86 kmJS-2 Modell 1944, Oderfront, Februar 1945von Martin Schiffel (1:35 Trumpeter)EinleitungIm Februar 1945 steht die Rote Armee an der Oder, der Brückenkopf bei Küstrin ist etwa 86 Kilometer von Berlin entfernt. Es wird noch bis zum 16. April dauern, bis aus diesem Brückenkopf der Angriff auf Berlin beginnt. Verzweifelt versuchen die deutschen Truppen die Rote Armee über die Oder zurückzuwerfen, es folgt Angriff auf Angriff. Die sowjetischen Truppen begegnen diesen Angriffen mit der bewährten Taktik, die deutschen Panzer durchzulassen, von der Begleitinfanterie zu trennen und erst im Hinterland die deutschen Panzer zu jagen. Den Abschluss einer solchen Jagd stellt meine Vignette dar. Die Soldaten eines JS-2 posieren zusammen mit Kameraden ihrer Einheit auf ihrem Panzer. Als Drohung ist auf den Turm eine große “86“ und ein Pfeil gemalt… Der JS-2 Modell 1944Die Panzer der Josef Stalin-Serie sind wohl die stärksten Panzer, die die Rote Armee in ihrem Arsenal hatte. Entwickelt, um insbesondere den deutschen Tigern Paroli zu bieten, brachten sie 46 Tonnen auf die Waage, erreichten aber nur eine Höchstgeschwindigkeit von 38 Klometern pro Stunde. Die gewaltige 122mm-Kanone des JS-2 verschoss zweiteilige Munition, was wertvolle Ladezeit kostete. Ein JS-2 erreichte in etwa die Kampfkraft eines Panthers. Mit vier Besatzungsmitgliedern hatten die Panzer dieses Typs bereits die Besatzungszahl moderner Panzer. Der JS-2 wurde 1943 entwickelt, die ersten Fahrzeuge besaßen noch eine abgewinkelte Frontpanzerung, die sich als Fangstelle erwies und durch eine durchgehend geneigte Panzerung ersetzt wurde. Fahrzeuge mit dieser geneigten Frontpanzerung wurden als JS-2 Modell 1944 bezeichnet. Die JS-2 blieben auch nach dem zweiten Weltkrieg noch einige Zeit im Bestand der Roten Armee, sie wurden modernisiert und erhielten die Bezeichnung JS-2M. Der BausatzTrumpeter hat insgesamt drei Bausätze des JS-2 im Programm, wobei keiner der Bausätze einen JS-2 Modell 1944 darstellt. Erst durch Kombination der Bausätze 05588 und 05590 ist ein solches Fahrzeug darstellbar. Alternativ lässt sich aus dem Tamiya-Bausatz 35289 ein JS-2Modell 1944 bauen.
Ich kombinierte die beiden Trumpeter-Bausätze, entfernte Teile der Kettenabdeckungen, verbesserte die Gussstruktur der Oberfläche und setzte unter die Lüftungsgitter Filter oder Wärmetauscher aus einem T-34-Motor ein. Die Kette lag als Einzelgliederkette bei. Um den Kettendurchhang darzustellen, baute ich eine Lehre und montierte die Kette zusammen mit den Stützrollen vor.
Die Kommandantenkuppel ersetzte ich durch eine Kuppel von Panzerart und das Kanonenrohr durch ein Alurohr von Aber. Grundiert mit Humbrol-Primer und lackiert mit „Russian Green“ von AK Interactive wurde das Fahrzeug mit Email- und Ölfarbe sowie Pigmenten gealtert. Die FigurenDie Figuren sind eine bunte Mischung und Kombination aus den Sets 35254, 35365, 35144 von Miniart und dem Set 84411 von Hobby Boss. Die Köpfe wurden teilweise durch Hornet-Köpfe ersetzt, der grün uniformierte Politoffizier erhielt einen Kopf von FC Model Trend. Der sitzende Kommandant des JS-2, der stehende Offizier mit Schirmmütze und der Panzersoldat mit der blauen Hose sind von Alpine. Die Leica in der Hand des Fotografen ist ein Eigenbau.
Grundiert wurden die Figuren mit Humbrol-Primer, bemalt mit Email-und Ölfarben und akzentuiert mit Gouache- und Aquarellfarben.
Die BasisEine Vitrine aus dem Sortiment Trumpeter wurde wieder als Staubschutz ausgewählt, auf die schwarze Grundplatte der Vitrine wurde eine mit Erdpaste (gemischt aus Ammo of Mig 2104 und Vallejo 26811, eingefärbt mit Gouachefarbe) beschichtete Graupappe geklebt. Die Ackerfurchen wurden mit einem Pinselstiel geformt. Das sich in den Ackerfurchen angesammelte trockene Laub stammt aus dem Sortiment von TITANS Hobby. Am Ende wurden der JS-2 und die Figuren aufgeklebt und die Klebestellen farblich angepasst. Propagandawirksam überrollt der JS-2 eine Panther-Schürze.
SchlusswortDer JS-2 wird noch einige „faschistische Bestien“ erledigen und Ende April 1945 an der Schlacht um Berlin teilnehmen. Die Rechnung hatte er aber im wahrsten Sinne ohne den Wirt gemacht, denn er wird am 30. April vor einer Eckkneipe von einer Panzerfaust getroffen… Martin Schiffel Publiziert am 06. September 2025 © 2001-2025 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |