Lockheed P-3F OrionIslamic Republic of Iran Air Forcevon Marco Coldewey (1:144 Arii)Infos zum Original:
1957 holte die US Marine Vorschläge für ein neues Aufklärungs- und U-Bootjagdflugzeug ein. Dieses sollte die kolbenbetriebenen Flugzeuge Lockheed P2V Neptune und das Wasserflugzeug Martin P5M Marlin ersetzen. Lockheed entschied sich für eine umgebaute L188 Electra, ein hauseigenes Passagierflugzeug, welches sich noch in der Entwicklung befand. Während die Produktion der Electra nach vier Jahren und nur 170 Flugzeugen eingestellt wurde, produzierte Lockheed zwischen 1961 und 1990 757 Orions, davon 107 bei Kawasaki in Lizenz.
Neben zahlreichen Sensoren besitzt die P-3 einen Waffenschacht mit acht Aufhängepunkten, sowie zehn Waffenaufhängungen unter dem Flügel. So konnte das Flugzeug rund 9.000 kg an Bomben, Torpedos, Anti-Schiffswaffen und Minen mitführen. Hinter dem Flügel befindet sich zudem eine Abschussvorrichtung für Sonarbojen. Zahlreiche Marinen der Welt setzen oder setzten die P-3 ein. Dazu zählen neben den USA: Argentinien, Australien, Brasilien, Chile, Deutschland, Griechenland, Iran, Japan, Kanada, Neuseeland, Niederlande, Norwegen, Pakistan, Portugal, Südkorea, Spanien, Taiwan und Thailand. Durch die lange Einsatzzeit entstanden über 40 verschiedene Versionen der P-3. Einige davon wurden bei zivilen US-Behörden für spezielle Aufgaben (Anti-Drogen-Missionen, Wetterforschung u.a.) eingesetzt. Mit der Boeing P-8 Poseidon wird die Orion nun bei vielen Marinen ersetzt. Neben der Boeing B-52, Boeing KC-135, Lockheed C-130 und der Lockheed U-2 ist die Orion eins der wenigen Flugzeuge, welches die Vereinigten Staaten mehr als 50 Jahre lang im Einsatz hatten. 1970 wurden sechs Lockheed P-3F an die Kaiserliche Iranische Luftwaffe ausgeliefert. Neben älteren Systemen der –A und –B Versionen basieren diese Flugzeuge auf dem Standard Modell P-3C. Gegenwärtig sind die Orion immer noch im Dienst der iranischen Streitkräfte. Infos zum Bausatz
Der Bausatz der Orion (1:144) erschien 1983 vom japanischen Hersteller LS und wurde nach deren Ende 1992 fortan von Arii und jüngst von Mirco Ace produziert. So gab es in den letzten 38 Jahren etwa 13 Auflagen mit verschiedenen Decals. Trotz des hohen Alters ist der Bausatz keineswegs schlecht, die Qualität der Teile ist super, auch die Gravuren sind in Ordnung. Die Waffen- und Fahrwerksschächte haben kein Innenleben und an einigen Stellen ist wäre etwas mehr Detaillierung wünschenswert, das ist aber jammern auf hohen Niveau. Viele andere Bausätze mit diesem Alter kommen meiner Meinung nach nicht an die Orion ran. Leider zahlt man für diesen Bausatz mittlerweile „Liebhaberpreise“, da die letzte Veröffentlichung bereits im Jahr 2008 erfolgte. Infos zum Bau
Meine letzte und bisher einzige Lockheed P-3 habe ich im Jahr 2010 gebaut. Nachdem ich bereits den Sea King in der blauen Camouflage der iranischen Marine fertig hatte, sollte noch die Orion folgen. Es scheiterte aber erst mal daran, den Bausatz zu bekommen. Wieder einmal fand ich bei eBay und zahlte auch nicht übermäßig viel. Die Decals stammen erneut von KMA Modeller, der Bogen umfasst fünf Orions aus verschiedenen Zeiträumen (1x Weiß-Grau, 4x Blau Camouflage).
Beim Zusammenbau wurden, mit Ausnahme eines, alle Pylone des Flügels entfernt und die Löcher verschlossen. Den vorhandenen habe ich noch um etwa 2 mm verlängert. Der beige Behälter stammt aus der Restekiste (zwei Tankunterseiten einer Canberra), er beinhaltet im Original, elektronische Systeme und wurde von der Luftwaffe entwickelt. Der Sensor und das FLIR im Bugbereich wurden ebenfalls von mir erstellt.
Zum Ende hin hatte ich dann nochmal wieder etwas mehr zu machen, in den Fahrwerksschächten habe ich mit je einer Strebe die Fahrwerksbeine nach vorne abgestützt (nicht im Bausatz vorgesehen) und zusätzlich die Hydraulik zum Schließen der Fahrwehrklappen ergänzt. Dazu kamen noch Antennen, Landescheinwerfer und Pitots an der Unterseite. Oben fügte ich noch Scheibenwischer, Verspannung und 33 Static discharger hinzu.
Marco Coldewey, Publiziert am 21. Dezember 2021 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |