Gloster Javelin FAW.Mk.9No. 5 Squadron RAF, Geilenkirchen, Mitte der 1960ervon Andreas Hermanns (1:48 Airfix)Das OriginalMit dem Beginn des Kalten Krieges wurde sehr schnell klar, dass die als Besatzungsmacht seit 1945 in Nordwest-Deutschland stationierte British Royal Airforce auch weiterhin in der Bundesrepublik stationiert bleiben würde. So auch die 5. Squadron RAF, die von 1962 bis 1969 mit der Gloster Javelin FAW Mk.9 auf der RAF-Base in Geilenkirchen stationiert war. Diese Base, die nur wenige Kilometer von meinem Wohnort entfernt liegt, dient heute als Nato-Stützpunkt der AWACS. Das ModellAuch wenn ich die Javelin aufgrund meines Geburtsjahrganges nicht mehr am Himmel habe fliegen sehen, fand ich die außergewöhnliche - ja schon markant auffällige - Form schon immer sehr reizvoll. Daher musste ich nicht lange überlegen, als Airfix diesen Bausatz herausbrachte, und griff direkt bei meinem Lieblingshändler zu. Da es von dem Hersteller Xtradecal einen Abziehbilderbogen für die Darstellung einer Maschine der 5. Squadron gab (bzw. gibt), war auch hier sehr schnell eine Entscheidung getroffen: Es sollte ein Geilenkirchen-Flieger werden! Der entsprechende Decalbogen sowie ein Satz Fotoätzteile von Eduard für das Cockpit waren schnell beschafft, und so konnte das Projekt losgehen. Aufgrund der vielen Vorschusslorbeeren des Baukastens ging ich vor wenigen Wochen dann auch sehr motiviert an die Umsetzung. Was soll ich sagen? Die positiven Kritiken waren in keiner Weise unbegründet - hier stimmte wirklich alles: durchdachte Bauabschnitte und exzellente Passgenauigkeit. Kurzum ein "Schüttelbausatz", der sich nicht vor der japanischen Konkurrenz verstecken braucht. Der Bau ging daher sehr zügig ohne große Probleme von statten. Nur an wenigen Stellen musste gespachtelt werden. Dies ist vermutlich aber eher darauf zurückzuführen, dass ich vielleicht nicht immer die erforderliche Sorgfalt an den Tag gelegt habe. Die Lackierung gestaltete sich da schon etwas zeitintensiver: Nach einer Grundierung erfolgte auf der Oberseite ein Pre-Shading, die Unterseite dagegen lackierte ich komplett mit Gunze H311 als Basis für die anschließende Lackierung mit ALCLAD White Aluminium. Das zweistufige Tarnschema erfolgte (lasierend) wiederum mit dem Gunze Farbsortiment. Um das Tarnschema etwas lebendiger zu gestalten, wurden abschließend verschiedene Stellen auf der Oberseite noch mit aufgehellter Grundfarbe übernebelt. Als letzter Schritt erfolgte das Verschmutzen des Fliegers mit einer Brühe aus zerriebener schwarzer Pastellkreide. Nun ja - auch wenn das eigentümliche Aussehen der Javelin stark polarisiert (Zitat:" Na, da hast Du dir ja eine potthässliche Gurke herausgesucht") und selbst die damaligen Piloten da so ihre liebevollen Bezeichnungen (fliegendes Bügeleisen, Meister des Luftwiderstandes) hatten, mir persönlich hat die Umsetzung des Projektes sehr viel Freude bereitet. Für mich gehört das Modell einfach in die Sammlung britischer Nachkriegsflieger.
Andreas Hermanns Publiziert am 22. November 2014 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |