FFA P-16 Mk.IIEigenentwicklung der Flug- und Fahrzeugwerke Altenrheinvon Rolf Ehrat (1:72 S&M Models)Zum Vorbild
Seit Jetflugzeuge zum Ende des Zweiten Weltkriegs eingesetzt wurden, stiegen die Interessen in der Schweiz, selber ein strahlgetriebenes Flugzeug herzustellen. Zwei Flugzeugwerke wurden mit der Ausarbeitung von Projekten beauftragt:
In Emmen wurde der N-20 und in Altenrhein der P-16 entwickelt. Am 23. Juli 1950 wurde der Zuschlag für die Ausarbeitung eines konkreten Projekts bis Ende 1950 an die FFA vergeben. 1951 wurde dann die Erstellung eines ersten Prototyps bestellt. Mitte 1952 wurde ein zweiter Prototyp geordert. 1956 erfolgte schließlich die Bestellung für vier Vorserienmaschinen.
Der Erstflug des ersten Prototyps (J-3001) erfolgte am 25. April 1955. Am 31. August 1955 stürzte dann diese erste Maschine aufgrund eines Triebwerkschadens in den Bodensee. Der Pilot konnte sich mit dem Schleudersitz retten. Es war der erste erfolgreiche Einsatz eines Schleudersitzes in der Schweiz. J-3002 flog dann ab 16. Juni 1956 weiter für die Erprobung des neuen Flugzeugs. Dabei wurde am 15. August 1956 in einem Bahnneigungsflug erstmals die Schallmauer durchbrochen.Das Flugzeug wurde dann von der Schweizer Luftwaffe in der Praxis erprobt. Man befand aber das Modell mit dem verwendeten Armstrong Siddeley Sapphire-Triebwerk als zu schwach motorisiert. Am 15. April 1957 hob dann das Vorserienmodell J-3003 (Mk.II) mit einem stärkeren Strahltriebwerk zum ersten Mal ab. Am 25. März 1958 stürzte dieses Flugzeug bei Rorschach in den Bodensee. Auch dieses Mal konnte sich der Pilot mit dem Schleudersitz retten. Als Grund für den Absturz wurde ein Hydraulikschaden ausfindig gemacht. Dieser Unfall ereignete sich kurz nach dem Kaufentscheid des Bundesrates von 100 Maschinen, welcher am 2. Juni 1958 aber wieder storniert wurde.
Die FFA versuchte nach diesem Tiefschlag in Eigenregie die Flugzeuge zu vermarkten und baute noch die verbesserten Vorserienmodelle J-3004 (X-HB-VAC) und J-3005 (X-HB-VAD). Leider konnte kein Käufer gefunden werden und 1969 war das Projekt P-16 endgültig beendet. Bereits produzierte Teile für die Serienmodelle (Rumpf- und Flügelsegmente) wurden verschrottet und nur die beiden funktionierenden Flugzeuge bleiben erhalten.
Um 1960 wurde das Geschäftsreiseflugzeug SAAC-23 entwickelt, welches die Flügelgeometrie der P-16 gemeinsam hatte. Daraus entstand dann der besser bekannte Learjet 23.
Mein Modell
Bei diesem Modell handelt es sich um den Resinbausatz von S & M Models «P-16 prototype» im Massstab 1:72. Gebaut habe ich das Modell «out of the box». Die Sonden an der Spitze und am Seitenleitwerk wurden jedoch neu erstellt. Mit dem Bau dieses Modells habe ich schon vor langer Zeit begonnen, es jedoch immer wieder zur Seite gelegt. Die Anzahl der Teile war minimal und es brauchte auch relativ wenig an Spachtel- und Schleifarbeiten. Ganz der Teilezahl entsprechend, ist auch die Detailierung des Modells sehr bescheiden.
Für die Bemalung habe ich mich an die Bilder der J-3003, die kurz vor dem Unfallflug aufgenommen wurden, gehalten. Welche Farben am Original verwendet wurden, konnte ich nicht ausfindig machen. Ich habe mit Aluminium begonnen und dann die roten Partien lackiert. Für die rote Farbe habe ich leuchtorange und feuerrot gemischt. Verwendet habe ich Revell Aqua Color.
Für die Decals liegt ein ebenfalls sehr bescheidener Bogen bei. An meinem Modell sind total elf Decals angebracht. Sie alle habe ich von einem Bogen mit schweizer Roundels und Zahlen/Buchstaben entnommen. Über weitere Wartungshinweise am Flugzeug konnte ich nichts ausfindig machen. Quellen:
Rolf Ehrat Publiziert am 29. April 2020 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |