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General Dynamics FB-111A

von Olaf Sprenger (1:48 Academy)

General Dynamics FB-111A

An diesem Bausatz habe ich mich vor einigen Jahren bereits einmal versucht - erfolglos. Nun wollte ich es noch einmal versuchen, man wächst ja bekanntlich an Herausforderungen.

General Dynamics FB-111A

Zum Vorbild

Wenn man zur FB-111A recherchiert, findet man viel Kritik: Zu geringe Reichweite, begrenzte Nutzlast (z.B. keine ALCMs), wenig Raum für Anpassungen/Modernisierungen, aber: luftbetankungsfähig, moderne Avionik und wegen der guten Tiefflugeigenschaften ideal für penetrator missions geeignet, lange vor der Einführung der B-1B. Sie spielte in den 70er/80er Jahren tatsächlich eine wichtige Rolle beim SAC.

General Dynamics FB-111A

Das veranschaulicht dieser Bericht eines KC-135 Piloten. Aber Vorsicht, bloß nicht auf die extrem nervige Werbung klicken! Beschrieben wird ein Alarmstart auf der Pease Airbase in den `80er Jahren. Anlass war das Überschreiten einer roten Linie im Atlantik durch sowjetische Atom-U-Boote. Interessant, was die USA damals alles zu orten in der Lage waren. Die FB-111A´s flogen dann mit ihren KC-135-Tankern Richtung Arktis, während am Boden die diplomatischen Drähte heißliefen - alles eine Übung, aber sehr realistisch beschrieben. Leider sind solche Szenarien auch heute wieder denkbar geworden….

General Dynamics FB-111A

Mein Modell

Es ist ein Bausatz mit zahlreichen Macken, aber insgesamt doch gut. Versenkte Gravuren, gutes Cockpit, gute Detaillierung der Oberfläche, aber: die Zelle und die Tragflächen geben nicht die verlängerten Sektionen der FB-111A wieder. Eigentlich ist es die australische F-111C mit den runden Tragflächenspitzen, die hier als FB-111A ausgegeben wird. Die Cockpithaube ist nur geschlossen darstellbar und lässt an Klarheit zu wünschen übrig. Die Decals (eine Maschine der 509th Bomb Wing, Pease AFB) sind teils mit Versatz gedruckt und mussten teilweise ersetzt werden. Sie decken auch nicht gut, aus rot wird braun, aus gelb wird gelb-grün, usw.

General Dynamics FB-111A

Die F-111 Modelle von Academy sind berüchtigt für die schlechte Passgenauigkeit zwischen Rumpf und Cockpitsektion. Das war auch der Grund, warum ich damals den Bau abbrach. Zu meiner Überraschung trat das Problem diesmal nicht in dieser Schwierigkeit auf - immer noch problematisch, aber nicht unlösbar.

General Dynamics FB-111A

Dem Schwenkmechanismus der Tragflächen, der auch die Pylone synchronisieren soll, traute ich keinen Zentimeter über den Weg. Zahlreiche Teile, komplizierte Mechanik, alles sehr fragil. Selbst falls er funktionieren sollte, (was ich bezweifle) dürfte sich das Ganze nach wenigen Schwenks in seine Einzelteile zerlegen. Ich habe die Tragflächen daher voll ausgeschwenkt fixiert, den Raum dahinter zugespachtelt und mit einer Verkleidung versehen, so wie es beim Original zu sehen ist.

General Dynamics FB-111A

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Der Sichtschutz ist die sogenannte SIOP-Tarnung der `70er und frühen `80er Jahre. Nach intensiver Recherche habe ich ihn mit Revell-Farben gemischt. (301, 86, 67, sowie 50% 68+ 50% 09)

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Ein großer Nachteil des Bausatzes: Es gibt nur vier Zusatztanks als Außenlast und die sind auch noch falsch, erkennbar an den Flossen. Ich habe daher zwei B-61 angehängt (von Eduard). Alternativ hatte ich zunächst an vier SRAMs gedacht, die ich dem Revell 1:48 B-1B Bausatz entnommen hätte. Sie sind aber nicht besonders gut, haben auch nicht die bei der FB-111A verwendeten aerodynamischen Triebwerkabdeckungen, deshalb ich habe es dann gelassen.

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Im Cockpit sitzen zwei Monogram Figuren aus der Restekiste. Ich finde, sie können einem Modell durchaus Leben einhauchen. Ca. 40 Gramm Buggewicht sind nötig, ansonsten erhält man einen Tailsitter.

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Fazit

Kein unproblematischer Bausatz, aber man erhält mit relativ wenig Aufwand ein großes und ansprechendes Modell dieses Flugzeugs. Einen Innovationspreis gewinnt man heute aber nicht mehr damit. Der Bausatz von HobbyBoss ist wesentlich aufwändiger, aber dafür auch viel detaillierter: Geöffnete Cockpithaube, Waffenschacht, ausgefahrene Landeklappen / Vorflügel etc. Es ist halt wie immer die Frage, wieviel Zeit und Geld man investieren will... Mir hat der Bau insgesamt Spaß gemacht, daher empfehle ich den Bausatz gern.

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Olaf Sprenger

Publiziert am 09. Mai 2022

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