternden Finanzlage der Streitkräfte im Verlauf der 1990er Jahre ausgemustert worden. Eingesetzt wurde sie vom auf den Plätzen Budjonnowsk und Mosdok stationierten 368. OSchAP (Selbstständiges Schlachtfliegerregiment), wobei auch aus anderen Einheiten überstellte Flugzeuge genutzt wurden. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch der Einsatz von einzelnen Su-25 der mittlerweile aufgelösten Kunstflugformation "Himmelshusaren", die in ihrer auffälligen weiß-blau-roten Farbgebung flogen. Gewöhnlich erfolgten die Gefechtsflüge in kleinen Formationen, meist paarweise, wobei die Maschinen neben Unterflügel-Zusatztanks entweder mit Freifallbomben oder Kassetten mit ungelenkten Luft-Boden-Raketen ausgerüstet waren.Während des Kaukasus-Konfliktes wurden Su-25 Anfang August 2008 sowohl von Georgien als auch von Russland eingesetzt. Die verwendeten russischen Su-25 und Su-25SM gehörten zum 368. und 899. OSchAP (Selbstständiges Schlachtfliegerregiment) und operierten von den Basen in Mosdok und Morosowka aus. Die georgischen Luftstreitkräfte setzten ihre zwölf Su-25, darunter zwei Su-25UB und etwa sechs Su-25KM vom Stützpunkt Marneuli aus ein. Russland bestätigte den Abschuss dreier Su-25 durch die georgische Luftabwehr. Andere Quellen sprechen von insgesamt vier bestätigten Su-25-Verlusten, zwei am 9. August und zwei am 11. August 2008. Die modernisierten Su-25SM, die vor allem gegen Flugabwehrstellungen eingesetzt wurden, hatten dagegen keine Verluste zu verzeichnen. Am 1. November 2012 beschossen zwei iranische Su-25 ein unbemanntes US-Aufklärungsflugzeug vom Typ Predator im internationalen Luftraum vor der Küste des Iran mit ihren Bordkanonen. Die amerikanische Drohne wurde dabei nicht getroffen und kehrte unbeschädigt zu ihrem Stützpunkt zurück. Im Rahmen des russischen Militäreinsatzes in Syrien wurden im September 2015 zwölf Su-25SM der russischen Luftstreitkräfte auf dem Militärflugplatz Hmeimim bei Latakia stationiert. Sie fliegen seitdem Einsätze gegen Rebellengruppen und Milizen des Islamischen Staates, um die Regierungskräfte zu unterstützen. Im Januar 2018 waren zehn Su-25 in Hmeimin stationiert. Am 3. Februar 2018 wurde eine Su-25 von der Hay’at Tahrir al-Sham, einem Al-Kaida-Ableger, vermutlich mit einer tragbaren chinesischen Flugabwehrrakete abgeschossen. Der Pilot, der den Absturz überlebt hatte, wurde im folgenden Kampf getötet. Während des Krieges in der Ukraine setzte die ukrainische Luftwaffe bis zum Abkommen von Minsk im September 2014 ihre Su-25 gegen Bodenziele in der Ostukraine ein. Dabei wurden auch ungelenkte Luft-Boden-Raketen des Typs S-8 abgefeuert. Einmal wurden verschiedene Bewaffnungsvarianten für den einzigen Angriff in einem städtischen Raum in der Stadt Luhansk mit acht Toten diskutiert, auf CNN war die Rede von Kanonenbeschuss. Einen Tag nach dem Abschuss einer An-26, am 15. Juli, wurde in Snischne ein Wohnhaus getroffen, allerdings erklärte die Luftwaffe, an diesem Tag sei wegen des Abschusses am Tag zuvor gar nicht geflogen worden. Su-25 der ukrainischen Luftstreitkräfte wurden durch Separatisten über dem Osten der Ukraine angeblich mit tragbaren Einmann-Fla-Raketen abgeschossen, die Regierung macht für zwei Abschüsse in Grenznähe und großer Höhe jedoch Russland verantwortlich. Andere Su-25 gingen infolge von Kampfbeschädigungen oder technischen Defekten verloren. Die erste Su-25 wurde am 16. Juli 2014 abgeschossen. Während des russischen Überfalls auf die Ukraine 2022 wurden bis Ende August 2022 25 russische und 9 ukrainische Su-25 über der Ukraine abgeschossen oder gingen aus technischen Gründen verloren. Quelle:Wikipedia
Zum ModellDie Su-25 von Zvezda in 1:48 ist mein drittes Modell der Ukrainischen Luftwaffe. Neben der MiG-29 und Su-27 ist sie einer der drei Flugzeugtypen, welche die Hauptlast des Luftkrieges in der Ukraine tragen. Der Bausatz erschien Anfang 2022. Das Modell hat eine gute Passgenauigkeit bis auf wenige Stellen an der Triebwerksverkleidung. Das Cockpit wurde mit einem Eduard Set aufgewertet. Bis zum lackierfertigen Modell lief alles gut, dann fingen die Probleme an. Da die Pixeltarnung nicht so einfach darstellbar ist, griff ich auf Masken von DN Models zurück und verwendete Farben von Hataka. Das ganze Modell wurde grundiert und dann die Tarnung von dunkel auf hell lackiert, immer mit dem jeweiligen Abkleben. Als alle Farben drauf waren und ich die Masken entfernte, sah ich, dass der Kleber der Maskierfolien am Modell großflächig haften blieb. Bei Masken aus Tape wie von Eduard oder Galaxy trat das am Modell noch nie auf. Nach einigem Überlegen, wie ich den Kleber ab bekomme, ohne den Lack zu beschädigen, griff ich erstmal zu Wasser. Ohne Erfolg; es folgten Bremsenreiniger, Feuerzeugbenzin und Terpentinersatz. Die Klebereste waren zwar dann nicht mehr sichtbar, aber das Modell klebte immer noch ein wenig. Ich trug nun eine Schicht Klarlack auf, in der Hoffnung, dass die restlichen Rückstände versiegelt werden und das Kleben ein Ende hat. Obwohl ich selber fast nicht an einen Erfolg glaubte, klappte es. Als ich aber dann das Washing mit verdünnter Ölfarbe auftrug, löste es an ein paar Stellen die oberen Lackschichten an. So entstand ungewollt ein abgenutzter Look. Beim Set lagen Masken für die Hoheitsabzeichen und Nummern bei, die ich aufgrund fehlender Decals nutzte. FazitMit dem Modell bin ich trotz der Probleme zufrieden. Bei einer anderen Tarnung hätte ich das Modell wahrscheinlich wieder entlackt, aber da der Maskensatz nicht billig war und ich mit dem Modell so leben kann, habe ich es dabei belassen. Es kommt sehr selten vor, dass aus meinem kleinen Modellbauzimmer so unfreundliche Worte zu hören waren wie bei diesem Modell. Es bekam eine Grundplatte mit zwei Patches der 299th Tactical Aviation Brigade, welche in Kulbakino ihren Stützpunkt hat. Die Patches stammen wieder aus der Ukraine. Weitere Modelle und Bilder vom Bau findet man auf meinem Instagram Account: blue_patriot_mustang_ Michael Wittmann Publiziert am 21. September 2022 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |