Eurofighter Typhoonvon Hans-Joachim Hockl (1:32 Revell)Hier möchte ich euch nun meinen EF zeigen, welcher aus dem Revellbausatz 04783 entstanden ist. Vorab möchte ich mich allerdings erst einmal auf diesem Wege bei der Abteilung X von Revell bedanken, welche mir die Cockpitverglasung sowie die Bugfahrwerksgabel kostenfrei ersetzten. Was war passiert? Beim Heraustrennen der Verglasung ist mir selbige an mehreren Stellen gerissen. Zu guter Letzt zeigte auch die Frontverglasung nach der Demaskierung an zwei Stellen feine Haarrisse. Als ich selbige vom Modell wieder lösen wollte, habe ich wohl zu viel Druck auf das Bugfahrwerk ausgeübt, sodass mir die Fahrwerksgabel in der unteren Rundung weggebrochen ist. Mein Tipp zum Klarsichtmaterial, da es sehr spröde ist: Die Angüsse vorsichtig mit einer Mikro- oder Ätzteilsäge vom Bauteil lösen und dann alles vorsichtig planschleifen. Wie ihr seht, stand dieser Bau unter keinem guten Stern. Die Maschine stellt eine Tranche 1 Maschine dar, denn es musste die 30+11 sein. Ist dies doch mein Geburtsdatum und da die 30+11 beim JG74 fliegt, trägt sie auch selbiges Wappen. Lackiert wurde wie immer bei mir mit Xtracolor. Die verwendeten Farbtöne lauten: X126/FS 15237 Dark Blue/Grey - der gesamte Rumpf X143/FS 16314 Flint Grey - Radome, Tragflächenvorderkanten, Fahrwerke u.s.w. - eben alle helleren Stellen. Hier habe ich versucht die Öffnungen der Wärmetauscher nachzubilden, da diese bei Revell für diesen großen Maßstab recht simpel ausgefallen waren. Und dann sind wir auch schon bei dem einzigen Zurüstteil, welches ich in diesem Bausatz verbaut habe, die Triebwerke von Aires Nr.: 2126 Leider waren bei meinen Aires-Teilen die Lamellen vom unteren Ring abgebrochen, so dass ich sie wieder sehr mühselig mit Sekundenkleber ankleben musste. Die „geflickten“ Stellen habe ich dann zur Innenseite hin eingebaut, damit es nicht so sehr auffällt. Lackiert habe ich den Heißbereich mit Metallizer-Farben von Modell Master. Im vorderen Rumpfbereich habe ich die Lüftungsgitter oberhalb vom Lufteinlauf von innen soweit herunter geschliffen, dass ich die Gitter vorsichtig mit einem Zahnstocher öffnen konnte. Ebenso habe ich im Rumpf oberhalb der Lufteinlauflippe die fehlende Öffnung ergänzt. Wenn man genau hinschaut, sieht man auch die kleine Antenne unterhalb des Canards, welche ich noch hinzugefügt habe. An die Position der Formationsstreifen habe ich einen 0,25 mm dicken Plastikstreifen aufgeklebt, da man diese Erhöhung auch am Original erkennen kann. Die Länge und Breite habe ich vom Abziehbild übernommen unter Zugabe von jeweils 1mm. Vorne am Cockpithaubenrahmen habe ich von innen noch die beiden Griffe angebracht, welche ich aus dünnem Kupferdraht gebogen habe. Des Weiteren habe ich noch die Halter vom HUD durch dünnen Kupferdraht ergänzt. Die Cockpithaube habe ich auf einen 1mm dicken Federstahlstift gesetzt, um mehr Halt in die Konstruktion zu bekommen. Nun sehe ich gerade auf dem Bild, dass ich sie hinten noch etwas weiter herunterdrücken hätte sollen, was aber auch nachträglich kein Problem darstellen dürfte. Was allerdings auch wieder ein Gefriemel war, war das Einsetzen der hinteren Cockpitabdeckung in die Cockpithaube, da hier keinerlei Fixpunkte in der Haube vorhanden sind. Weiterhin habe ich die Luftbremse im eingefahrenen Zustand verbaut, was ein aufwendiges Verspachteln und Neugravieren nach sich zog. Die Bugfahrwerksabdeckung wurde von mir auch eingekürzt, indem ich den angeschrägten Bereich am Ende der Klappe direkt an der Schräge abschnitt und somit eine gerade Hinterkante erhielt. Somit wäre auch hier bei geschlossener Klappe eine Öffnung zu sehen, welche am Original so auch vorhanden ist. Auf die Betonung der Gravuren habe ich hier bewusst verzichtet, da die Maschinen ja noch nicht so lange im Einsatz sind. Lediglich die Abgasfahne an der APU habe ich versucht mit schwarzer Pastellkreide darzustellen. Um einen fließenden Übergang am Radom zu bekommen muss auch wieder gespachtelt und geschliffen werden. Am Radom selbst habe ich dann noch die fehlenden Streifen (Blitzabweiser?) ergänzt, jeweils einer links und rechts sowie oben und unten. Vor der Windschutzscheibe habe ich dann auch noch die kleine schwarze Antenne angebracht, welche ebenfalls nicht vorhanden war. Die Lufteinläufe habe ich innen insoweit geändert, dass ich sie nach oben hin verschlossen habe, jedoch nicht verlängert. Dies tat ich auch nur, da durch das Öffnen der Lüftungsgitter dieser Bereich einsehbar geworden ist und man hier wie beim Original den Lufteinlauf sehen kann, da der hinter den Gittern vorbei läuft. Eine Verlängerung des Einlaufes hat sich für mich als zu schwierig gestaltet, da er über den Hauptfahrwerksschacht hätte gezogen werden müssen. Im Nachhinein bin ich auch froh, dass ich mir das nicht angetan habe, denn um in den Einlauf hineinschauen zu können, muss man sich schon ganz schön den Kopf verrenken und selbst dann sieht man nichts. Es sei denn, man leuchtet mit einer Taschenlampe hinein. Was man im Nachhinein noch so alles auf den Bildern entdeckt. Wie ich gerade sehe, können die Hauptfahrwerksräder noch eine Lage Mattlack vertragen. Das kommt bei normaler Betrachtung so gar nicht zum Vorschein. Bei der Nachbildung der weißen Streifen an der Windschutzscheibe bin ich wohl einem Denkfehler aufgesessen. Ich ging davon aus, dass sich diese Streifen auf der vorderen Cockpitabdeckung (also innen) befinden, allerdings bin ich mir mittlerweile nicht mehr sicher und glaube, dass sich selbige auf der Windschutzscheibe befinden. Beim nächsten Spotterday oder TdoT werde ich da wohl einmal verstärkt mein Augenmerk drauf werfen müssen. Bei dieser breiten hellen Fläche an der Tragflügelvorderkante zur Flügelwurzel hin bin ich mir auch nicht ganz sicher. Die Tranche 2 Maschinen besitzen diese jedenfalls zu 100%, allerdings konnte ich kein aussagekräftiges Foto finden, welches diesen Bereich der Tranche 1 wiedergibt. Die Bilder, welche ich hier im Spotterteil von Neuburg gesehen habe, lassen darauf schließen, dass diese breite Fläche an den Tranche 1 nicht vorhanden ist und nur die Vorderkante über die gesamte Länge in Flint Grey lackiert wurde. Bis zur sicheren Klärung werde ich diesen Bereich jetzt allerdings erst einmal so belassen. Die helle Stelle am beweglichen Seitenruder ist übrigens nicht Flint Grey sondern Silber. Hier nochmals der Auslass vom Wärmetauscher und die sehr filigranen Aires-Triebwerke von der anderen Seite aus gesehen. Was sich bei meinem Bausatz auch als recht schwierig gestaltet hat waren die Ailerons, welche es hieß bündig an die Tragflächen zu bekommen. Bei vielen Maschinen sieht man diese nach oben hin ausgeschlagen, aber auch diese gerade Variante ist möglich und gefällt mir persönlich besser. Gelöst habe ich das Problem für mich, indem ich in die Ailerons Plastikstreifen einsetzte, welche sie auf die nötige und gleichbleibende Stärke zum Flächenansatz brachten. Den Auslass der APU an der Tragflächenwurzel habe ich auch verändert, da es auf allen mir zur Verfügung stehenden Bildern so aussah, dass die APU quer zum Rumpf steht und nicht wie von Revell vorgegeben längs. Das Cockpit habe ich komplett wie vorgesehen aus der Schachtel gebaut. Die beigefügten Abziehbilder von Revell ließen sich gut verarbeiten, jedoch sollte man sich beim Anbringen der selbigen original Bilder als Referenz dazu nehmen, da Original und Bauanleitung hier in einigen Bereichen voneinander abweichen. Nach der Versiegelung mit Erdal Glänzer kam als Endversiegelung eine Lage Seidenmattlack von Xtracolor zur Verwendung. Das war es dann auch schon wieder von meiner Seite. Hans-Joachim Hockl Publiziert am 14. Oktober 2016 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |