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McDonnell FH-1 Phantom

VF-17A Phantom Fighters

von Matthias Pohl (1:144 AniGrand Craftswork)

McDonnell FH-1 Phantom

Zum Vorbild

Die McDonnell FH Phantom war das erste strahlgetriebene Jagdflugzeug der U.S. Navy. Es flog erstmals 1945 und wurde 1953 ausgemustert. Die U.S. Navy beauftragte McDonnell am 30. August 1943 mit der Konstruktion eines strahlgetriebenen Jagdflugzeugs. Ende 1943 orderte die Marine dann zwei Prototypen mit der Bezeichnung XFD-1. Diese verfügten von Anfang an über eine komplette flugzeugträgertaugliche Ausrüstung, das Cockpit war jedoch nicht druckbelüftet und auch Schleudersitze wurden nicht eingebaut. Der erste Prototyp machte angeblich Anfang Januar 1945 einen ersten Hüpfer, wobei zu diesem Zeitpunkt wegen Lieferschwierigkeiten erst ein Triebwerk verbaut war. Der eigentliche Erstflug fand am 26. Januar 1945 statt, angetrieben wurde das Flugzeug nunmehr von zwei 5,18 kN starken Westinghouse-19XB-2B-Triebwerken. Dieses Flugzeug stürzte am 1. November 1945 ab, wobei der Testpilot Woodwark Burke starb. Der zweite Prototyp flog im Juni 1945, er wurde im August 1945 bei einer Bauchlandung beschädigt. Er startete und landete als erstes US-amerikanisches Strahlflugzeug am 21. Juli 1946 von einem Flugzeugträger, der USS Franklin D. Roosevelt (FDR). Pilot war Jim Davidson. Im November wurden auf der FDR auch Versuche mit einer Lockheed P-80 „Shooting Star“ durchgeführt. Deren Konstruktion erwies sich aber als zu schwach für harte Deckslandungen.

(Quelle: Wikipedia)

McDonnell FH-1 Phantom

Mein Modell

Wie bereits an anderer Stelle geschildert, fügt der in Hong Kong ansässige Hersteller Anigrand seinen großen Resin-Flugzeugbausätzen jeweils drei kleinere Maschinen als „Bonus-Kits“ bei. Dem Modell der Northrop YB-49 „Flying Wing“ lag neben einer Douglas XB-43 und einer Bell XP-83 auch die McDonnell FH-1 „Phantom I“ bei. Dieser „kleine“ Meilenstein der Luftfahrtgeschichte im Maßstab 1:144 besteht nur aus wenigen Teilen: Rumpf, zwei Tragflächen, zwei Höhenleitwerke, Räder und Fahrwerkstreben zusammenmodelliert, Fahrwerksklappen, Cockpithaube – fertig!

Die dem Kit beigefügten Decals geben einen Prototyp wieder, erkennbar anhand der Burreau Number. Da ich aber gerne eine Serienmaschine bauen wollte, musste ich mir die Decals von taylormadedecals.com drucken lassen – ein dickes „Dankeschön“ an Anke, die mich mit meinen „Sonderwünschen“ bisher immer gut betreut hat! Tolle Qualität der Decals, super Deckkraft der weißen Kennungen, denn nur diese hatte ich per selbst gezeichneter Vorlage geordert. Die Hoheitszeichen stammen aus einem generischen Bogen.

McDonnell FH-1 Phantom

Mein Bonsai-Flieger gibt die taktische „109“ wieder, eine Maschine der VF-17A (Bu.No. 111786) an Bord der USS Franklin D. Roosevelt (CVB-42) vom März 1949.

Trotz meiner Bemühungen, möglichst viel Gewicht in die Nase zu bringen (abtrennen, ausfräsen, Gewicht einfügen), gelang es mir nicht ganz: Die „Phantom“ wurde ein „Tailsitter“! Dem konnte ich nur mit einem Trick begegnen: Ich stellte den Fanghaken in ausgefahrener Position dar, auf den sich die Maschine nunmehr abstützt.

McDonnell FH-1 Phantom

Interessant ist die Farbgebung der Fahrwerkschächte in dieser Ära: Während das Fahrwerk an sich metallfarben gehalten ist und die Felgen silbern, sind die Schächte „interior green“, die Innenseiten der Klappen jedoch rot! So auch bei der F3H-2N Banshee, die sich auf den folgenden Fotos als direkte Erbin der ersten Phantom outet, hier das Original von der St.Louis Flight Ramp:

McDonnell FH-1 Phantom

Nahezu unglaublich, dass die Triebwerke der unmittelbaren Nachfolgerin des ersten trägergestützten US Navy-Fliegers doppelt so viel Schubraft entwickelten wie das Vorgängermodell! Die Verwandtschaft zur Banshee, die ich hier vorgestellt hatte, ist auch auf meinen Modellfotos nicht zu leugnen:

McDonnell FH-1 Phantom

Ein zierliches, kleines Flugzeug, welches aber Geschichte schrieb! Nach meinem Wissen ist dieser kleine Bausatz der FH-1 „Phantom“ der einzige im Maßstab 1:144, eine echte Rarität also!

Matthias Pohl,
PMC Fritzlar-Homberg e.V.

Publiziert am 19. August 2019

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