The Korean War Corsairs F4U-4/4B/5Nvon Michael Götz (1:48 Academy)Als 1950 der Korea Krieg ausbrach, schickten die United Nations Truppen, um den fast schon der Niederlage nahen Südkoreanern zu Hilfe zu eilen. In diesem Krieg nahmen auch viele Flugzeugträger der US-Navy teil auf denen noch hauptsächlich die F4U Corsair in großen Zahlen im Einsatz standen. Mit auf den Trägern waren noch die gerade neu eingeführte F9F-5 Phanter sowie die AD Skyraider, die eigentlich noch für den 2. Weltkrieg entwickelt und gebaut wurde. Auf den Trägern waren die F4U-4 und U-4B Corsair zahlenmäßig am stärksten vertreten, wobei die Hauptunterschiede nur in der Bewaffnung lagen. Die U-4 war noch mit den 6X12,7mm MGs bewaffnet, während die U-4B schon die 4X20mm Kanonen bekommen hatte. Zu den Außenlasten gehörten meistens 1X500ib Bombe, 8 HVARS Raketen sowie 1 Zusatztank. Die Corsairs flogen ihre Angriffe oft mit der AD Skyraider sowie der F9F-5 Phanter zusammen, wobei die Phanter den Jagdschutz boten.Die zähe Corsair war für die Bodenangriffe optimal geeignet da sie auch so manchen Treffer wegstecken konnte und ihren Piloten noch sicher zum Träger brachte. Einigen Corsair Piloten gelang es sogar ein paar Mig-15 abzuschießen wobei die Hauptopfer meistens die Yaks oder IL10 waren. Die 50er Jahre waren der Umstieg auf das Jetzeitalter, was sich im Koreakrieg deutlich zeigte; alte WK2 Veteranen mussten sich gegen die neuen Jets behaupten, was ihnen nur teilweise gelang.Die F-94 stellte damals den neusten Nachtjäger dar, aber im Koreakrieg bekam er einen Gegner mit dem er nicht zurecht kam. Die so genannten "bed check charlies", langsam fliegende U-2/PO-2 oder aber auch Yak8-11, machten Nachts den Soldaten das Leben schwer. Diese nächtlichen Störungen waren bis auf einen Vorfall von keinem großen Erfolg gekrönt. Da diese Maschinen extrem langsam und tief flogen, konnten sie von der F-94 nicht richtig bekämpft werden, es gelang einmal einer F-94 eine U-2/PO-2 abzuschießen. Der zweite Versuch einer F-94 endete mit einem total Verlust der Maschine, als sie auf Grund ihrer hohen Annäherungsgeschwindigkeit mit der U-2/PO-2 in der Luft zusammen stieß.Nach diesem Vorfall stellte man zum Stützpunktschutz wieder die F4U-5N Corsair Nightfighter sowie F7F-3N Tigercat Nightfighter ein, sie vermochten die "bed checker" wirkungsvoll zu bekämpfen. Der Unterschied zur U-4 und U-4B war hier schon viel größer. Die 5N hatte auf Grund ihrer 2 Höhenturbolader eine längere Nase sowie eine andere Form des hinteren Rumpfes. Weitere Änderungen betrafen Mündungsdämpfer an den 20mm Kanonen sowie Flammvernichter an der Auspuffanlage. Des Weiteren hatte die 5N das AN/APS-19 Radar an der rechten Tragfläche montiert sowie ein anderes Gunsight, das N-20, eingebaut. F4U-4 Corsair von Minicraft in 1:48Für relativ kleines Geld brachte damals Minicraft das Modell der U-4 auf den Markt. Es ist soweit gut getroffen und nur das Kabinenglas ist in der Form leider nicht richtig. Die Detaillierung ist auch soweit ok, aber ich entschied mich dafür ein True Detail Resin Cockpit einzubauen, was auch ohne Probleme von statten ging. Ich kann dieses Resin Cockpit nur jedem empfehlen, da es selbst für einen, der das erste Mal mit Resin arbeiten möchte bestens geeignet ist. Es passt einfach ohne Nacharbeit hinein. Der Bau ging soweit ohne größere Probleme von statten. Hier und das was spachteln und schleifen und es konnte weiter gehen. Den Fehler mit der Frontscheibe habe ich gelöst, in dem ich ein Teil aus der Grabbelkiste zum Austausch brachte. Soweit so gut. Nachdem die Grundierung drauf war und die letzten kleinen Stellen noch korrigiert waren, wurden diese glatt geschliffen und zur Lackierung vorbereitet. Hier und da wurden noch ein paar fehlende Streben durch Plastikstäbe sowie die Bremsleitungen durch Draht dargestellt. Das Modell wurde mit Glossy Sea Blue lackiert, das ich aus Revell Farben gemischt hatte, und später mit Future versiegelt. Das Future dient nicht nur zur Versiegelung sondern kommt auch den Decals mit ihrer glatten und glänzenden Oberfläche zu gute. Die Decals habe ich mir von SuperScale besorgt und sie ließen sich ohne Probleme verarbeiten. Es musste nur noch etwas mit Mr Mark Softer behandelt werden. Nachdem das geschafft war kam die Alterung auf das Modell und diese kann ganz ruhig sehr stark ausfallen, da durch die vielen und harten Einsätze die Maschinen stark gelitten haben. Ein großes Merkmal waren die grauen Abgasfahnen an der Corsair. Diese habe ich mit stark verdünntem Revell 75 dargestellt. Nachdem alles getrocknet war bekam die Corsair noch eine Schicht Mattklarlack verpasst, lackiert wurde mit Revell ,Model Master ,X-tra color und Gunze Farben. F4U-4B Corsair von Academy/Minicraft in 1:48Die Firma Academy brachte den alten Kit von Minicraft in einer neuen Verpackung und Version auf den Markt, enthalten sind hier auch erfreulicher Weise eine Menge an Außenlasten. Als Waffen liegen 2X500ib Bomben , 8 HVARS Raketen und 2 Zusatztanks bei. Ich entschied mich beim Bau für die Standard-Waffenlast von 8 HVARS, 1 Bombe und 1 Tank. Das Cockpit tauschte ich gegen eins von Aires, wobei ich hier ein paar Änderungen vornehmen musste. Die Änderungen betrafen den Cockpitboden, das Armaturenbrett, die Pedale und den Steuerknüppel. Das Set war eigentlich für meine F4U-1 D gedacht, aber ich habe den Kit verkauft und nur noch das Cockpit Set über gehabt. Also dachte ich mir baue es in die U-4B ein. Der Bau machte bei diesem Kit auch keine Probleme. Die Passgenauigkeit ist als gut zu bezeichnen und auch hier nur ein wenig Spachteln und Schleifen. Auch hier ergänzte ich ein paar Streben und brachte Bremsleitungen aus Draht an. Dann konnte der Flieger grundiert werden und auch glatt geschliffen werden zur Vorbereitung der Lackierung. Lackiert wurde mit der selben Farbe wie bei der U-4. Die Alterung ist fast genauso ausgefallen wie bei der U-4, aber hier wurden die Abgasfahnen nicht mit Revell 75 gemacht, sondern mit Model Master Auspuff Farbe, denn nicht jede Corsair hatte diese Fahnen. Teilweise lagen die Abgasfahnen an der Spritsorte, die gerade benutzt wurde. Nach der Versiegelung kamen die Decals auf das Modell und diese waren aus dem Kasten und zeigten sich nicht gerade willig, nur mit mehrfachem Einsatz von Mr Mark Softer waren sie dazu zu bewegen, sich in die Gravuren zu legen. Danach kam noch eine Schicht Mattlack drauf und fertig war die Corsair. Hier wurde auch mit Revell, Model Master und Gunze lackiert. F4U-5N Corsair/Nightfighter von Minicraft in 1:48Vor gut 10 Jahren brachte Minicraft ein Modell der F4U-5N Corsair auf den Markt und ich konnte mir sehr günstig vor ca. einem Jahr einen besorgen. Mittlerweile hat Hasegawa auch eine auf den Markt gebracht, doch ich wollte einfach mal schauen was man noch so aus diesem alten Kit rausholen konnte. Die Detaillierung des Bausatzes war echt nicht gerade gut, im Cockpit alles glatte Flächen, der Motor nur ein komisches Etwas und die Räder reif für die Mülltonne. Der Kit sollte über versenkte Gravuren verfügen, aber da die Form schon so alt war, waren sie nur noch zu erahnen. Der Rest vom Bausatz war dann eine schöne Basis um was draus zu machen. Also packte ich mir die Grabbelkiste und schaute was ich noch so für Teile hatte, die an meiner Corsair Verwendung finden könnten. Hier einmal die Auflistung der Teile: Ich besorgte mir im Zubehörmarkt das True Detail Resincockpit für die Corsair, das Schöne an dem Set ist, dass man verschiedene Armaturenbretter und sonstige Teile der jeweiligen Versionen dabei hat. Normal ist das Set nur für den Hasegawa Kit gedacht, aber geht nicht gibt’s nicht!! Es machte schon etwas Arbeit das Cockpit in den Minicraft Rumpf zu bekommen, da dieser etwas schmaler war als der von Hasegawa. Auch mussten die Seitenwände aus Resin etwas gekürzt werden und das Kopfstützenteil musste der Rumpfform angepasst werden. Hier verlor auch der Kunststoff ein gutes stück Material, da er dort noch dünner geschliffen werden musste. Nachdem das alles geschafft war, konnte das Cockpit mit Sekundenkleber Gel fixiert werden. Der AMT Motor passte erstaunlich gut und fast ohne Nacharbeit in die Nase der Corsair. Das galt auch für die Räder von Heller, die auch ohne Probleme auf die Zapfen des Minicraft Fahrwerks passten. Die Auspuffanlage brauchte da schon was mehr Arbeit, da ich zuerst mal die eckigen Stutzten aufbohren musste und dann mit einem Skalpell in eine eckige Form gebracht habe. Am Rumpf habe ich die Öffnungen in die die Auspuffanlage später hin kam vergrößern müssen, da sie sonst nicht gepasst hätten. Die 20mm Kanonen machten da überhaupt keinen Ärger. Ich konnte sie so an die Minicraftteile ankleben. Nachdem der Rohbau soweit fertig war, musste doch so einiges gespachtelt werden, da die Passgenauigkeit nicht die beste war. Nach mehreren Schleifdurchgängen waren dann endlich alle Ritzen, Lücken usw. verschlossen. Am Anfang vom Bericht schrieb ich ja, dass die Gravuren nur noch kaum zu sehen waren. Also entschloss ich mich dazu, den ganzen Vogel neu zu gravieren. Hierbei half mir das Buch „In Detail und Scale“, was eine schöne Mehrseiten-Ansicht enthielt. Hierbei zeigte sich dann auch, dass viele Gravuren gar nicht auf den Teilen waren. Da ich einmal dabei war, setzte ich auch direkt neue Nietenreihen, die auf den Teilen nicht zu finden waren. Dann fiel mir auf, dass der Höcker direkt hinter dem Cockpit irgend wie nicht so ganz passte. Also wurde er kurzer Hand noch in seiner Form verändert, so dass er nun die korrekte Form hat. Nach der ganze Schleif- und Gravierorgie konnte das Modell nun endlich grundiert werden, kleinere Fehler wurden noch behoben bevor es an’s Lackieren ging. Da die Maschinen der VMF(N)-513 alle schwarz lackiert waren, schaute ich was ich dafür so hatte und fand noch ein volles Fläschchen Revell Schwarz Glänzend 7. Das hatte später den Vorteil, dass ich mir den glänzenden Klarlack oder aber auch Future sparen konnte und sofort weiter mit den Decals machen konnte. Die Lackierung ging schnell und ohne Probleme von der Hand, und nach zwei Tagen Trockenzeit machte ich mal langsam am Modell weiter. Die Decals hatte ich mir von Victory Production besorgt, da ich die WF-19 von LT.Campbell bauen wollte. Sie ließen sich ohne Probleme verarbeiten und brauchten nur wenig Weichmacher, um sich in die Gravuren zu legen. Nachdem das geschafft war, kam die Alterung drauf. Auch hier wurde wieder die Abgasfahne mit Revell 75 dargestellt, wobei ich hier anmerken muss, dass ich sie nach deren Trocknung noch Mal leicht mit Model Master Auspufffarbe übernebelt habe. Mir lagen Farbfotos der Maschine vor, auf denen man genau sehen konnte, dass die Fahnen nicht so hell waren wie bei den anderen Corsairs. Die Hauptalterung wurde mit Pastelkreide gemacht, da die Maschine im Sommer eingesetzt wurde und daher ein verstaubtes Aussehen hatte. Es ist ganz einfach - man nimmt die Kreide, zerreibt diese und man bringt den Staub auf das Modell auf. Man kann da ruhig was mehr drauf tun, da der Mattklarlack den Effekt später wieder stark vermindert. Ich habe danach dann den Mattklarlack gesprüht und gesehen, dass der Pastellkreide-Effekt mir doch zu stark zurückgegangen ist. Also trug ich noch etwas Kreide auf den noch feuchten Klarlack auf. Wenn man das vorsichtig macht, ist es kein Problem. Falls man etwas zu viel drauf getan hat, kann man die oberste Schicht immer noch wegpusten. Nachdem der Klarlack trocken war, konnten die Kleinteile noch angeklebt werden. Der Antennendraht ist aus Nähgarn. Lackiert wurde auch wieder mit Revell, Model Master, Gunze und X-tra color Farben. Mein Fazit zu den 3 Bausätzen ist wie folgt:Der Minicraft F4U-4 Bausatz hat nur die kleine Schwäche mit den Klarsichteilen, die Form ist fast identisch mit der von Hasegawas F4U-4, da Minicraft mal in Zusammenarbeit mit Hasegawa seine Corsair auf den japanischen Markt gebrachten hatte. Das schöne an den Academy/Minicraft Bausätzen ist, dass sie alle versenkte Gravuren haben. Der Bausatz ist nur noch bei ebay zu bekommen und dort geht er für ca. 5-10 Euro weg. Das True Detail Set kostet so ca. 9-10 Euro. Der Hasegawa Kit mit erhabenen Gravuren kostet ca. 20 Euro. Die Academy F4U-4B ist vollkommen identisch mit dem Minicraft U-4 Bausatz. Sie unterscheiden sich nur in den Außenlasten sowie einer Pilotfigur. Leider sind die Klarsichtteile genauso falsch. Der Academy Kit bringt eine Menge an Außenlasten mit, während in dem von Minicraft eine brauchbare Figur enthalten ist. Natürlich kann man aus der U-4B eine U-4 bauen, die Änderungen sind denkbar einfach. Diesen Kit gibt es für ca. 9-12 Euro noch im Handel oder auch bei ebay. Die Minicraft F4U-5N ist nur teilweise mit den beiden oben genannten Kits identisch. Hier wurden nur eine andere Motorhaube, Tragflächen und ein anderer Rumpf neu dazu getan. Leider ist die Detaillierung viel schlechter als bei den beiden anderen Bausätzen. Dafür liegen aber auch hier umfangreiche Außenlasten bei. Die Klarsichtteile sind hier in diesem Kit vollkommen korrekt. Diesen Kit gibt es noch im Fachhandel als Restposten für 10 Euro oder aber auch bei ebay. Die beiden F4U-4 und U-4B Bausätze kann ich nur empfehlen. Der Minicraft Bausatz der U-5N ist denke ich nur noch für den Bastler, der gerne solche Maßnahmen macht, geeignet. Auf jeden Fall hat mir der Bau der 3 Maschinen viel Spaß gemacht. Die Bauzeit der beiden oberen Corsairs betrug ca. eine Woche, die der U-5N ca. 3 Wochen. Wer eine F4U-5N bauen möchte ohne all diese Maßnahmen, der sollte auf den Hasegawa Bausatz zurückgreifen. Er ist für ca. 25 Euro im Fachhandel zu bekommen. Bei Fragen oder Anregungen wie immer eine Mail an infoWW78@web.de. Michael Götz Publiziert am 03. Februar 2005 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |