MiG-19S Farmer-CLuftstreitkräfte der NVA, Rote 872 - 5. Weltmeisterschaft im Motorkunstflugvon Thomas Brückelt (1:72 KP)
1968 wurden für eine Flugshow zwei MiG-19 der NVA (Jagdgeschwader 3) mit einem farbenfrohen Sonderanstrich versehen. Mit der Bausatzvariante „Aerobatics“ von KP lässt sich die “Rote 872“ darstellen, neben drei anderen Maschinen (tschechoslowakisch, indonesisch, russisch), die in Kunstflugteams eingesetzt wurden. Die andere NVA-Maschine mit Sonderanstrich war die „844“, von der leider kein Bildmaterial auffindbar ist, laut meiner Recherche.
Der recht neue Kit von KP ist schön detailliert, die Passgenauigkeit ist im Großen und Ganzen gut, im Cockpitbereich muss ein wenig nachgeholfen werden, damit die Rumpfhälften sich gut fügen lassen. Wie in der Anleitung aufgezeigt, braucht das Modell Gewicht in der Nase, und das nicht zu knapp. Ich füllte den Raum oberhalb des Bugfahrwerkschachts mit Blei, ebenso den Bereich unterhalb des Cockpits. Die Decals für das Cockpit musste ich zerschneiden, sonst wären diese mit Strukturen kollidiert. Die Anleitung hätte an manchen Stellen etwas deutlicher sein können, aber man bekommt den Vogel schon zusammen.
Lackiert habe ich das Modell mit den angegebenen Farben von Humbrol, komplett mit dem Pinsel. Auch sonst entstand der Jet-Oldie vollständig aus der Schachtel. Schön wäre es gewesen, wenn man die roten Streifen auf dem Seitenruder noch als Decal mitgeliefert hätte. Diese druckte ich dann selbst, als Referenz zum Überlackieren.
Nach den Lackierarbeiten sprühte ich glänzenden Klarlack auf das Modell, um den Decals einen optimalen Untergrund zu schaffen. Diese sind sehr sauber gedruckt, schmiegen sich schön den Oberflächen an, aber reissen auch gerne, hier ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt. Etwas ärgerlich ist, dass die rot-weißen Zierstreifen auf dem Rumpf zu kurz sind. Diese sind auf beiden Seiten zweiteilig ausgeführt. Es entsteht eine ca. 8 mm lange Lücke zwischen den Verzierungen, dummerweise direkt unter den etwas größeren Lufthutzen hinter der Haube. Das erschwert das Abkleben beim Nachlackieren. Auch im hinteren Bereich wird’s kniffelig, denn hier überdeckt das Decal ebenfalls eine Hutze auf jeder Seite. Am besten wäre es hier, die oben liegenden Hutzen erst nach dem Anbringen der Decals anzukleben. Versiegelt habe ich das Modell mit seidenmattem Klarlack von Mr. Hobby (Sprühlack).
Farblich bringt die „Rote 872“ Abwechslung in die Sammlung. Insgesamt ein schöner Bausatz von einem Jet, den man nicht allzu oft sieht. Weniger geübten Modellbauern empfehle ich, eine der drei anderen Maschinen darzustellen, deren farbliche Gestaltung lässt sich deutlich einfacher umsetzen. Thomas Brückelt, Publiziert am 25. November 2020 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |