Saab J 32B LansenPrototypvon Roland Sachsenhofer (1:48 HobbyBoss)
Die schwedische Eigenentwicklung Saab Lansen wurde zu Ende der 40er Jahre als Angriffsflugzeug für See- und Bodenziele entworfen und stand ab 1955 in Dienst der „Flygvapnet“.
Die Konstruktion zeigte genug Entwicklungspotential, um daraus neben einer Aufklärer-Version auch ein Allwetter-Jagdflugzeug ableiten zu können. Dazu wurden die vier im Bug verbauten 20mm Kanonen der A-Version gegen 30mm ADEN Maschinenkanonen ausgetauscht, auch das Triebwerk fand in Form eines Svenska Flygmotor RM6A, einer Lizenzversion des Rolls-Royce Avon Mk 47A, eine deutliche Leistungssteigerung.
Zur Entwicklung der neuen Version wurden modifizierte Maschinen aus der A-Serie verwendet. Die hier gezeigte Lansen 32502 ist eine dieser Erprobungsmaschinen. In der Ausstattung entspricht sie schon der neuen B-Serie, die überlange „Gamma“ Messsonde am Bug sowie die für Versuche mit dem neuen Schleudersitz modifizierte Kanzelhaube machen diese Lansen auf den ersten Blick als Prototypen kenntlich.
Eine Besonderheit ist natürlich auch das attraktive Farbschema! Die Decals für diese besondere Lansen stammen von Maestro Models, einem Hersteller, der auch die Ätzteile für den Ausbau der Details im Cockpit geliefert hat.
Vergleicht man die Bausätze von Tarangus und Hobby Boss, verwöhnt der fernostasiatische Hersteller den Modellbauer geradezu: die Teile sind gratfrei und sauber gegossen, zeigen angemessen Struktur und Details und ermöglichen mit ihrer Passgenauigkeit und ein zügiges Bauvergnügen.
Erfreulich ist bei diesem Bausatz auch die Möglichkeit, die recht eigenwillig geformten Luftbremsen der Lansen im ausgefahrenen Zustand darstellen zu können- gerade, weil man auf Abbildungen abgestellte Lansen beinahe ausschließlich mit ausgefahrenen Bremsklappen sieht. Achtgeben sollte man dabei allerdings auf das fehlende Innenleben hinter den Klappen. Die Behebung dieses Umstands verursacht allerdings keinen großen Aufwand.
Im Vergleich mit den Formen von Tarangus fallen die Leitbleche der beiden Lufteinläufe allerdings etwas gar wuchtig aus. Mit ein wenig Schleifen kann man hier das Erscheinungsbild nachbessern. Ansonsten zeichnen sich alle Flächenhinterkanten durch durchwegs beeindruckende Formschärfe aus.
Die Ätzteile von Maestro Models kamen zum einem dem Cockpit zugute. Hier punkteten vor allem die in bester Eduard-Manier vorbemalten Instrumentenbretter und das Gurtzeug der Sitze. Weiters gewannen auch das Bugrad mit einer neuen Federbeinschere und die mit Ätzteilen ersetzten Strömungsleitbleche der Tragflächen an Realistik.
Die überlange „Gamma“-Messsonde am Bug stammt ebenso wie die beiden Pitotrohre an den Flächenspitzen von Maestro Models.
Für die Gestaltung der NMF Oberflächen habe ich wieder auf das bewährte Sortiment von Alclad Metallfarben zurückgegriffen, die blauen Flächenspitzen wurden mit dem Airbrush aufgetragen. Der Rest der Markierungen entstammen einem sehr empfehlenswerten Decalsatz von Maestro Models.
Die Lansen aus dem Hause Hobby Boss kann ich jedem interessierten Modellbauer nur uneingeschränkt empfehlen. Schon aus der Schachtel gebaut kann ein wirklich imposantes Modell entstehen, das für modellbauerische Kurzweil sorgen und Freude machen wird!
Wenn Ihr Euch nach dieser Vorrede selbst ein Bild vom Bausatz und dem Bauprozess machen möchtet, kommt Ihr hier zum Baubericht auf Scalemates. Wie immer stehe ich für Anregungen und Fragen offen: ro.sachsenhofer@gmx.at Roland Sachsenhofer Publiziert am 19. Februar 2019 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |