Convair B-36 Peacemakervon Marco Coldewey (1:144 Roden)Infos zum Original:
Die Entwicklung wurde bereits während des Zweiten Weltkrieges begonnen. Aufgrund der Befürchtung, England könnte fallen, plante man einen Bomber, der von der US-Ostküste aus Europa anfliegen und wieder zurückkehren könnte. Die Reichweite wurde mit 9200 km beauftragt, was in etwa Gander-Berlin-Gander entspräche. Drei Monate nach dem Sieg der Alliierten in Europa wurde die B-36 vorgestellt, aufgrund des aufziehenden Kalten Krieges setzte man die Entwicklung fort.
Heraus kam ein Flugzeug, welches, grob gesagt, doppelt so groß war wie der bisher größte amerikanische Bomber, die Boeing B-29. Mit einer max. Startmasse von 186 t übertraf sie die B-29 sogar um das Dreifache. Das 50 m lange und 70 m breite Flugzeug wurde von sechs Vierfachsternmotoren mit bis zu 3.800 PS angetrieben. Diese wurden als Druckpropeller ausgelegt, jedes dieser Triebwerke vom Typ Pratt & Whitney R-4360 besaß 28 Zylinder und einem Hubraum von 71,5 Litern. Die Convair hatte eine Bombenlast von 39 t, mit einer Reichweite von fast 11.000 km. Die Selbstverteidigung bestand aus je 2 x 20 mm Maschinenkanonen, die an Bug und Heck angebracht waren. Zusätzlich gab es drei ausfahrbare Waffenstände (2 x am Rücken und einer am Bauch), welche je zwei zweiläufige Waffentürme enthielten.
Die Auswahl der B-36 führte zum „Aufstand der Admirale“, da die US Navy mit der Beschaffung der teuren und fehleranfälligen Maschine nicht einverstanden war. In späteren Varianten wurde die Convair mit zwei Strahltriebwerksgondeln ausgestattet Diese beherbergten je zwei General Electric J47, die jedoch nur beim Start und im Zielgebiet dazugeschaltet wurden, so dass die B-36 zeitweise von zehn Triebwerken (6 x Propeller und 4 x Strahl) angetrieben wurde.
Es war der größte Bomber, den die US-Streitkräfte jemals flogen, an aktiven Kampfhandlungen nahm die Peacemaker nie teil.
Auf Basis der B-36 entwickelte Convair den achtstrahligen Bomber YB-60, welcher jedoch Zugunsten der Boeing B-52 abgelehnt wurde, ebenso wie die Frachtvariante XC-99. Die Convair B-36 diente auch als Versuchsträger: um auch abseits von befestigten Pisten zu landen, erprobte man ein unangetriebenes Raupenfahrwerk. Im Rahmen des FICON Programms sollte die B-36 als Trägerflugzeug für eine Republic GRF-84 dienen. Mit der Convair X-6 wurde die Machbarkeit eines atomgetriebenen Flugzeugs erprobt. Dabei wurde jedoch nur die Stahlenabschirmung getestet und das Projekt später abgebrochen. Infos zum Bau:
Beim täglichen Stöbern in den 1:144 Neuheiten sah ich die B-36 einige Male, da ich über dieses Flugzeug nur eher rudimentäre Kenntnisse hatte, schenkte ich dem Kit keine große Aufmerksamkeit. Irgendwann interessierte mich das Modell hinter dieser Boxart (sehr dunkel, Nordlichter) dann doch. Das alles sah sehr interessant aus, beim kurzen Einlesen über den Typ war es um mich geschehen, jetzt wollte ich auch mal eine B-36 bauen. Glücklicherweise erschien kurze Zeit später ein Set mit vorgestanzten Maskierungen für die Fenster von A² Squared. Was bei 76, ja, richtig gelesen...sechsundsiebzig Fenstern in der Cockpit- und Bugverglasung sehr hilfreich war.
Der Bausatz von Roden war eigentlich gut zu bauen. Ein paar kleinere Punkte waren ärgerlich: die Achsen haben einen geringeren Durchmesser als die Radaufnahmen. Das metallische Finish war natürlich eine Herausforderung und ist vom Ergebnis auch eher durchschnittlich, da gibt es bei mir noch Luft nach oben. Das Abkleben hat mich einige Stunden gekostet, wobei das Cockpit noch das kleinste Übel war. Es sind die vielen Winkel und Kanten auf Rumpf und Flügel, die enorm Zeit kosteten. Auch die mehrfarbigen Propellerblätter waren ein gewisser Zeitfaktor. Die Läufe vorne und hinten habe ich durch Draht ersetzt, den Tailbumper selber gebaut. Am Ende folgte noch die übliche Detaillierung: Antennen, Verspannung, Static discharger, Pitots und Scheibenwischer. Weitere Bilder
Marco Coldewey, Publiziert am 09. August 2021 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |