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Grumman X-29A ATD - BuNo 82-003 - 1. PrototypDryden Flight Research Center - Edwards AFB 1986von Oliver Zwiener (1:72 Hasegawa)
Das Original :Seit dem Flug der russischen Suchoi SU-47 Berkut im Jahr 1997 kennen die meisten Menschen ein Flugzeug mit nach vorn gepfeilten Tragflächen, weitaus weniger bekannt ist jedoch der amerikanische Vorgänger, die Grumman X-29A , die in Kalifornien der 80er Jahren im Auftrag der Agentur für Forschungsprojekte der Verteidigung DARPA ( Defense Advanced Research Projects Agency ) ein 436 Flüge umfassendes, mehrjähriges Testprogramm absolvierte. Die Grumman X-29A ATD ( Advanced Technology Demonstrator ) wurde als Experimentalflugzeug zum Studium eines FSW - Jets ( forward-swept-wing ) mit nach vorne gepfeilten Tragflügeln gebaut, dessen Konstruktion nur durch modernste Verbundwerkstoffe erzielt werden konnte. Weitere Merkmale sind neben einem Honeywell fly-by-wire-Kontrollsystem mit 40 Messungen pro Sekunde auch die vom Eurofighter Typhoon bekannten kleinen, beweglichen Steuerflächen ( Canards ) knapp vor dem Flügel sowie am Ende der beiden Flügelwurzeln jeweils zusätzliche Klappen mit Höhenruderwirkung. Kampfflugzeuge mit nach vorne gepfeilten Tragflügeln sind zwar manöverierfähiger, verfügen über bessere Eigenschaften im Langsamflug, erzielen messbar höhere Auftriebsbeiwerte im Unterschallbereich und durch die geringeren Trimmwiderstände höhere Reichweiten im Überschallflug, aber um der höheren Belastung standzuhalten und einen Bruch der Flügel zu vermeiden,müssen beim Bau leichte und gleichzeitig sehr widerstandsfähige Materialen eingesetzt werden, um sowohl die Gewichtszunahme als auch die Herstellungskosten einzuschränken. Im Dezember 1981 erhielt Grumman schließlich den Auftrag für den Bau von zwei Prototypen, die man aus eben jenen Kostengründen mit dem diversen Komponenten der Muster F-5 Tiger II , F-16 Fighting Falcon , F-18 Hornet und F-20 Tigershark produzierte, so dass Cheftestpilot Chuck Sewell am 14. Dezember 1984 den Erstflug auf der Edwards AFB in Kalifornien durchführen konnte. Die Maschine wurde wenig später von der NASA, dem Air Force Flight Test Center und der Aeronautical Systems Division übernommen, um weitere Flüge mit NASA-Testpilot Stephen Ishmael durchzuführen - bis Dezember 1988 insgesamt 242 Flüge - so viel wie bei keinem X-Flugzeug zuvor. Die zweite, parallel gebaute X-29A, hob zum ersten Testflug am 23. Mai 1989 in Edwards AFB ab. Mit 436 Flügen gehört das X-29-Programm zu den umfangreichsten, die jemals mit einem Versuchsflugzeug durchgeführt wurden. Im Verlauf von acht Jahren konnten zwar umfangreiche Erkenntnisse über die Eigenschaften eines nach vorn gepfeilten Flügels in Faserverbundbauweise gesammelt werden, jedoch für die Entwicklung für moderne Abfängjäger und Kampfflugzeuge hatte das wenig Einfluss.
Technische Daten :Technische Daten : Verwendung: Versuchsflugzeug Besatzung: 1 Antrieb: 1 x General Electric F4040-GE-400 ( die McDonnell Douglas F/A-18 ) Schub: 71,2 kN Länge: 16,44 m mit Staurohr Höhe: 4,36 m Spannweite: 8,29 m Flügelfläche: 17,54 m2 Canard-Fläche: 3,34 m2 Leermasse: 6260 kg Kraftstoff: 1805 kg max. Startmasse: 8075 kg max. Geschwindigkeit: ca. Mach 1.5 Gipfelhöhe: ca. 15 200 m Flugdauer: ca. 1 h Bewaffnung : Farbe : weiß FS 37875 Referenzen :
Modellbausatz: Hasegawa 1:72
Der Bausatz hat zwar eine sensationelle Passform, aber beinhaltet mit 36 Teilen leider nur wenige nennenswerte Details , bis auf die Tatsache , dass Charles „Chuck“ A. Sewell , der damalige Grumman Chef Testpilot , mit seiner charakteristischen Halbglatze sehr gut nachgebildet ist. Am 04. August 1986 im Alter 56 Jahren verunglückte dieser jedoch tödlich beim Absturz mit einer Grumman TBM Avenger, so dass die Figur eigentlich nur bedingt einsetzbar ist. Der Bausatz von 2016 Hasegawa X-29 NASA hat lediglich aktuellere Decals für beide Prototypen. Deutlich interessanter wäre das Zubehör von RES-IM Nummer PE72034 , aber das ist ausverkauft und selbst auf scalemates.com findet man diesen Artikel nur noch bei 2 Bastlern im stash. Grumman X-29A ATD Hasegawa - Nr. 00243 - 1:72 AGM-109 Tomahawk MRASMDa die X-29 als Technologieführer keine Bewaffnung mit sich führte, wurde eine AGM-109 „ Tomahawk „ von BRENGUN - Nr. BRL72001 als Marschflugkörper auch noch gebaut. Die MRASM (Medium Range Air-to-Surface Missile) basierte auf der AGM-109 "Tomahawk", die 1977 im strategischen Wettstreit der AGM-86 ALCM unterlag. In den Folgejahren hatte die US Air Force aber noch Pläne für einen taktischen luftgestützten Marschflugkörper mittlerer Reichweite. Im März 1980 erhielt General Dynamics einen Entwicklungsauftrag, aber schon 1984 wurde das gesamte Programm eingestellt, ohne dass irgendwelche Versionen gebaut worden waren. Die Startplattform waren B-52 Flugzeuge. Heutzutage ist sie in Dayton / Ohio im National Museum der United States Air Force ausgestellt. Die Ingenieure von Grumman werden dargestellt durch das Bodenpersonal , die „ Ground Crew „ von PJ Production - Nr. 721134 . BGM-109 Tomahawk TALCM mit Trolley - Brengun Nr. BRL72001 1:72 Bau/ Lackierung:Gestartet wurde nach langer Zeit einmal wieder mit dem Cockpit und so wurde ein alter MONOGRAM A-10 Pilot auf die Maße des Schleudersitzes maßgefeilt, denn das Cockpit ist bis auf die Leiter wirklich sehr spartanisch gehalten. Nach der Vereinigung der Rumpfhälften wurden die Flügel und Lufteinlässe angeklebt, wobei die Tragflächen ähnlich wie die Canards nur eingesteckt werden mussten – absolute top Passform ! Die minimalen Spalten wurden mit Flüssigkleber hauchdünn bestrichen und anschließend wurden mit Schleifpapier 320 und 2000 alle überschüssigen Kleberreste entfernt. Dann schon folgten mit hautfarben, gelb, khaki und mittelgrau die ersten Lackierarbeiten, bevor sämtliche Baugruppen in silber grundiert wurden. Anpassen der Pilotenfigur ( MONOGRAM A-10 Pilot ) Bau/ Lackierung - Teil 2 :
Eigentlich eine leichte Sache sollte die Lackierung in glänzend weiß FS 37875 sein, aber da sonst nur matt weiß zu Einsatz kommt, wollte die richtige Mischung irgendwie nicht zustande kommen. Erst mit Isopropanol , dann mit Wasser und dann doch wieder mit Isopropanol wurden mehrere dünne Schichten aufgetragen bis die silberne Grundierung überdeckt war. Für die Schubdüse wurde AMMO OF MIG 187 "jet exhaust burnt iron" gewählt. Die Fahrwerkschächte sind im Original ( X-29 walkaround ) sehr unterschiedlich in den drei Farben silber , weiss und zinkchromatgelb lackiert, ich habe mich der Einfachheit halber auf weiss und silber beschränkt. Das Nass-Schiebbild für den schwarzen Blendschtz vor dem Cockpit wurde von seiner durchsichtigen Umrandung befreit, trotzdem stellte sich keine zufriedenstellende Passform ein. Daher wurde es wieder entfernt und an gleicher Stelle wurde maskiert und in matt schwarz lackiert. Die große Herausforderung waren die großflächigen, dreifarbigen Decals der Dekorstreifen rund um das ganze Flugzeug. Mit dem Weichmacher REVELL Decal Soft wurden bis auf die Buckel unter den Tragflächen fast alle Hürden gemeistert, daher ist dieser vermeintlich einfache Bausatz in meinen Augen eigentlich Schwierigkeitsstufe 5. Warum HASEGAWA die Pitot-Rohre bei der Konzeption vergessen hat , ist kaum nachzuvollziehen, daher wurden die beiden Staudrucksonden rechts und links vom Cockpit aus Stecknadelspitzen nachgebaut. Da Palmdale die größte Wüstenstadt in Kalifornien ist und die Edwards AFB sich auf dem ausgetrockneten See Rogers Dry Lake befindet, entschied ich mich, die beiden Testpiloten im desert flight suit zu kleiden - Revell 88 ocker und 87 erdfarben – Helm und batches sind analog dem Grumman Logo in lichtblau 50 gehalten. Die Flugzeugwarte der Bodencrew tragen Hosen in kobaltblau HOBBY COLOR H465 und erdfarben und Oberhemden in beige REVELL 89. Siehe Referenzbild : Rogers Smith, NASA research pilot at Flight Research Facility, Edwards 1988 Maskierung des schwarzen Blendschtz vor dem Cockpit Bau/ Lackierung - Teil 3 :
Nachdem das Fahrwerk , die Figuren , die beiden MXU-648 Cargo/Travel Pods sowie die Tomahawk TALCM bemalt waren, wurden zum Abschluss noch die wenigen Bauteile mit Sekundenkleber montiert. Da die Schubdüse ursprünglich fälschlicherweise komplett in AMMO OF MIG 187 "jet exhaust burnt iron" lackiert wurde, musste doch noch einmal weiss glänzend in die airbrush. Dabei zickte das Hauptfahrwerk besonders herum und nur durch inténsives Nachschleifen und Anpressdruck mittels Gummihandschuh wollte der Einbau gelingen. Der Versuch, die Fahrwerkklappen im gleichen Winkel wie auf den Referenzfotos anzubringen, scheiterte, weil diese an den unteren Ecken ans Fahrwerkgestänge anstossen. Schlimmer erging es der Cockpitscheibe. Hier stellte sich heraus, dass es besser gewesen wäre, diese erst zu verkleben und dann vor den Lackierarbeiten zu maskieren. So führte die Feinjustierung dazu, dass leider der Klarteilkleber auf den Blendschutz durchsickerte und anschließend noch einmal retuschiert werden musste. Auf den wenigen guten und verfügbaren Referenzbildern strahlt die X-29 hell in ihren Farben, so dass auf ein weathering vollends verzichtet wurde. Die reine Bauzeit startete am 24.10.2018 und endete am 02.12.2018 ( 1. Advent ), am folgenden Wochenende wurde dann noch die Galeriefotos geschossen. Trotz größter Vorsicht ächste der Instrumententestträger am Bug einige Male, mit viel Glück blieb dieser, ebenso wie beide Pitotrohre, jedoch völlig unversehrt :-)
AGM-109 Tomahawk - MRASM (Medium Range Air-to-Surface Missile) Galerie : Dryden Flight Research Center / DARPA - Edwards Air Force Base 1986Grumman X-29A - Advanced Technology Demonstrator - BuNo 82-003 - 1. Prototyp Dryden Flight Research Center / DARPA - Edwards Air Force Base 1986 Zum Abschluss erfolgt noch ein Größenvergleich mit der YF-23 Black Widow II PAV-1, dem Prototyp der Unternehmen Northrop, Grumman und McDonnell Douglas für den Wettbewerb um das Advanced Tactical Fighter - Programm der United States Air Force wenige Jahre später, das letztlich dann aber von der Lockheed Martin F-22 Raptor gewonnen wurde. Flugzeugwart verlässt das Cockpit der Grumman X-29A
Oliver Zwiener Publiziert am 15. Dezember 2018 Du bist hier: Home > Galerie > Flugzeuge Militär Modern > Grumman X-29A ATD - BuNo 82-003 - 1. Prototyp © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |