MBB Lampyridae / Firefly

von Thomas Brückelt (1:72 Unicraft Models)

In den 1980ern entwickelte MBB einen Stealth-Fighter. Das Projekt trug die Bezeichnung Lampyridae (Glühwürmchengattung), auch findet man die Bezeichnung „Firefly" für den Jet. Es wurden Modelle und ein 1:1-Mock-up gebaut, um die Stealth-Eigenschaften und die Aerodynamik zu erforschen. Eine wirklich flugfähige Maschine gab es nicht, lediglich ein im Maßstab 3:4 gebautes Windkanalmodell absolvierte einige bemannte „Flüge" im Windkanal. Das Windkanalmodell steht im Gerhard-Neumann-Museum in Niederalteich. Auf der Seite des Museums findet man auch weitere Infos zu dem interessanten Projekt.

Der Resin-Kit von Unicraft ist definitiv nichts für Anfänger. Die Teile sind sehr grob und benötigen sehr viel Nacharbeit. Eine Anleitung liegt nicht bei, lediglich eine 4-Seiten-Ansicht und ein paar Bildchen und Grafiken vom Original-Projekt. Ein Decalbogen mit Nassschiebebildern zur Darstellung einer fiktiven Einsatzmaschine wird mitgeliefert. So entschloss ich mich auch eine Einsatzmaschine aus meinem Modell zu bauen. Der Bausatz enthält ein Instrumentenbrett, auf dem ein paar analoge Instrumente angedeutet sind. Ich baute mir ein neues und versah es mit einem Decal eines modernen Instrumentenbretts mit Displays. Der beiliegende Schleudersitz ist recht fein detailliert. Mit Alufolie stellte ich das Gurtzeug da, einen selbst gebauten Steuerknüppel platzierte ich vor dem Sitz.

Man muss viel Material abtragen, um das Cockpit einbauen zu können. An einer Seite war im Bereich des Haubenrahmens fast kein Material vorhanden und sogar ausgebrochen. Hier setzte ich ein kleines Plastikplättchen ein und passte es der Oberfläche an.

Die Haupträder ersetzte ich durch übrige Räder von einem anderen Kit, die Originalteile hätten ebenfalls eine recht mühevolle Restauration erforderlich gemacht.

Nachdem das Modell im Groben gebaut war, gab es sehr viel zu verspachteln und zu schleifen. Zwar kommt es den Stealth-Eigenschaften nicht gerade entgegen, dennoch entschied ich mich dafür zwei Sidewinder-Raketen anzubringen, damit das Ganze mehr nach Fighter aussieht. Bei den Stealth-Fightern F-22 und F-35 besteht ja ebenfalls die Möglichkeit - je nach Einsatzanforderung - die Maschinen mit Außenlasten zu versehen.

Ich verpasste meinem „Lampy" einen Tarnanstich mit drei Grautönen, die ich aufpinselte, brachte die Decals an und versiegelte alles zum Schluss mit seidenmattem Klarlack. So hat mein Stealth-Regal mal wieder Zuwachs bekommen...

Thomas Brückelt,
acroairwolf.beepworld.de

Publiziert am 01. April 2013

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