Panzerjagd in Berlin, April 1945von Michael Wittmann (1:35 verschiedene Hersteller)Zum Vorbild des Borgward B IV Panzerjäger „Wanze“
Als Anfang 1945 auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr Borgward B IV verschiedener Ausführungen zurückblieben, wurde entschieden, mit diesen Fahrzeugen einen improvisierten Panzerjäger zu bauen. Wer den Gedanken zu diesem Umbau aufbrachte, ist nicht überliefert, doch es steht fest, dass sich derjenige einige Gedanken über die Konzeption des Fahrzeugs gemacht haben muss. Es wurde ein Sechslings-Werfer-Gestell für die Raketenpanzerbüchse 54 geschaffen, welches neben dem Fahrerplatz über Kopfhöhe des Fahrers montiert wurde. Eine geschweißte Panzerplattenkonstruktion schützte den simplen Richtmechanismus der Konstruktion. Es wurde mit den 56 umgebauten Fahrzeugen eine Abteilung aufgestellt, die im Raum Berlin innerhalb der Endkämpfe zum Einsatz gekommen ist. Die Fotografien der zerstörten Fahrzeuge, von denen angenommen wird, dass diese die Suggestiv-Bezeichnung „Wanze“ erhielten, zeugen davon, dass man scheinbar tatsächlich versucht hat, diese zum Einsatz zu bringen. Zum Vorbild des Rutscher E5
Seit Beginn 1942 beschäftigte sich das Heereswaffenamt mit verschiedenen Entwürfen von kleinen Panzerjägern. Anfang 1944 wurden alle bis dahin verfolgten Projekte zugunsten des le.Pz.Jg. 38(t) Hetzer eingestellt, da mit dem Fahrwerk des Pz. 38(t) eine sehr solide und zuverlässige Basis als Waffenträger für einen leichten Panzerjäger zur Verfügung stand. Auf Grund der Lage an vorhandenen Panzerfahrzeugen und der Ersatzteilsituation wurde im Januar 1945 das Projekt wieder aufgenommen, da sich die Rolle der Panzerwaffe mittlerweile zur Panzerabwehrwaffe gewandelt hatte. Dabei wurde weniger Wert auf große Kanonenkaliber und Panzerstärken gelegt, sondern Wendigkeit und Schnelligkeit bekamen den Vorrang. Nun bekam das von BMW seit 1942 verfolgte Projekt des Panzerkleinzerstörers "Rutscher" eine Neuauflage. Folgende technische Ausstattung war vorgesehen: Reihensechszylindermotor BMW Typ 335 mit 3.485 ccm, 90 PS und ZF-Klauengetriebe AK 5-25.
Die technische Konstruktion und Ausrüstung entsprach im Wesentlichen dem ingenieurtechnischen Stand von 1945. Zwei Rheinmetall Panzerabwehr-Wurfkanonen PWK 8H63 (Gerät 5-0864) bildeten die Bewaffnung. Dabei handelt es sich um eine rückstoßfreie Kanone nach dem Hoch- und Niederdruckprinzip, d.h. die Zündung erfolgt in einem Hochdruckraum. Mittels einer Düsenplatte strömt das entzündete Gas in den Niederdruckraum. Ist hier ein gewisser Druck erreicht, löst sich das leitwerkstabilisierte Geschoss von der Kartusche und verlässt das glattwandige Rohr. Bei Versuchen wurden bei einer Mündungsgeschwindigkeit von 550 m/s Schussweiten von 2.000 m erreicht. Diese Art der Konstruktion ermöglichte es, das Gewicht sowie den erforderlichen Arbeitsaufwand bei der Herstellung des Geschützes extrem zu senken. Es gab vom Rutscher ein 1:1 Holzmodell und eine fertige Wanne, aber ohne Bewaffnung. Es gibt Quellen die besagen, dass die Wanne mit Sprengstoff vollgepackt in Berlin eingesetzt wurde, aber da gehen die Angaben sehr weit auseinander. Zum Vorbild des Goliath 302
Der Leichte Ladungsträger (Sd.Kfz. 302 bzw. 303) Goliath ist ein deutsches gepanzertes Pioniergerät, das in den letzten Jahren des Zweiten Weltkriegs durch Kabelsteuerung Sprengladungen in gegnerische Stellungen lenken konnte. Anfang 1944 erfolgte die letzte technische Veränderung des Leichten Ladungsträgers. Nach seiner Einführung taucht erstmals der Name „Goliath“ als Synonym für das Gerät auf. Eine Erhöhung der Geschwindigkeit auf 11,5 km/h konnte erreicht werden, wodurch dem Gegner etwas weniger Zeit zur Bekämpfung des Geräts verblieb. Die Abmessungen änderten sich wiederum geringfügig. Die Länge wurde um 6 cm verringert und die Höhe änderte sich um praktisch nicht wahrnehmbare 2 mm. Die Grabenüberschreitfähigkeit stieg, wohl aufgrund des leistungsfähigeren Motors, auf 1 m.
Die Leichten Ladungsträger wurden von der deutschen Wehrmacht erstmals im April 1942 in der Elektroausführung und dann ab April 1943 auch in der Ausführung mit Verbrennungsmotor eingesetzt, unter anderem auch im Februar 1944 in Italien. Die NS-Propaganda präsentierte der deutschen Öffentlichkeit den nun "Goliath" genannten Ladungsträger ab Ende März 1944 in Presse und Wochenschau als eine „neuartige Waffe gegen Panzer und Bunker“. Tatsächlich wurde der Goliath von den deutschen Truppen aber ungern eingesetzt, da die Bedienung kompliziert war und es häufig zu eigenen Verlusten durch Fehlfunktionen und Bedienungsfehlern kam. Zudem konnte die Sprengladung leicht durch gegnerischen Beschuss ausgelöst werden. Aus diesen Gründen waren am 1. März 1945 von 7.569 Geräten noch 6.324 im Lagerbestand vorhanden. Bei der alliierten Landung in der Normandie trafen die meisten Truppen der Westalliierten erstmals auf die Ladungsträger, die auch bei den deutschen Verbänden zur Sicherung der Kanalküste zur Verfügung standen. Informationen über erfolgreiche Einsätze gegen die Landungstruppen sind nicht bekannt. Berichtet wird in der Literatur jedoch über schwere Unfälle, die durch den unvorsichtigen Umgang einiger alliierter Soldaten mit den von ihnen erstmals vorgefundenen „Mini-Panzern“ zustande kamen. Die Gefahr der großen Sprengwirkung wurde hierbei unterschätzt.
Bei den Kämpfen im Raum Anzio konnte die Wehrmacht das Gerät während der Invasion gegen die anrückenden Alliierten militärisch erfolgreich einsetzen. Bekannt geworden sind die Einsätze der Leichten Ladungsträger bei der Niederschlagung des Warschauer Aufstandes 1944, der Schlacht um Breslau und der Schlacht um Berlin. Quelle: Wikipedia Verwendete Bausätze:
Zum Diorama
Tamiya brachte 2018 den Goliath mit einem Pionier-Team auf den Markt. Tamiya-typisch passt alles perfekt, der Kettendurchhang ist schon so gegossen in den Segmentketten. Trotz der Größe ließ sich die Kette gut bauen. Der Goliath kann offen oder geschlossen gebaut werden. Das Set beinhaltet drei Figuren und zwei Goliath. Ich baute einen geschlossen auf der Fahrt und einen offen, wo man die innen angebrachte Kabelrolle sieht. Von den Figuren verwendete ich nur den mit der Fernbedienung.
Aus dem Jahr 2019 stammt von "Das Werk" die Wanze, oder besser gesagt der Borgward IV Panzerjäger Wanze. Auch hier ist die Passgenauigkeit recht gut. Ich setzte noch eine Figur auf den Fahrerplatz, die ich etwas zurechtschneiden musste. Bei diesem Modell probierte ich für die Tarnflecken die Real Color Marker von AK aus. Für so kleine Sachen mit scharfen Kanten sind sie recht gut, für größere Flächen eher nicht so gut, finde ich. Auch die Deckkraft ist nicht so gut im Vergleich zu der Airbrush. Für kleine Details am Modell sind sie aber sehr gut geeignet.
2017 brachte Amusing Hobby den E5 Rutscher auf den Markt. 2019 übernahm Das Werk die Form und brachte ihn unter ihrem eigenen Label wieder auf den Markt. Auch dieses Modell überzeugt durch eine gute Passgenauigkeit, nur die Kette ist etwas knifflig. Die beiden anderen Figuren stammen aus dem Volkssturmset von Dragon.
Das Gebäude mit Grundplatte stammt von RT-Diorama. Die Böden im Gebäude habe ich aus Holz gemacht und es wurde Schutt und Steine auf dem Diorama verteilt und mit stark verdünnten Weißleim fixiert. Das Ganze hat ca 23 cm x 25 cm Grundfläche und ist ca. 30 cm hoch - also sehr kompakt für vier Fahrzeuge. Für das Gebäude nahm ich die Contrast Colors von Citadel.
Alles in allem ein kleines Diorama, das beim Bauen sehr viel Spaß gemacht hat und sehr gut die Kleinkampfmittel zeigt, die in Berlin im Einsatz waren bzw. im Einsatz hätten sein können im Fall vom E5. Weitere Bilder vom Bau findet man auf meinem Instagram Account unter: blue_patriot_mustang_ Michael Wittmann Publiziert am 18. Dezember 2024 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |