Funker VogtPzKpfw. VI (Erstlingswerk mit jugendlichen Sünden)von Joachim Krawitsch (1:35 Tamiya)Seit 1996 hatte ich im Kopf, mal ein Diorama über den „Nebenschauplatz“ Afrika zu machen… 12 Jahre später kam dann die Durchführung, angestachelt durch diese wirklich gelungene Homepage. Zum HistorischemSommer 42 am Pass in Richtung Tobruk. Ein Fahrer der 15. Pz. Div. hat wohl seine Tigerfibel nicht ordentlich gelesen und seinen Motor kräftig überhitzt. Bis der passende Nachschub vorbeikommt, ist der Tiger nun in seiner Stellung gefangen und einige Glieder der Brigade Ramcke sichern solange die wertvolle 88er mitsamt Fahrgestell. Inwiefern das alles historisch nachweisbar ist weiß ich nicht, immerhin waren aber beide Truppenteile zu der Zeit in Afrika unterwegs. Die verwendeten BausätzeDer Tiger ist ein ganz altes Baulos von Tamiya (die Wanne hat noch die Aufnahmen für den Elektromotor), das ich als ich 16 war irgendwann mal gebaut habe mit „korrigierten“ Vinylketten. Versuchsweise aufgewertet durch ein aufgebohrtes Rohr und verkabelte Nebelkerzen, die Schutzbleche habe ich später wieder weggebrochen. Das Sd.Kfz 2 ist von einem mir nicht mehr bekannten Hersteller, reichlich verbeult und verzogen, schlicht „mies“ zusammengebaut, aber als „fahrfähig“ durchgegangen. Gleiches gilt für das angehängte „Panzeranklopfgeschütz“, die PAK 37. Der Fahrer des Sd.Kfz 2 und der das schwere MG tragende Soldat sind Teile des Tamiya-Bausatzes vom Sd.Kfz 2. Die beiden Soldaten rechts (MG-Schütze und rufender Soldat) stammen aus dem Tamiya-Satz MG-Schützen und sind auf „Afrika“ umgestaltet (freier Oberkörper/hochgekrempelte Ärmel und „rufende“ Position), ebenso war der Fahrer des Tigers, der prahlend auf seinem Ungetüm hockt, einmal ein „stehendes“ Exemplar vom original Tiger-Bausatz. Einzig der Funker ist noch original aus der Kiste des „Kübelwagen“-Bausatzes von Italieri, sein Kopfhörer wurde durch ein Kabel aufgewertet. Die BemalungSämtliche Soldaten wurden entweder nach Anleitung der HP umgestaltet oder aber komplett neu bemalt, allesamt mit Vallejo Acryl Farben. SdKfz 2 und 181 sind wie bereits erwähnt „Jugendsünden“ und nach halbwegs gutem Gewissen mit sandgelben Tarnfarben in Öl bemalt worden. Gealtert wurde mit diversen Mitteln, da ich auf dem Gebiet erstmal ein wenig Erfahrung sammeln wollte. So kam von Wasserfarben über Abtönfarben bis hin zum einfachen weichen Bleistift viel unterschiedliches Material zum Einsatz. Das DioramaIch wollte eine Szene darstellen, wie sie sich sicherlich auch hin und wieder zugetragen hat. Der Tiger wurde durch die wohl bereits etwas längere Standzeit an einer natürlichen Bucht an der Straße über Tage ziemlich eingesandet, bzw. fast vom Sand verschluckt, nur der Crew ist es zu verdanken, dass Turm und Oberdeck noch gut sichtbar sind, denn man rechnet täglich mit Nachschub, um den Riesen wieder flott zu bekommen. Während einige Glieder der Brigade Ramcke die Stellung und somit auch den Nachschubweg sichern und vorhandenes Material an weitere Deckungen bringen, hat es sich ein MG-Schütze schon mal auf einer zusammengefalteten Plane in einem rasch errichteten Unterstand gemütlich gemacht und aufgrund der Hitze einen Teil seiner Uniform abgelegt. Ein Unteroffizier kommt aus der Felseneinbuchtung, die aufgrund der Deckung und kühlen Umgebung neben der Funktion als Fressalienlager auch zur Planung weiterer Schritte dient. Er möchte vom Funker erfahren, wie sich denn die aktuelle Lage darstellt, muss aber durch den Lärm des passierenden SdKfz kräftig rufen. Der Fahrer des Tigers hat sich auch aufgrund der Hitze schon von Teilen der Uniform getrennt und genießt prahlend über seine 88er einen Schluck Wasser. Die Luken des Tigers sind zur besseren Belüftung geöffnet, aber teils abgedeckt, um die Sonne nicht ungebremst einzulassen. Wie auf den Fotos zu erkennen, handelt es sich um Styroporplatten, die zunächst aufeinander geklebt wurden und mit Modellbaugips nachbearbeitet wurden. Anschließend wurden mittels Spatel, Messer und diversen anderen Gegenständen Felsformationen herausmodelliert und diese nach Bernd Steins (bekannt aus dem Eisenbahnmodellbaubereich) Methode mit Abtönfarben lasiert. Der sandige Untergrund ist eine recht fiese Mischung aus eingefärbtem Vogelsand vermischt mit Holzleim und Gips, hält aber bombenfest. Der Unterstand schließlich ist mit Zahnstochern aufgebaut, wobei ich hier eher auf eine halbwegs schlüssige Unterkonstruktion auf einfachem Niveua geachtet habe. Erkannte FehlerAn den Gesichtern könnt ich noch üben, ebenso „miserabel“ sind der Tiger, das Halbkettenkrad und die PAK 37. Ebenso wenig habe ich die richtige Taktik zum Erstellen von Tarnnetzen aus Mullbinde herausbekommen, auch daran wird weiter gearbeitet. Details wie Holzgriffe waren mir zu der Bauzeit der meisten Figuren auch noch recht egal, aber ich gelobe mich zu bessern. Ebenso wenig werde ich jemals wieder auf Italeris Sandsäcke zurückgreifen, Gott sei Dank habe ich 99% des Bausatzes verarbeitet. Über weitere Anregungen, Lob, Kritik und Tipps würde ich mich unter achmut at gmx punkt de sehr freuen. Joachim Krawitsch Publiziert am 12. Dezember 2009 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |