Fairchild-Republic A-10A Thunderbolt IIOperation Cool Snow Hogvon Andreas Hermanns (1:48 HobbyBoss)
Der Gedanke an ein Flugzeug speziell zur Luftnahunterstützung entstand Mitte der 60er Jahre bei den Kämpfen in Vietnam. Bei diesem militärischen Konflikt stellte die US Air Force recht schnell fest, dass eigentlich keine ihrer Maschinen zur Guerillabekämpfung geeignet war. Die zur Verfügung stehenden Systeme brachten es in niedriger Höhe auf keine sehr lange Flugdauer. Sie konnten keine ausreichende Waffenauswahl mit sich führen und es fehlte ihnen die nötige Manövrierfähigkeit, um im schwierigen Terrain schnell zu wenden oder ihr Ziel zwischen den einzelnen Angriffen im Auge behalten zu können.
Man brauchte daher eine neue Art von Flugzeug, das von kurzen Flugfeldern aus operieren konnte, leicht zu warten war, über eine lange Einsatzdauer verfügte, dem Beschuss vom Boden nichts anhaben konnte, das wendig war und eine schwere Last unterschiedlicher Waffen mit sich führen konnte. Im Rahmen des sog. "Attack Experimental-Programs" wurde schließlich der Entwurf von Fairchild ausgewählt: ein einsitziges Flugzeug, welches von sparsamen General Electric Mantelstromtriebwerken angetrieben wird. Die A-10 wurde um die enorme panzerbrechende 30mm Revolverkanone Gau-8/A herum gebaut und kann außerdem an elf Pylonen Waffenlasten bis zu 7.258 kg mit sich führen.
Erstmalig stellte die Thunderbolt II während der Operation Desert Storm 1991 ihre hohe Zuverlässigkeit und enorme Kampfkraft mehr als deutlich unter Beweis. Auch zum jetzigen Zeitpunkt gibt es kein Flugzeug, welches die A-10 im Rahmen ihres Aufgabengebietes ersetzen könnte. Wahrscheinlich ist jedoch, dass die A-10 durch ein unbemanntes Nachfolgemuster ersetzt wird. Die DARPA erhielt im Februar 2010 hierzu einen offiziellen Auftrag. Aufgrund ihres - nun ja - eigenwilligen Aussehens wird die A-10 bei den Piloten liebevoll als Warthog oder kurz Hog bezeichnet.
Eigentlich empfinde ich es als eher langweilig, das gleiche Modell zweimal zu bauen. So bastelte ich, nachdem mein Interesse für den Plastikmodellbau vor ein paar Jahren neu entfachte, erstmalig die A-10 von Hobby Boss - rückblickend ein wirklich überzeugender Bausatz. Hier stimmte sowohl die Passgenauigkeit, als auch der Detaillierungsgrad. Ebenso geizte der Hersteller nicht mit den Waffenoptionen. Die Warthog konnte mit jeder für sie vorgesehene Waffenkonfiguration "behangen" werden. Wie gesagt - eigentlich. Doch dann stieß ich beim Stöbern im Internet auf folgende Website: www.warthognews.blogspot.de. Hier findet der A-10-Interessierte detaillierte Informationen (sowohl Bild- als auch Textmaterial) zu diesem eigenwilligen Flugzeugtyp.
Und schon war meine Begeisterung geweckt - genau in dieser Tarnung musste eine zweite Hog für meine Sammlung her. Grundlage bildete wieder der Baukasten von Hobby Boss. Vielleicht nicht die günstigste Variante, aber ich wollte keinerlei Experimente mit einem anderen Hersteller wagen. Ergänzt wurde der Bausatz noch mit einem Eduard-Fotoätzteil-Satz für das Cockpit. Bei den Decals musste ich etwas improvisieren - mit den beiliegenden Abziehbildern ließ sich die gewünschte Maschine natürlich nicht realisieren. Abhilfe schaffte hier der Decalbogen von Two Bobs (A-10 Eielson's Ice Hawgs). Aufgrund der Erfahrungen mit dem Modell verliefen der Bau und die Lackierung ohne nennenswerte Probleme. Das abschließende Finish, also das Verschmutzen bzw. Hervorheben der Blechstöße, erfolgte mittels einer aus zerriebener mittelgrauen Pastellkreide erzeugten Farbbrühe. Weitere Bilder
Andreas Hermanns Publiziert am 02. April 2014 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |