TT-34 Bergeschleppermit Erdspornvon Erich Rauthe (1:35 Tamiya)Der T-34 mit dem modernen Christie-Laufwerk und einem äußerst robusten Dieselmotor war einer der besten Kampfpanzer im WK II und noch danach. Der T-34 war schnell, gut bewaffnet und durch sein schräges Profil schwer auszuschalten. Seine breiten Laufketten machten ihn auch im sumpfigen Gelände sehr beweglich. Erstaunlicherweise schafften es die Sowjets, die Existenz des T-34 bis zur deutschen Invasion 1941 geheim zu halten. Umso größer war der Schock, der das Erscheinen des T-34 auf dem Schlachtfeld bei den Deutschen auslöste. Die trotzdem eingetretenen Verluste an T-34 in den Jahren 1941/42 hatten ihren Grund in der fehlenden Funkausrüstung und der „Blitzkrieg-Taktik“ der deutschen Panzerverbände. Bei den großen Kesselschlachten 1941/42 im sogenannten „Russlandfeldzug“ fielen der deutschen Wehrmacht eine große Menge Kriegsgerät, u.a. auch Panzer und gepanzerte Fahrzeuge, in die Hände. Anders als in der Wehrmacht, gab es zu Kriegsbeginn in der sowj. Armee kaum Bergefahrzeuge, Kranwagen oder sonstiges schweres Gerät. Mit der Wende ab 1943, wurden in Ermangelung an Spezialfahrzeugen, vor allem in Frontwerkstätten, vermehrt kampfuntaugliche Panzer zu Bergeschleppern, Werkstatt- und Materialfahrzeugen umgerüstet. Die sowjetischen Feldinstandsetzungseinheiten waren, wie ihre Kollegen auf der Gegenseite, Meister der Improvisation. Berichte bestätigen, dass abgeschossene oder fahruntaugliche Panzer vom Gefechtsfeld geborgen und zwei Tage später repariert und mit neuer Besatzung wieder im Einsatz waren. Die einfachste Alternative eines Bergeschleppers waren Kampfpanzer T-34 und JS-2 ohne Turm, erstmalig eingesetzt bei der Panzerschlacht bei Kursk. Bergepanzer auf T-34-Basis gab es mehrere offizielle Typen, daneben noch viele, die in Frontwerkstätten in Eigenregie zusammengebaut wurden. Der Bergeschlepper TT-34 durchlief die Umbauarbeiten wie andere Bergepanzer auch. Nach Demontage von Turm und Munitionshalterungen wurde der Drehkranz mit einer Stahlplatte verschlossen. Darauf setzte man den Windenbock mit der Seilwinde, die über einen Nebenantrieb betrieben wurde. Am Heck wurde eine Umlenkrolle befestigt, an der Wannenunterseite die Aufnahmen für den Erdsporn, den es auch in verschiedenen Ausführungen gab, angeschweißt. Zur Ausrüstung gehörten u.a. der obligatorische Schiebebalken, Abschleppseil, Rundhölzer und eine große Plane. Mit dem Bergeschlepper TT-34 war es möglich, Panzer und andere Fahrzeuge aus unwegsamem Gelände zu bergen. Dabei wurde der Bergeschlepper, soweit es das Gelände zuließ, an das zu bergende Fahrzeug herangefahren. Dann wurde der Erdsporn abgelassen, das Zugseil ausgeklinkt, ausgezogen und am zu bergenden Fahrzeug befestigt. Bei Betätigung der Seilwinde grub sich der Erdsporn in den Boden und gab dem Bergeschlepper den notwendigen Rückhalt. Als Vorlage diente auch diesmal wieder ein 1:72 Modell der Serie T-34-Museum aus www.mc-modellbau.de von Mathias Conrad, Strausberg. Als Grundmodell wurde ein alter Tamiya-Bausatz (für Batteriebetrieb) im Internet ersteigert. Um dem Fahrzeug etwas Gewicht zu geben, wurde das Wannenunterteil mit Acryl aus der Kartusche ausgespritzt. Der Turmring wurde mit einer Hecki-Platte verschlossen, die Schrauben sind Stecknadelköpfe. Der Windenbock, die Umlenkrolle und der Erdsporn wurden, so realistisch wie möglich, aus Hecki-Platten gefertigt. Die Plane war mal ein Tempo, die Teile für den Windenantrieb, die Hölzer und das Abschleppseil stammen aus dem Fundus. Für die Farbgestaltung waren „Humbrol-Acryl-Spray“ und „Revell Aqua Color“ verantwortlich, für die Alterung sorgte ein wenig Graphitstaub. Das Modell zeigt einen Bergeschlepper TT-34 mit Erdsporn der sowjetischen 1.Garde-Panzerarmee bei den Kämpfen um Kholoyuv (Ukraine) am 15. Juli 1944. Erich Rauthe Publiziert am 04. April 2009 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |