Chengdu J-20Prototypvon Thomas Brückelt (1:144 Dragon)
Mit der J-20 machte ich mal wieder seit langem einen Abstecher in die 1:144er-Welt... Der Bausatz war ein transporttaugliches Mitbringsel von einem Urlaub in Polen im Jahr 2012.
2011 tauchten die ersten Bilder zweier Prototypen (Kennung: 2001 und 2002) des chinesischen Stealth-Flugzeugs auf. Dafür, dass der Bausatz schon 2012 auf dem Markt war und Dragon sicher nicht viel Vorlagen zur Konstruktion des Modells hatte, haben sie den großen Fighter-Prototypen ganz gut getroffen. 2017 wurde der J-20 bei den chinesischen Luftstreitkräften eingeführt, zu den ersten beiden Prototypen gibt es jedoch einige Unterschiede, so lässt sich aus dem Bausatz nicht wirklich eine Einsatzmaschine bauen.
Die Passgenauigkeit des Bausatzes ist sehr gut, es gibt auch so gut wie keinen Grat. Die wohl als Steckverbindung angedachte Fügung der Haube ist zwar gut gemeint, allerdings lässt sie sich nach einem Passversuch kaum wieder lösen, hier besteht die Gefahr das Teil zu zerbrechen. Ich habe die tiefe Verzahnung mit dem Cockpitrand dann deutlich gekürzt und das Teil verklebt.
Ansonsten ist die Aufteilung der Teile recht intelligent gelöst. Oberflächenstrukturen gibt es bis auf die Ruderspalte und die Klappen des Waffenschachtes keine. Man dachte sich wohl „Lieber weglassen, als irgendetwas zusammenphantasieren“, was ich bei der Modellgröße, v.a. bei dem kaschierenden, schwarzen Anstrich auch in Ordnung finde.
Das Cockpit wurde noch etwas verfeinert. Aus dem beiliegenden „Fernsehsessel“ baute ich etwas, was mehr Ähnlichkeit mit einem Schleudersitz hat. Das Cockpit sollte zudem mit einer Pilotenfigur belebt werden. Ich stieß auf Figuren von Heroes Models, die für den Maßstab 1:144 hervorragend detailliert sind. Man erhält zwei Figuren mit unterschiedlicher Körperhaltung, was vor allem bei einem Doppelsitzer-Cockpit überzeugend wirkt.
Um den Piloten unterzukriegen ohne ihn zu halbieren, musste ich den Cockpitboden tiefer setzen. So ergänzte ich auch gleich die Seitenkonsolen und baute eine Rückwand ein. Das Head-up-Display durfte auch nicht fehlen und wurde von mir ergänzt.
Ansonsten verlief der Bau recht unspektakulär. Als Grundanstrich griff ich auf Teerschwarz (Nr. 6) von Revell zurück. Nach dem Anbringen der sauber gedruckten Decals (die kleinsten Markierungen sind doppelt gedruckt) versiegelte ich das Modell mit mattem Klarlack von Tamiya.
Der Ausflug in den kleinen Maßsstab war mal wieder eine schnelle, entspannende Abwechslung, die zum Modell eines imposanten Flugzeugs geführt hat. Thomas Brückelt, Publiziert am 09. Dezember 2019 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |