North American F-100D Super SabreDansk Flyvevåbnetvon Bernd Korte (1:72 Italeri)Die "Not so" Super SabreDer erstmals 1953 gestartete erste einsatzfähige Überschalljäger der Welt stand neben den USA auch in den Diensten Frankreichs, Taiwans, der Türkei und Dänemarks. Die Piloten der Königlich-Dänischen Luftwaffe ließen sich von North Americans Supersäbel aber wohl nie so ganz überzeugen, ansonsten wäre es nicht zu der oben zitierten truppeninternen Spottbezeichnung gekommen, die die F-100 "gar nicht so super" aussehen lässt. Wie dem auch sei, sowohl die F-100D als auch die zweisitzige F-100F versahen in Dänemark ihren Dienst. Zuerst in Naturmetall, später grün abgetarnt. Die Idee zum Bau der dänischen F-100D kam mir nach einer längeren Skandinavien-Rundreise. Zum einen hatte ich fast vier Wochen lang keinen Klebstoff mehr gerochen, zum anderen kennt wohl jeder Modellbauer diesen Drang etwas bauen zu wollen, das einen an eine bestimmte Begebenheit, einen Film oder Ähnliches erinnert. Läuft z.B. mal wieder "Luftschlacht um England" im Fernsehen, dann verschwendet auch der eingefleischteste Jet-Modellbauer während einer besonders guten Flugszene einen überflüssigen Gedanken daran, doch einmal so einen alten Warbird bauen zu wollen. Zugegeben, meine "fixe Idee" war weniger speziell und auch nicht epochengebunden. Ich wollte lediglich "irgendwas Skandinavisches" bauen. Nachdem ich meinen Modell- und Literaturbestand gesichtet hatte kam auf die Schnelle eigentlich nur Italeris F-100D in Frage, die von Hause aus mit dänischen Decals bestückt ist und für die ich auch noch einen Ätzteilbogen von Eduard zur Hand hatte. Nun gut, Dänemark ist vielleicht nicht das skandinavische Land schlechthin, aber immerhin ein Anfang in die richtige Richtung. Die anderen schwedischen, norwegischen oder etwa finnischen Alternativen hätten Zeit für die Anschaffung von Zurüstteilen und Informationen gekostet. Zeit, die man bei so einer fixen Idee nicht hat, da man nie weiß, wie lange sie noch anhalten wird... Genug der Vorrede....der Zusammenbau:Eduards Detail-Set Nr. 72 287 gibt Italeris ohnehin schon gutem Bausatz den letzten Schliff. So enthält es neben ein paar äußeren Details vor allem Teile zur Verfeinerung des Triebwerkes, des Fahrwerkes bzw. der Radschächte und des Cockpitbereiches, mit dem der Bau dann auch beginnt. Im Cockpit werden die Bausatzteile des Instrumentenbrettes und der Seitenkonsolen durch Ätzteile ersetzt sowie die Ruderpedale, die Schubkontrolle und andere Kleinteile ergänzt. Grundfarbe ist hier Schattengrau FS 1728 (Humbrol 64), die Konsolen und Details des Instrumentenbrettes erscheinen in Schwarz. Bevor der Rumpf geschlossen werden kann muss noch die Triebwerksnachbildung und der Bugradschacht fertiggestellt werden, da sie zusammen mit dem Cockpit eingebaut werden müssen. Vor allem das Triebwerk kostet ein paar Nerven. Eine rechteckige Metallplatte muss so gebogen werden, dass sie zu einem schönen runden Schubrohr wird. Am besten sucht man sich einen Stift o.ä. mit dem richtigen Durchmesser und wickelt dann die Metallplatte darum. Sind die genannten Komponenten in eine Rumpfhälfte eingebaut muss nur noch etwas Gewicht in die Nase gegeben und die Bodenplatte (Fotoätzteil 59) des ausfahrbaren Schleifspornes installiert werden bevor der Rumpf endlich geschlossen wird. Die Hauptfahrwerksschächte bekommen auch noch etwas Zusatzdetaillierung von Eduard spendiert und die Tragflächen und das Leitwerk werden angebaut. Leider ist der Lufteinlauf nicht sehr tief und man guckt sehr schnell vor eine Plastikwand. Würde man die Plastikwand entfernen, müsste man einen Teil des Luftkanals nachbilden um den Blick auf die Cockpitsektion zu verhindern. Ich habe den kompletten Lufteinlauf schwarz gestrichen, was die fehlende Tiefe etwas verbirgt. Einzelne Fahrwerksteile sowie die Zusatztanks, die einzigen Außenlasten, die ich anbringen wollte, wurden separat vorbereitet und zusammen mit Luftbremse und Pitotrohr erst nach Abschluss aller Bemalungs- und Markierungsarbeiten montiert. Bemalung und Markierung:Zuerst wurde der hintere Rumpf rund um das Triebwerk mit einer selbst angemischten Metallfarbe gespritzt um die Hitze-Verfärbung des Metalls in diesem Beeich zu simulieren. Dann wurde das ganze Flugzeug sowie die separat fertiggestellten Baugruppen mit Silber (Humbrol 11) lackiert. Humbrols Metallfarben trocknen relativ zügig, und schon bald konnte die obligatorische Schicht Erdal Glänzer aufgebracht werden um das Modell auf ein Washing mit verdünnter Ölfarbe vorzubereiten. Nach erfolgtem Washing, das den Grundanstrich etwas abstumpft und die Panellines betont, wurden die Decals aufgebracht. Sie sind für die gewählte Markierungsoption nicht gerade zahlreich, machen dafür aber auch keine Probleme. Ich habe jedes einzelne Abziehbild auf der Rückseite mit etwas Erdal Glänzer benetzt und dann aufgebracht. So wird das gefürchtete Silbern (was bei diesen Decals wohl sowieso nicht aufgetreten wäre) praktisch ausgeschlossen. Den Abschluss der Lackierungsarbeiten bildet eine Schicht seidenmatten Klarlackes (aus Glanz- und Mattlack selbst angemischt...nicht ganz seidenmatt, eher zu glänzend tendierend). Endspurt:Jetzt können die ebenfalls schon gealterten Baugruppen wie Fahrwerk, Zusatztanks und Pitotrohr angebracht werden. Die Cockpithaube stellt dann die letzte Hürde dar. Sie ist einteilig gegossen und besitzt eine Strebe zuviel. So wie sie geliefert wird, ist es eigentlich eine verkürzte Haube des Doppelsitzers. Die überflüssige Strebe musste also weg, und da Eduard Teile zur Detaillierung der Haube in geöffneter Position anbietet musste sie auch noch aufgesägt werden. Aber da fragt man am besten jemanden, der sich damit auskennt, nicht wahr, Brocki ;-)? Mit Hilfe von Unmengen verschiedenartiger Klebstoffe und Wutausbrüche wurde die Haube dann endlich in der geöffneten Position angeklebt (Ich bin übrigens der festen Überzeugung, dass sie nur aufgrund der überragenden Kombination von Sekundenkleber, Weißleim und Uhu-Alleskleber hält...). Bis auf den Lufteinlauf und die falsche Cockpithaube macht dieser Bausatz eigentlich nur Freude...und da gibt es ja noch so viele andere attraktive "Farb"-Schemata... Dank an Deun Yu für die visuelle Dokumentation...(O-Ton Deun). Bernd Korte Publiziert am 11. November 2009 Die Bilder stammen von Deun Yu. © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |