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Ein Sherman im Guckkasten

eine Präsentationsmöglichkeit

von Thomas Ehrensperger (1:35 verschiedene Hersteller)

Ein Sherman im Guckkasten

Die „Allzweckkiste“

Ein Besuch in einem Baumarkt erbrachte quasi als Beifang eine Holzbox, stapelbar. Buchenholz, knapp 11 €, die Maße: 30 x 20 x 15 cm. Den Preis überschlagen – das Ding geht mit. Da müsste sich doch etwas daraus machen lassen; ein Versuch ist es allemal wert. Hatte ich nicht so etwas schon mal gemacht? Im Kampf gegen den Staub? Eine Szene in einer Box. Damals war die Box noch aus Nadelholz, hat dafür aber auch weniger gekostet.

Ein Sherman im Guckkasten

Ein Sherman im Guckkasten

Zu Hause begannen dann die Überlegungen bezüglich des Motivs. Die Größe – noch Vignette oder schon Diorama. Vielleicht ein Minidiorama? Auf jeden Fall: Tiger I und II: Fehlanzeige, definitiv. Vielleicht einen Ho-Ni (Tamiya #35331), diese Selbstfahrlafette mit 75 mm-Kanone auf dem Fahrwerk eines Chi-Ha (Tamiya #35137); das müsste passen. Japanischer Panzer in tropischem Umfeld … viel Vegetation. Da muss ich mich sowieso mal heranwagen.

Ein Sherman im Guckkasten

Ein Blick ins „Lager“ förderte dann aber die schon vor Jahren gebaute Box zu Tage. Etwas eingestaubt zwar – so viel zum Thema Staubschutz, aber warum nicht das alte Motiv etwas aufmöbeln. Ardennen, Winter 1944: Ein Sherman M4 mit 105 mm-Haubitze (Tamiya #35251), klassische Infanterieunterstützung. Die dem Bausatz beigefügten Plastikkameraden passen jahreszeitmäßig. Das Projekt Guckkasten-Holzbox war wiederbelebt.

Ein Sherman im Guckkasten

Die Gestaltung des Guckkastens

Die Suche im Netz brachte ein passendes Hintergrundfoto: Eine verlassene ferme, eine Landstraße, winterliche Stimmung. Ein Baumstumpf für eine Ecke, als Basis ein Sperrholzbrettchen mit einem aufgeklebten Stück Raufasertapete als Landstraße. Ein Wegweiser verortet die Szene in der Nähe von St. Vith. Wie viel passt auf die stark begrenzte Grundfläche, ohne das Ganze zu überfrachten? Ein M4 – drei Infanteristen? Ich weiß: weniger ist mehr. Und oft will man einfach zu viel. Probeaufstellungen. Augenmaß ist gefragt.

Ein Sherman im Guckkasten

Wie vermeide ich rechte Winkel, die es zwangsläufig in der Holzbox gibt? Was kommt in die zweite Ecke? Ein Telegrafenmast? Es wurde ein Stück imitierte Mauer, vielleicht eine Hausecke oder ein Brückenpfeiler - aus Dämmmaterial schnell geschnitzt. Fast fertig, der Schnee fehlt noch … aber erstmal das Ganze fotografieren, bevor das Motiv im Schnee untergeht.

Ein Sherman im Guckkasten

Einige Vor- und Nachteile der Holzbox

  • Konzentration auf Weniges – der begrenzte Raum zwingt dazu
  • Bewusste Komposition der dargestellten Szene
  • Figuren sorgen für Leben und dienen nicht nur dem Größenvergleich. Bedeutsam sind die Blickrichtung der Figuren, ihre Interaktion und Bewegungen
  • Hintergrund und Perspektive lassen sich in die Gestaltung einbeziehen
  • Staub dringt trotzdem ein, wenn man nicht Griffmulden und offene Vorderseite verschließt, z.B. durch eine Acrylglasscheibe, vielleicht sogar mit einer Maske (z.B. Fernglas bei beleuchteter Box)
  • Der Blick auf das Modell ist stark eingeschränkt, aber auch akzentuiert
  • Ein 360°-Blick auf das Modell ist nicht möglich. Vielleicht gibt es ja eine „Schokoladenseite“ am Modell, die man zeigen will? Eine weniger gelungene Partie lässt sich aber auch kaschieren
  • Für andere Maßstäbe nur bedingt geeignet. Aber es gibt ja auch Vignetten mit einem Teil eines Fahrzeugs oder andere Ausschnitte. Bei kleineren Maßstäben kämen vielleicht mehrere Ebenen in Frage: Bergwerke, Tunnel in Vietnam, Bunker und abgetauchte U-Boote fallen mir ein. Auf die Idee kommt´s an...

Ein Sherman im Guckkasten

Thomas Ehrensperger

Publiziert am 26. August 2024

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